Maya Yoshida in der Kritik: Abwehrchef auf Ursachenforschung

Maya Yoshida
Maya Yoshida / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Maya Yoshida bleibt auf Schalke hinter den Erwartungen zurück. Der Japaner zeigt sich selbstkritisch, liefert aber auch einen Erklärungsansatz.


Im Sommer wurde Yoshida die große Aufgabe zuteil, den Abgang von Ko Itakura aufzufangen. Trotz des Aufstiegs hatte Schalke die City-Leihgabe nicht halten können und entschied sich stattdessen, Yoshida als neuen Abwehrchef aufzubauen. Auf dem Papier eine nachvollziehbare Entscheidung, schließlich passte der 34-Jährige nicht nur zum klammen Geldbeutel der Königsblauen, sondern verfügt auch über jede Menge internationale Erfahrung.

Bislang hat sich die Verpflichtung des Japaners aber noch nicht ausgezahlt: Die erhoffte Sofort-Verstärkung ist Yoshida nicht, mit 21 Gegentoren in neun Spielen stellt S04 vielmehr die zweitschlechte Defensive vor Bochum. Am vergangenen Wochenende gegen Leverkusen wurden vor allem die eklatanten Geschwindigkeitsdefizite des Routiniers offensichtlich.

"Es war nicht genug", sagte Yoshida der WAZ zu seinem Auftritt in der BayArena. Zuletzt wurden immer mehr Stimmen laut, die eine Ablösung des 34-Jährigen forderten - dass Frank Kramer den Japaner wirklich auf die Bank setzt, darf nicht zuletzt aufgrund der Personalsorgen aber bezweifelt werden.

Einen Grund, warum er bei S04 noch keine Top-Leistungen zeigen konnte, sah Yoshida in den vielen Rotationen in der Viererkette. "Ich hatte schon so viele Partner im Abwehrzentrum", merkte er an. "Auch viele junge Spieler. Das ist nicht leicht. Normalerweise muss die Abwehrkette gut eingespielt sein."

In diesem Punkt muss man Yoshida zustimmen: In neun Bundesliga-Spielen, in denen er allesamt von Beginn an auflief, hatte er mit Marcin Kaminski, Malick Thiaw, Sepp van den Berg und Leo Greiml bereits vier verschiedene Partner in der Startelf stehen. Ob das als alleinige Erklärung für die schwache Form herhalten kann, darf aber bezweifelt werden. Schließlich sollte es eigentlich Yoshidas Aufgabe als Routinier sein, insbesondere jüngere Kollegen anzuleiten.

Doch lamentieren und hadern hilft in Schalkes Situation nicht - Erfolge müssen her. Wie das geht, weiß Yoshida: "Wir müssen uns kleine Erfolgserlebnisse holen. Während der Spiele und in den Trainingseinheiten", forderte er. "Das ist der einzige Weg." Der Innenverteidiger baut darauf, dass "kleine Veränderungen eine große Wirkung haben" können.


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