Rangnick will zu Traditionsverein in Deutschland oder England

Ralf Rangnick sieht seine sportliche Zukunft in England oder Deutschland
Ralf Rangnick sieht seine sportliche Zukunft in England oder Deutschland / TF-Images/Getty Images
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Immer wieder wird Ralf Rangnick bei dem ein oder anderen Verein als potenzieller Funktionär gehandelt, doch bislang hat der Ex-Leipziger noch nicht den passenden Klub gefunden. Eins ist klar: Es soll ein Traditionsverein mit Titelambitionen werden, vornehmlich im englischen oder deutschen Fußball.

Über acht Jahre begleitete Ralf Rangnick den Weg von RB Leipzig. Zunächst als Sportdirektor, später auch in Kombination mit dem Trainerposten, ehe er diese Aufgabe an Julian Nagelsmann abtrat und - in Anführungsstrichen - nur noch als 'Head of International Relations and Scouting' bei Red Bull fungierte. Im Juli diesen Jahres ließ er auch diese Funktion ruhen, könnte sich aber nun einen Wiedereinstieg in den Fußball vorstellen.

Gegenüber der spanischen Zeitung El Pais machte er einen Punkt ganz klar, er möchte bei einem "Traditionsverein arbeiten" (via transfermarkt): "Ich sehe mich selbst als Trainer eines ambitionierten Vereins, der auf Anhieb einige Titel anstrebt." Eine ehrgeizige, aber auch selbstbewusste Aufgabe. Zuletzt war er bei der AS Roma als neuer Sportdirektor gehandelt worden, Wochen zuvor auch als etwaiger Nachfolger von David Wagner bei Schalke 04. Zum Serie-A-Klub gab es ebenfalls ein klares Nein: "Ich verhandle nicht mit ihnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dorthin zu gehen."

Ralf Rangnick möchte wieder in den Fußball einsteigen - klares Vereins-Profil gesucht
Ralf Rangnick möchte wieder in den Fußball einsteigen - klares Vereins-Profil gesucht / TF-Images/Getty Images

Solche Jobs wird er aber wohl generell nicht mehr annehmen, es geht um das große Bild und somit auch um bestimmte Handlungsmöglichkeiten, wie er erklärte: "Ich glaube, meine letzten 14 Jahre zwischen Hoffenheim und Leipzig haben gezeigt, dass ich in Bestform bin. Und dass ich am erfolgreichsten bin, wenn ich mehr als nur ein Trainer, ein Klubentwickler bin." Ein Aspekt, der beim S04 - von der Gier nach Titeln in erster Linie kurz abgesehen - auch nicht denkbar gewesen wäre.


Dortmund würde in Rangnicks Such-Profil passen: Bundesliga und Gier nach Titeln

Klar ist, dass es einige Vereine geben dürfte, die durchaus ein gewisses Interesse an den Fähigkeiten Rangnicks haben dürften. Dass es bevorzugt ein titelhungriger Traditionsverein sein soll, bringt zudem ein wenig Würze in die Suche nach dem passenden Wiedereinstieg ins Geschäft.

Auf Anhieb, blickt man in die Bundesliga, würde einem wohl Borussia Dortmund einfallen. Der BVB würde am ehesten zu den Anforderungen passen, möchte zweifelsfrei wieder Titel gewinnen. Ob Lucien Favre dazu geeignet ist, darüber wird häufig spekuliert. Außerdem läuft sein Vertrag am Ende der laufenden Saison aus. Auch wenn Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Samstag im Aktuellen Sportstudio noch sagte, der Klub sei sehr zufrieden mit der Arbeit Favres (immerhin höchster Punkteschnitt) und eine potenzielle Vertragsverlängerung hinge primär an der Entscheidung des Trainers selbst, so wäre es wohl fahrlässig, wenn sich Schwarz-Gelb nicht zumindest mit Alternativen beschäftigt.

Ein enttäuschter Lucien Favre bei der Lazio-Niederlage
Ein enttäuschter Lucien Favre bei der Lazio-Niederlage / Giuseppe Bellini/Getty Images

Spielt man dieses Szenario weiter, so dürfte ein großer Knackpunkt die Fanszene der Dortmunder sein. Rangnick steht nach all diesen letzten Jahren für Red Bull und ihre Rolle im modernen Fußball - ein Feindbild, das gerade beim BVB ab und zu für Ärger sorgte. Zudem arbeitete Rangnick für den Erzrivalen Schalke 04.

Seinen gewünschten zusätzlichen Posten als Sportdirektor könnte er ebenfalls nicht ausüben, Michael Zorc sitzt bis 2022 im Sattel, Sebastian Kehl soll vermutlich folgen. Zunächst ist und bleibt dieses Gedankenspiel das, was es ist: Ungewisse Zukunfts-Musik.