Nutzt Niklas Schmidt seine wohl beste Chance bei Werder Bremen?

Niklas Schmidt betreibt derzeit Eigenwerbung
Niklas Schmidt betreibt derzeit Eigenwerbung / Stuart Franklin/Getty Images
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Niklas Schmidt steht bei Werder Bremen vor einer entscheidenden Saison. Der 23-Jährige zieht Konsequenzen aus den letzten Jahren.


Seit 2012 wurde Niklas Schmidt in der Jugend von Werder Bremen ausgebildet, doch der Durchbruch bei den Profis gelang dem mittlerweile 23-jährigen Offensiv-Spieler bislang nicht.

In den letzten beiden Spielzeiten wurde an den VfL Osnabrück verliehen, wo Schmidt neun Torbeteiligungen in 51 Partien sammelte. Schon in der Saison 2018/19 sollte der Techniker beim SV Wehen Wiesbaden abgehärtet werden, acht Treffer und elf Assist lieferte er damals in 40 Spielen ab.

Doch ließ Schmidt immer wieder die nötige Disziplin und Konstanz vermissen, um sich auch in Bremen eine größere Lobby zu verdienen. Im Sommer 2022 läuft der Vertrag des beidfüßigen Kreativen aus, die kommende Spielzeit scheint seine letzte, und beste, Chance zu sein, es bei Werder zu schaffen.

Schmidts Einstellung verbessert sich - Baumann ändert sein Urteil

Erst vor wenigen Wochen noch stellte Frank Baumann klar, dass Schmidt nach seiner Rückkehr aus Osnabrück bei Werder "keine Rolle spielen" werde. Doch nach den Eindrücken aus der bisherigen Sommer-Vorbereitung änderte der Bremer Geschäftsführer Sport seine Meinung.

"Niklas hat die Chance, sich zu beweisen. Wenn er eine realistische Chance auf Einsatzzeiten hat, darf er gerne bleiben", wurde Baumann jüngst im kicker zitiert.

Besonders sein Einsatz am vergangenen Samstag im ersten von zwei Testspielen gegen Feyenoord Rotterdam, als er die Bremer Aufholjagd zum 3:3-Endstand per Eckball auf den Kopf von Ilia Gruev einleitete, brachte Schmidt wieder ins Rampenlicht.

Zudem soll Schmidt seine Lebensweise zuletzt mehr an die eines echten Profis angepasst haben, seit mehreren Monaten ernährt er sich sogar vegan.

Niklas Uwe Schmidt
Niklas Schmidt muss den Hintern hoch bekommen / Stuart Franklin/Getty Images

Mit der derzeitigen Verletzung von Leonardo Bittencourt, der wegen einer Innenband-Verletzung mehrere Wochen fehlen wird, hat Schmidt einen Konkurrenten weniger vor der Nase. In der Bremer Offensive fehlt ohne den Brasilianer zudem ein verlässlicher Standard-Schütze. Schmidt könnte diese Lücke füllen, zeigte er sein feines Füßchen doch nicht nur gegen Feyenoord.

Bei seinem bislang einzigen Spiel für die Bremer Profis durfte Schmidt im September 2016 für die letzte Viertelstunde in der Bundesliga-Partie gegen den VfL Wolfsburg ran. Wiederum per Eckball servierte er damals den Ball auf den Kopf von Theodor Gebre Selassie, der in der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 2:1 für Bremen erzielte.

Auch Werders neuer Trainer Markus Anfang weiß um diese Stärke Schmidts, die er als "Waffe" bezeichnet. Die anstehende Zweitliga-Saison scheint für Schmidt eine enorme Chance darzustellen, es wird die bisher beste Möglichkeit sein, sich doch endlich in Bremen zu behaupten.

Mit Romano Schmid, Yuya Osako und Nick Woltemade hat Schmidt allerdings drei Konkurrenten vor oder neben der Nase. Mit Bittencourt wird ein vierter dazustoßen. Schmidt wird dementsprechend die kommenden Tage und Wochen nutzen müssen, um sich in Stellung zu bringen.

Ansonsten droht ein Abgang in diesem Sommer, da Bremen ihn nicht ablösefrei ziehen lassen wird.