Modus, Favoriten, Stars: Vorschau zur Champions League der Frauen 2023/24

Wer stemmt dieses Jahr den begehrten Pokal?
Wer stemmt dieses Jahr den begehrten Pokal? / ANP/GettyImages
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Die Champions League der Frauen geht am 14. November los. Wer sind die großen Favoritinnen, die herausragenden Einzelspielerinnen und wie läuft nochmal die Gruppenphase ab? Alles Wichtige zur UWCL in der Saison 2023/24.

Der Modus der UWCL 2023/24

16 Teams nehmen an der UWCL teil. Große Namen wie Wolfsburg, Arsenal oder Juventus sind dieses Jahr nicht am Start – daher denkt die UEFA darüber nach, den Wettbewerb zu reformieren oder die Zahl der Teilnehmer zu erhöhen.

Die Teams sind in vier Gruppen à vier Klubs eingeteilt. In der Gruppenphase spielen alle Teams zweimal gegeneinander, insgesamt gibt es also sechs Spieltage. Die zwei besten Teams ziehen in das Viertelfinale ein, bei Punktgleichheit ist der direkte Vergleich entscheidend.

Im Viertelfinale spielt je ein Gruppenerster gegen einen Gruppenzweiten. Die Viertel- und Halbfinals werden mit Hin- und Rückspiel in beiden Städten ausgetragen. Das Finale steigt am 25. Mai im baskischen Bilbao. 


Die Gruppen der UWCL 2023/24

So sehen die vier Gruppen aus:

Gruppe A:

Barcelona
FC Rosengård
Benfica
Frankfurt

Gruppe B:

Lyon
Slavia Prag
St. Pölten
SK Brann

Gruppe C:

Bayern München
PSG
Roma
Ajax Amsterdam

Gruppe D:

Chelsea
Real Madrid
BK Häcken
Paris FC

Mit Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München sind zwei deutsche Teams vertreten. Frankreich stellt sogar drei Teams, aus Spanien und Schweden kommen ebenfalls zwei. Eine Einschätzung der Gegner der deutschen Teams findet ihr hier.


Die Favoriten der UWCL 2023/24

Haushoher Favorit ist der Titelverteidiger: Der FC Barcelona gewann letztes Jahr souverän die Champions League, dabei konnten sich die Katalaninnen selbst eine schwache Halbzeit im UWCL-Finale gegen Wolfsburg leisten. Barça stand nun dreimal hintereinander im Finale der Champions League und ist auch dieses Jahr Topfavorit. Das Ensemble um Aitana Bonmati, Alexia Putellas und Mapi Leon ist sehr eingespielt und hat den Ballbesitzfußball fast perfektioniert.

Alexia Putellas
Die Champions-League-Siegerinnen aus Barcelona / BSR Agency/GettyImages

Auf dem Zettel steht immer auch Olympique Lyonnais. OL ist die Grande Dame des Frauenfußballs und dominierte im letzten Jahrzehnt den Wettbewerb. Inzwischen wurde die Vormachtstellung der Französinnen gebrochen, aber mit Kadidiatou Diani hat sich der Klub mit noch einer Weltklasse-Stürmerin verstärkt. Diani, Hegerberg und Le Sommer – die Offensive ist beeindruckend, aber für den Titel muss auch die Verteidigung halten.

In den letzten Jahren mischte auch der FC Chelsea stets oben mit. Für Emma Hayes, die nach der Saison das US-Team trainieren wird, ist es die letzte Chance auf den heiß ersehnten Henkelpott. Chelsea investiert Jahr um Jahr viel in neue Spielerinnen, so kamen auch dieses Jahr Ashley Lawrence und Mia Fishel. Chelsea hat auch ohne Pernille Harder eine starke Offensive, aber trotz all der Neuzugänge gibt es weiterhin Baustellen im Kader.

