Marc Roca über sein erstes Jahr beim FC Bayern

Marc Roca will bei den Bayern noch lange nicht die Segel streichen.
Marc Roca will bei den Bayern noch lange nicht die Segel streichen. / Eurasia Sport Images/Getty Images
facebooktwitterreddit

In München dürften zahlreiche Spieler traurig über den Abschied von Hansi Flick sein. Ob der Spanier Marc Roca auch dazu zählt, darf jedoch bezweifelt werden. Dem 56-Jährigen gelang es schließlich das ganze Jahr über ganz gut, am Neuzugang vorbeizukommen. Für den zentralen Mittelfeldspieler war das erste Jahr in München definitiv nicht einfach. Allerdings versucht der 24-Jährige das Positive mitzunehmen und den Blick nach vorne zu richten.


Kurz vor Transferschluss präsentierten die Bayern Marc Roca als Neuzugang für das zentrale Mittelfeld. Mit einer Ablöse von neun Millionen Euro schien der FC Bayern auch einen guten Deal gemacht zu haben, zumal man im Vorjahr beinahe das Vielfache für ihn gezahlt hätte.

Alles was nach dem Wechsel folgte, dürfte jedoch vor allem für den Spieler selbst mehr als enttäuschend gewesen sein. Wettbewerbsübergreifend kam der siebenmalige spanische U21-Nationalspieler gerade mal zu elf Einsätzen und absolvierte 519 Minuten. Selbst wenn im Mittelfeld absoluter Notstand ausgebrochen war, ließ Flick den Neuzugang meist 90 Minuten außen vor.

Roca will es Bayern zeigen: "Sehe mich auf dem richtigen Pfad"

Im Interview mit der spanischen Zeitung AS bezeichnete Roca seine erste Bayern-Spielzeit dennoch als "positive Erfahrung". "Das erste Jahr weg von zuhause ist immer schwierig, vor allem, wenn man zu einem so großen Team wie den Bayern geht", relativierte der 24-Jährige seine lange und zähe Eingewöhnungsphase.

Nun will der zentrale Mittelfeldspieler vor allem die Geduld nicht verlieren. "Es ist wahr, dass ich gern mehr Minuten gespielt hätte, aber ich habe das Gefühl, dass ich mich sehr verbessere und als Spieler wachse. Ich sehe mich auf dem richtigen Pfand. Nach und nach kommt das alles", zeigte er sich zuversichtlich.

Neuer Trainer, neue Chance: Roca hofft auf Nagelsmann

Die Hoffnung für Roca dürfte nun eng mit dem Namen Julian Nagelsmann in Verbindung stehen. Ein neuer Trainer ist schließlich immer für alle Beteiligten ein Neustart. In der neuen Saison lautet die Devise für den jungen Spanier, "mehr Minuten zu spielen" und "sich wichtig zu fühlen". Roca will es aber Schritt für Schritt angehen und nicht über langfristige Ziele denken, zumal diese auch nicht nur von ihm abhängen.

Rocas Zukunftschancen dürften vor allem davon abhängen, auf welche Qualitäten der neue Coach setzt. Seine Passstärke und Ballsicherheit sind absolut beispielhaft, jedoch ist er athletisch nicht sonderlich stark. Eine Komponente, die bei Hansi Flick besonders gefragt war. Sollte Nagelsmann eher den feinen Fußball zelebrieren wollen, könnte Roca auf Anhieb gleich viel besser in die Spielweise passen.

Julian Nagelsmann
Kommt Marc Roca unter Julian Nagelsmann besser zur Geltung / Cathrin Mueller/Getty Images

Letztlich sei auch gesagt, dass Marc Roca in diesem Jahr seine Qualitäten aufblitzen ließ und keinesfalls versagt hat. Ein guter Rollenspieler könnte der Südeuropäer definitiv werden, selbst wenn die Hürden Kimmich und Goretzka zu hoch sind.

Jedenfalls wäre ein vorzeitiger Abschied aus München noch verfrüht, was der Spieler auch selbst so sieht. "Für einen Klub wie den FC Bayern zu spielen, ist der Traum jedes Spielers und es wäre nicht richtig, wenn ich jetzt aufgeben würde", stellte er klar.

Man darf erwarten, dass der Spanier hart an seinen Schwächen arbeiten wird, um für Nagelsmann zur Option zu werden. Die grundlegende Einstellung dafür scheint er prinzipiell mitzubringen.