Niklas Süle setzt sich zur Wehr: "Wurden Dinge gesagt, die einfach nicht passten"

Niklas Süle hat einige Dinge klargestellt
Niklas Süle hat einige Dinge klargestellt / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Niklas Süle hat sich nach den Disskussionen über seine Nicht-Teilnahme beim letzten Spiel in Wolfsburg zur Wehr gesetzt. Der Innenverteidiger war zuvor insbesondere von Uli Hoeneß scharf kritisiert worden.


Der Abschied von Niklas Süle vom FC Bayern hätte definitiv runder laufen können. Der Innenverteidiger fehlte beim Spiel in Wolfsburg, obwohl er (nachträglich) einen Kaderplatz bekommen hätte. Daraus entwickelte sich eine total überzogen dargestellte Storry, die insbesondere durch Uli Hoeneß zur Eskalation gebracht wurde. Süle selbst schildert nun, wie das Ganze wirklich abgelaufen ist.

"Es wurden Dinge gesagt, die einfach nicht passten", ärgerte sich der Innenverteidiger im Gespräch mit der BILD. Zunächst sollte Süle nicht im Kader stehen, weshalb der Bayern-Coach beim Nationalspieler nachfragte, ob dies für ihn in Ordnung sei.

"Er wollte junge Spieler, die in der kommenden Saison bei Bayern sind, den Vortritt lassen", so Süle. Dies habe er "hingenommen und akzeptiert", da er "Verständnis für diese Entscheidung" hatte.

Süle entscheidet sich gegen Teilnahme: Schlechte Moderation von Nagelsmann

Das Blatt wendete sich durch die verletzungsbedingte Absage von Marcel Sabitzer. Demnach erhielt Süle die Nachricht, dass er den Platz einnehmen könne. "Am Freitag, kurz vor der Abfahrt hieß es, dass ich doch mitkommen könnte, wenn ich wollte. Aber es sei auch ok, wenn nicht", schilderte Süle die Ereignisse.

Dass aus der harmlosen und eigentlich bedeutungslosen Geschichte mehr wurde, liegt an der unglücklichen Äußerung von Nagelsmann und vor allem dem tobenden Uli Hoeneß.

“Wir haben Niki gefragt, ob er noch mit will. Dann hat er gesagt; ‘Nein eher nicht, weil er sich nicht darauf vorbereitet hatte.‘ Deswegen haben wir ihn zu Hause gelassen“, erläuterte der Trainer. Besser wäre es gewesen, die Thematik gar nicht erst auf den Tisch zu packen oder eben klar zu erklären, dass der Spieler wirklich selbst die Wahl hatte.

Immerhin hat sich der Trainer aber intern vor den Spieler gestellt. "Julian Nagelsmann hat vor der ganzen Mannschaft gesagt, dass ich nichts falsch gemacht habe und es ihm leidtue, was aus dieser Geschichte gemacht werde. Alle aus der Mannschaft und aus dem Team drumherum wissen, dass ich sie nie in Stich gelassen hätte“, erklärte Süle.

Vermutlich wäre der Spieler besser beraten gewesen, einfach mitzufahren, weil er als Profi-Fußballer wissen sollte, dass genau aus solchen Situationen oft mehr gemacht wird, als eigentlich drinnen steckt.

Uli Hoeneß poltert sinnlos drauf los: "Katastrophale Aktion"

Spannend dabei ist nur, dass es gar nicht die „bösen Medien“ gebraucht hat, um die Geschichte hoch zu kochen, sondern Uli Hoeneß der Hauptverantwortliche war, indem er von einer „katastrophalen Aktion“ von Süle sprach.

"Wenn er von Wertschätzung spricht, dann würde ich sagen, hat er dem Verein keine entgegengebracht", lederte dieser zudem im Rahmen der Meisterfeierlichkeiten.

Für Süle ist es aber nichts Neues, von den (Ex-)Bayeren-Bossen schlecht dargestellt zu werden. So bezeichnete Rummenigge den Abwehrspieler nach dem Feststehen seines BVB-Wechsels lediglich als "brauchbaren Spieler".

Süle verspürte kein Vertrauen von den Bayern-Bossen

Dabei hat Süle 14 Titel mit den Münchnern gewonnen und stand beim Champions-League-Finale gegen Paris wie eine Eins, obwohl er gerade erst von einem Kreuzbandriss zurückgekommen war.

"Hansi Flick schenkte mir als Trainer das Vertrauen. Dieses Vertrauen spürte ich nicht auf allen Ebenen im Klub“, erklärte er. Demnach habe er schnell gemerkt, dass er "ein gewisses Standing in der Mannschaft, bei den Klub-Angestellten und bei den Fans“ habe, er dieses "aus der Klub-Ebene aber nicht gespürt" habe. Dies sei keine "Abrechnung" und kein "Nachtreten", sondern lediglich die Erklärung seiner Gefühlswelt.

Aufgrund von "fehlender Wertschätzung" hat sich der Spieler für einen Wechsel zum BVB entschieden. BILD-Angaben zufolge soll Sportvorstand Salihamidzic in fünf Jahren nicht einmal mit Süle gesprochen haben.

Letztlich sei gesagt: Nimmt man im Zusammenhang mit Süle das Wort "katastrophal" in den Mund, dann ist das lediglich die Art und Weise, wie mit Süle umgegangen wurde und wie man seinen besten Innenverteidiger der Saison an den Hauptkonkurrenten verloren hat.


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