Allegri trotz Blamage gegen Haifa fest im Sattel: "Das Problem ist die Gruppe"

Massimiliano Allegri
Massimiliano Allegri / Stefano Guidi/GettyImages
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Das glorreiche Juventus Turin befindet sich in der Krise. An einen Trainerwechsel denkt Vereinsboss Andrea Agnelli aber nicht.


Neben dem Stotterstart in der Serie A (nur 13 Punkte aus neun Spielen) tut sich Juventus Turin auch in der Champions League extrem schwer. Am Dienstagabend verloren die Bianconeri mit 0:2 beim krassen Underdog Maccabi Haifa, der damit nun punktemäßig zu Juve aufgeschlossen hat. Die Chancen auf einen Einzug ins Achtelfinale der Champions League sind bei fünf Punkten Rückstand auf PSG und Benfica nur noch theoretischer Natur - vielmehr müssen die Turiner zusehen, dass sie in der Gruppe vor Haifa landen. Was für ein Tiefpunkt!

Doch trotz der enttäuschenden Ergebnisse und haarsträubenden Leistungen, die Juve seit Monaten abliefert, scheint Massimiliano Allegri weiterhin fest im Satteln zu sitzen. "Heute ist eine schwierige Nacht", gab Vereinsboss Agnelli nach der Blamage gegen Haifa gegenüber Sky Sport zu, "aber es ist die ganze Phase, die schwierig ist. Dies ist der Moment, in dem man Verantwortung übernimmt - ich bin hier, weil ich mich schäme. Ich bin auf jeden Fall wütend, aber ich bin mir bewusst, dass Fußball ein Mannschaftssport ist, man gewinnt und verliert zu elft, und von diesem Prinzip müssen wir wieder ausgehen."

Auf Allegri angesprochen, betonte Agnelli, dass es in der aktuellen Situation nicht "um eine Person oder einen Mann" gehe. "Es geht nicht um Spieler, Physiotherapeuten, Ärzte oder sonst etwas. Es ist eine Frage der gesamten Gruppe", machte der Vereinschef klar. "Es sind neun Spiele in dreißig Tagen, jetzt müssen wir uns gut positionieren für eine zweite Saisonhälfte, in der wir die Hauptrolle spielen müssen. Ich spreche von der Gruppe, es gibt keine individuelle Verantwortung."

"Wenn du einen Zweikampf nicht gewinnst, kann das nicht die Schuld des Trainers sein", führte Agnelli aus und nahm Allegri in Schutz. "Ich kann mir einen Wechsel bei Juve nur schwer vorstellen: Allegri ist der Trainer von Juve und er wird bleiben. Wir haben eine Gruppe von 80-90 Leuten - er muss die Fähigkeit haben, sich neu zu formieren und die Qualitäten zu finden, die diese Mannschaft hat."

Agnelli betonte erneut, dass das Problem nicht der Trainer, sondern die "gesamte Gruppe" sei. "Wir sprechen über die allgemeine Einstellung, über so viele Spiele gegen Mannschaften, denen wir sportlich überlegen sein müssten, es aber nicht waren. Es handelt sich um ein psychologisches Problem, für das wir uns schämen und bei den Fans entschuldigen müssen. Wir müssen tiefgreifende Überlegungen anstellen, denn wir wissen, dass wir alle Qualitäten haben, sowohl einzeln als auch als Gruppe."


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