Rose mit klarer Erwartungshaltung an Pongračić: "Erwarte, dass er sein Potenzial abruft"

Kann Pongračić unter Rose wieder für sportliche Schlagzeilen sorgen?
Kann Pongračić unter Rose wieder für sportliche Schlagzeilen sorgen? / Martin Rose/Getty Images
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Ein wenig ungewöhnlich ist es ja schon, wenn sich der BVB von der Ersatzbank des VfL Wolfsburg bedient. Allerdings ist die Leihe (mit Kaufoption) von Marin Pongračić
durchaus ein Deal, der für alle Beteiligten Sinn macht. Während der VfL mit Brooks, Lacroix und Bornauw gut aufgestellt ist, haben die Borussen mit Verletzungen zu kämpfen. Zudem trifft der Kroate in Dortmund mit Trainer Marco Rose auf einen alten Weggefährten.


Die letzten Monate liefen für den 23-jährigen Innenverteidiger Marin Pongračić alles andere als einfach. Insbesondere die Erkrankung "Pfeiffersches Drüsenfieber" stoppte den Defensiv-Spezialisten in seiner Zeit beim VfL. Wenig später infizierte er sich dann noch mit Corona und hatte mit Atemproblemen zu kämpfen. Im Anschluss kam er nicht mehr an Brooks und Lacroix vorbei, die in der vergangenen Spielzeit eines der besten Abwehr-Duos der Liga stellten.

In Pongračić hatte sich demnach einiges angestaut, was unbedingt raus musste. Am Mittwoch stand der Kroate 90 Minuten gegen Westfalenligisten Hagen und Hohenlimburg auf dem Platz und schaltete sich neben seinen Defensivpflichten auch noch in die Offensive ein. Mit einem Tor und einer Vorlage trug er sich dabei gleich doppelt in der Scorer-Liste ein.

Rose von Pongračić-Debüt nicht überrascht: "Ich kenne ihn ja"

Marco Rose
Marco Rose kennt Pongračić bereits aus Salzburg / Lukas Schulze/Getty Images

Erstaunt zeigte sich Trainer Marco Rose von dem furiosen Debüt des 23-Jährigen aber nicht.

"Ich kenne ihn ja, da hat mich heute nichts überrascht", wird er vom kicker zitiert.

Eine gewisse Erwartungshaltung vom Coach, der Pongračić bereits bei RB Salzburg trainiert hat, ist demnach durchaus vorhanden. „Dass er sein Potenzial abruft. Das kenne ich, das ist stark, das ist gut", erklärte der BVB-Trainer.

Stellt sich nur die Frage, ob es für den Innenverteidiger bei den Borussen auch in Pflichtspielen zu Einsatzzeiten reicht. Allerdings ist Mats Hummels derzeit angeschlagen und auch Zagadou wird noch ein wenig Zeit brauchen.

"Wir werden jetzt viele Spiele haben. Und es hat noch niemand darüber gesprochen, dass Manu vielleicht auch einmal eine Pause braucht," erklärt Rose die Notwendigkeit des Transfers.

Stellt Rose jetzt auf Dreierkette um?

Wohingegen die Innenverteidigung jetzt wieder ausreichend besetzt ist, hat der BVB auf der Rechtsverteidiger-Position jedoch nicht nachgelegt. Pongračić ist hierfür nicht wirklich ein Kandidat. Allerdings könnte seine Verpflichtung einhergehen mit einer Rückkehr zur Dreierkette, die sich unter Favre jedoch nicht immer großer Beliebtheit erfreuen konnte.

Bei den Test-Kicks agierte der Abwehrspieler in der Innenverteidigung und rechts in der Dreierkette. "Er kann sicher auch in der Dreierkette verteidigen. Vor allen Dingen sind wir jetzt auf der Position auch gut aufgestellt", stellte Rose fest.

Bei einer Systemumstellung hätte der Ex-Wolfsburger sicherlich deutlich bessere Karten, um langfristig in die erste Elf zu rücken.

"Wir haben auf dieser Position gesucht. Ich weiß, was er kann. Und das muss er versuchen, hier jetzt bei Borussia auch abzurufen. Dabei werden wir ihm helfen, das werde ich aber auch einfordern", erklärte Rose, wie das mit dem Nehmen und Geben in Dortmund funktioniert.

Hamann bewertet Pongračić-Transfer positiv: Bekommt auch Rose seinen Schützling in den Griff?

Sky-Experte Hamann glaubt daran, dass es sich bei dem Deal für alle Beteiligten um eine gute Sache handelt.

„Im ersten Moment sagt man vielleicht, was wollen die Dortmunder mit Pongracic? Aber ich glaube, das macht richtig Sinn. Das ist ein Spieler, der bringt dich weiter. Der haut mal dazwischen", erklärte er.

Allerdings wird hierfür auch Disziplin nötig sein. Hierbei fehlte es dem Spieler zuletzt neben seiner körperlichen Probleme am meisten. Nur wenige Monate nach seiner Corona-Infektion tauchten vom Spieler mehrmals Bilder ohne Maske und Abstand auf - und auch drei Platzverweise in insgesamt 22 Liga-Spielen plus Relegation zeigen, dass man den Spieler in die richtigen Bahnen lenken muss. Genau das wird die Hauptaufgabe von Marco Rose sein.