RB Leipzig: Nagelsmann will BVB-Niederlage abhaken - Sonderlob an Haaland

In einem Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten ging RB Leipzig gegen Borussia Dortmund mit 1:3 als Verlierer vom Platz. RB-Coach Julian Nagelsmann klagte über den fehlenden Ertrag aus den ersten 45 Minuten und verteilte ein Sonderlob an Erling Haaland.

Seit dem 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach am sechsten Spieltag hatte RB Leipzig in der Bundesliga nicht mehr verloren, obendrein spielten die Sachsen viermal in Folge zu Null. Gegen Borussia Dortmund endeten jedoch beide Serien: Die Mannschaft von Julian Nagelsmann musste sich nach einer dominanten ersten Halbzeit mit 1:3 geschlagen geben.

Der Patzer des FC Bayern, der am Freitagabend eine 2:0-Führung in Mönchengladbach verspielte und den Borussia-Park genau wie RB als Verlierer verließ, wurde nicht ausgenutzt, stattdessen wird der Kampf um die Tabellenspitze wieder enger: Der BVB liegt nur noch fünf Punkte hinter den Bayern, drei Punkte hinter Leipzig und Bayer Leverkusen ist nur einen Zähler entfernt.

RB Leipzig: Erst am Drücker, dann im Rückwärtsgang

Dabei sah es in den ersten 45 Minuten danach aus, als würden die Sachsen die drei Punkte in der Red-Bull-Arena behalten. Über weite Strecken wurde der BVB in die Defensive gedrängt, aufgrund zahlreicher Ballverluste im Mittelfeld konnte die Offensive um Jadon Sancho, Marco Reus, Giovanni Reyna und Erling Haaland kein Tempo aufnehmen und in die Tiefe gelangen. Auf der anderen Seite ließ die schwarz-gelbe Defensive so gut wie keine Torchance der Hausherren zu, unter anderem weil Angelino im Zweikampf gegen Thomas Meunier häufig das Nachsehen hatte.

"Wir haben es in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht und hatten viele Ballgewinne; uns hat nur etwas Tiefe gefehlt", konstatierte Nagelsmann nach dem Spiel (zitiert via Vereinswebsite). "Uns hat der letzte Punch gefehlt. In der zweiten Hälfte haben wir dann leider viele Dinge, die wir in den ersten 45 Minuten noch gut gemacht haben, nicht mehr umgesetzt. Uns hat die Struktur gefehlt und Dortmund hat unsere Ballverluste zu schönen Toren genutzt."

Der BVB kam mit deutlich mehr Zug zum Tor aus der Kabine, zog das Momentum auf seine Seite und tütete den Auswärtssieg dank Erling Haaland ein: Bei der Entstehung des Führungstors in der 55. Minute setzte er sich nach einem Einwurf gegen mehrere Leipziger durch und steckte den Ball am Strafraumrand zu Marco Reus durch, der diesen per Hacke auf Torschütze Jadon Sancho weiterleitete. In der 71. und 84. Minute erzielte Haaland seine Saisontore elf und zwölf, das erste Bundesligator von Alexander Sörloth (89.) war da nur Ergebniskosmetik für RB.

Nagelsmann schwärmt von Haaland: "Der hat richtig Qualität"

Wenig überraschend sprach Nagelsmann vor allem Haaland ein großes Lob aus. Der Norweger sei ein "unglaublich flinker" Stürmer, "der ein gutes Timing hat, einen tiefen Laufweg. Erling kannst du schon verteidigen, aber nicht, wenn die Spieler drum herum Platz haben oder er so eine Eins-gegen-Vier-Situation löst. Natürlich ist er ein außergewöhnlich guter Stürmer, deswegen wollten wir ihn auch" (zitiert via kicker).

In seinen ersten 25 Bundesligaspielen erzielte Haaland 25 Tore, "eine unfassbare Quote", wie Nagelsmann konstatierte. "Der hat richtig Qualität, ist dazu noch sehr, sehr jung. Sprich: Der hat - ich kann ihn schlechter bewerten als der Edin [Terzic, Interimstrainer von Borussia Dortmund] - wahrscheinlich noch Entwicklungspotenziale und wird noch besser werden. Da wird die Liga sicherlich noch Freude dran haben, die Gegner jetzt nicht immer."

Voller Fokus auf die Englische Woche

Bis zum Rückspiel am achten Mai muss sich die RB-Defensive vorerst nicht mehr gegen Haaland behaupten, stattdessen lauten die Gegner in der bevorstehenden Englischen Woche Wolfsburg, Union Berlin und Mainz 05. "Wir müssen die Niederlage abhaken und uns an den ersten 30 Minuten orientieren", sagte Nagelsmann. Innenverteidiger und Ex-Kapitän Willi Orban bließ ins gleiche Horn: "Es war heute natürlich ein Rückschlag. Aber wir müssen als junge Mannschaft auch aus solchen Spielen lernen und nach vorne schauen. Jetzt gilt es, die nächsten Spiele wieder konzentriert anzugehen. Wir sind weiterhin oben dran und wollen diese Situation auch so lange wie möglich beibehalten."