Modeste mit Rundumschlag gegen Köln: "Ich war geschockt, enttäuscht und sauer"

  • Modeste verärgert über die Wut der Effzeh-Fans
  • BVB-Wechsel als Konsequenz mangelnder Köln-Perspektive
Anthony Modeste beim BVB
Anthony Modeste beim BVB / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Den Wechsel zum BVB haben Anthony Modeste viele Fans des 1. FC Köln krumm genommen. Er habe sich als "Staatsfeind Nummer eins in der Stadt" gefühlt. Ginge es nach ihm, würde er über die Art und Weise des Abgangs auspacken.

Im vergangenen Sommer tat sich für Anthony Modeste eine einzigartige Gelegenheit auf. Weil Borussia Dortmund nach der schlimmen Krebs-Diagnose für Sebastien Haller noch einen Sturm-Ersatz verpflichten musste, geriet der Angreifer des 1. FC Köln ins Transfer-Visier.

Ein besseres Gehalt, ein größerer Verein, eine Chance auf Titel sowie die Möglichkeit, auch in der Champions League aufzuspielen. Das waren Aspekte, die den Stürmer überzeugt und zu diesem Wechsel bewegt haben. Durch diesen schlussendlich doch recht kurzfristigen Abgang setzte er aber auch den Effzeh unter Druck. Vielen Fans missfiel der Abschied, was durch Ablehnung deutlich wurde.

"Leider muss ich diese Geheimhaltung respektieren"

"Aber keiner außer mir weiß, was wirklich hinter den Kulissen passiert ist und ich muss leider diese Geheimhaltung respektieren", äußerte sich Modeste nun rückblickend gegenüber der Bild zur seitdem zerütteten Beziehung zwischen ihm und den Anhängern des Effzeh.

" Ich bin dem FC aber mehr zugetan, als sie jemals ahnen können. Ich habe bis zur Erschöpfung gespielt und die Verschmelzung mit den Fans war meine größte Kraftquelle", führte er weiter aus. Er habe sich stets Zeit für sie genommen, immer sein Bestes gegeben und mit dem Klub zweimal die Qualifikation für das internationale Geschäft geschafft, wusste er zu betonen. Entsprechend seine Frage: "Was muss man mehr tun, um eine Fußballlegende zu sein?"

Anthony Modeste
Für Köln erzielte Modeste insgesamt 79 Tore / Frederic Scheidemann/GettyImages

Stattdessen wurde er nach seinem Wechsel zu Schwarz-Gelb "zum Staatsfeind Nummer eins in der Stadt". "Das verstehe ich nicht", zeigte er sich noch immer frustriert darüber.

So empfand er unter anderem die lautstarken Pfiffe einiger Köln-Fans als unverständlich. "Erklären Sie mir, warum ich so viel Kritik erhalte?", fragte er rhetorisch und ergänzte: "In all meinen Jahren hier habe ich gegen viele Spieler gespielt, die den FC verlassen haben und die nie mit diesem Hass zu kämpfen hatten. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Ex-Spieler aus Köln mit so viel Leidenschaft ausgepfiffen wurde, wie ich."

Erste Köln-Rückkehr mit dem BVB als schmerzhafter Moment

Das Hinspiel mit dem BVB in Köln habe ihm "sehr, sehr weh getan". Der 35-Jährige: "Meine Kinder waren auch bei diesem Spiel. Sie fühlen sich als echte Kölner und sind stolz und glücklich, in dieser Stadt aufzuwachsen. Aber dieses Spiel hat auch sie sehr verletzt, da sie mit diesem Hass gegen mich nicht gerechnet haben."

Zumal es offenbar nicht ausdrücklich sein Wunsch war, den Verein zu verlassen. Ausführlich konnte und wollte sich Modeste zwar nicht dazu äußern, doch erklärte er: "Der FC brachte schließlich die finanziellen Schwierigkeiten und seinen Wunsch zum Ausdruck, sich von Top-Verdienern zu trennen. Da mein Gehalt ein Problem darstellte, stand ich ganz oben auf der Liste der zum Verkauf stehenden Spieler."

Diese Information habe ihn dann im Trainingslager zum ersten Mal erreicht. "Ich war geschockt, enttäuscht und sauer", erinnerte er sich. Diese Ausgangslage, kombiniert mit dem "Angebot eines Topklubs, der auch Champions League spielt", habe ihn schlussendlich zu seinem Wechsel zum BVB geführt.


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