Der FC Bayern kann sich dieses Jahr ebenfalls zum den Kreis der Favoriten zählen. Die Münchnerinnen verfolgen einen ambitionierten Plan, der schließlich zum Champions-League-Sieg führen soll. Dafür hat der deutsche Meister Weltklassespielerinnen an die Isar geholt (Harder, Eriksson…) und dazu einen detailverliebten Trainer. Unter Alexander Straus hat sich die Elf schon deutlich weiterentwickelt, der nächste Schritt wäre der Einzug ins Finale. 


Die möglichen Überraschungsteams der UWCL 2023/24

Die Gruppe B ist wohl am schwächsten besetzt: Neben Schwergewicht Lyon sind drei Teams am Start, die eher als Außenseiter gesehen werden. Hier gibt es also Potenzial für eine Underdog-Story. Entweder SK Brann (Norwegen), St. Pölten oder Slavia Prag wird ins Viertelfinale einziehen. Und wer weiß, was dann möglich ist.

Paris FC konnte in der Qualifikation bereits den FC Arsenal und Wolfsburg aus der Champions League schmeißen. Mit Chelsea und Real Madrid haben die Französinnen eine harte Gruppe erwischt, aber dem Team sind weitere Überraschungen durchaus zuzutrauen.


Die Rekordspielerinnen der UWCL

Die Champions-League-Erfahrenste kommt aus Frankreich: Wendie Renard spielte bereits unglaubliche 110 Partien in der UWCL, alle davon mit Olympique Lyonnais. Schon seit 2016 spielt die 33-Jährige beim französischen Rekordmeister. 

Wendie Renard
Wendie Renard von Lyon / Visionhaus/GettyImages

Auf den Plätzen hinter ihr folgen Popp (97) und Bachmann (91). Popp könnte dieses Jahr also vom zweiten Platz verdrängt werden. Die Top-5 komplettieren die beiden Französinnen Eugénie Le Sommer (88) und Sarah Bouhaddi (86).

Ada Hegerberg ist die unbestrittene Königin der Champions League. Sie führt die Torjägerliste mit 59 Treffern an, danach folgen mit Anja Mittag (51) und Conny Pohlers (48) zwei deutsche Spielerinnen, die keine weiteren UWCL-Tore schießen werden. Le Sommer (47) ist ihnen auf den Fersen und könnte dieses Jahr auf Platz zwei springen. 


Die Stars der UWCL 2023/24

Aitana Bonmatí spielte letztes Jahr eine absurd gute Saison: Champions League und WM gewonnen, und in beiden Wettbewerben zur besten Spielerin gekürt. Die Katalanin verzaubert die Fans mit ihrer feinen Technik und Übersicht, von ihr wird Barcelonas Erfolg maßgeblich abhängen. Das Mittelfeld mit ihr, Alexia Putellas und Patri Guijarro ist wohl das beste der Welt.

Aitana Bonmati
Aitana Bonmati in Aktion / David Ramos/GettyImages

Barça hat auf jeder Position absolute Topstars. Zu nennen sind auch Flügelspielerin Caroline Graham Hansen, die im Eins-gegen-Eins kaum zu schlagen ist, und Mapi Leon, der als Innenverteidigerin bei Grätschen und langen Bällen niemand etwas vormachen kann.

Die Champions League ist der Lieblingswettbewerb von Lyon-Stürmerin Ada Hegerberg. Die Norwegerin ist in der Königsklasse eiskalt und gewann schon sechs Titel mit OL. Die beste Torschützin der UWCL-Geschichte wird wohl noch einige Treffer zu ihrem Konto hinzufügen.

Um die Torjägerkanone wird sie wohl auch mit Chelseas Sam Kerr konkurrieren. Die Australierin ist mit ihrer extrovertierten Art und ihrem Backflip-Jubel eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Champions League und auf dem Feld eine Torjägerin mit hervorragendem Instinkt.

Pernille Harder kennt sich mit der Champions League ebenfalls hervorragend aus, stand bereits mit zwei verschiedenen Vereinen im Finale (Wolfsburg und Chelsea). Mit ihrer Torgefahr und Erfahrung wird sie bei Bayerns Champions-League-Saison eine zentrale Akteurin sein, ebenso wie Innenverteidigerin Magdalena Eriksson, die viel Ruhe ins Bayern-Spiel bringt..