Magath schießt gegen Nagelsmann: "Das ist nicht unter Tuchel passiert"
Von Dominik Hager
Julian Nagelsmann ist nach seinen sehr erfolgreichen Stationen in Hoffenheim und Leipzig beim FC Bayern gewissermaßen gescheitert. Zwar gewann er mit den Münchnern die deutsche Meisterschaft, jedoch vermissten die Bosse in der zweiten Saison des jungen Coaches eine spürbare Entwicklung. Nach seiner Entlassung bekam Nagelsmann von vielen Experten Zuspruch, jedoch übt Felix Magath nun Kritik am Münchner Ex-Coach.
Die Schwächephase der Bayern unter Trainer Thomas Tuchel deutet darauf hin, dass es womöglich nicht die richtige Entscheidung war, Nagelsmann zu entlassen. Immerhin waren zu diesem Zeitpunkt noch alle Titel in Reichweite.
Felix Magath gibt trotzdem den entlassenen Trainer die Schuld dafür, dass man im Meisterschaftsrennen so struggelt. "Der FC Bayern hat nach der WM-Pause in den ersten Wochen des Jahres 2023 zehn Punkte auf Dortmund verloren. Das ist nicht unter Tuchel passiert", merkte er im BILD-Interview an.
Magath zufolge sei es eindeutig, "dass man nach der Winterpause irgendetwas nicht auf die Reihe bekommen hat". Zwar sei der verletzungsbedingte Ausfall von Manuel Neuer ein Grund, jedoch ging er indirekt auch mit Nagelsmann hart ins Gericht. "Für mich ist die Mannschaft nicht gut genug geführt worden und sie war nach der WM - von außen betrachtet - nicht mit der nötigen Fitness und Disziplin unterwegs", bemängelte Magath.
Hierbei muss jedoch auch gesagt werden, dass der Job von Nagelsmann sehr undankbar war, zumal etwa 80 Prozent des Kaders bei der WM eine ordentliche Watschen kassiert haben - in welcher Form auch immer. Zudem sei beim Zehn-Punkte-Verlust anzumerken, dass der BVB in dieser Phase alles gewonnen hat und seit der Tuchel-Ankunft wieder regelmäßig patzt. Dies ist also weniger auf den neuen Bayern-Trainer zurückzuführen.
Magath kritisiert Nagelsmann: "Herangehensweise nicht angemessen"
Magath stichelte jedoch - einmal in Fahrt gekommen - munter gegen Nagelsmann weiter. "Wenn einer zum FC Bayern geht, dann muss er wissen, was er getan hat. Und der letzte Trainer vor der Verpflichtung von Thomas Tuchel hat nicht zu 100 Prozent verinnerlicht, was er getan hat, als er zum FC Bayern ging", ätzte der langjährige Coach.
Warum Magath mit Freude gegen Nagelsmann schießt, ohne diesen beim Namen zu nennen, wirkt aber auch ein wenig befremdlich.
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Immerhin ist sich Magath ganz sicher, was Nagelsmann bei seiner Ankunft in München geglaubt hat. "Er ist jung, er hat scheinbar geglaubt: Hoffenheim, Leipzig und Bayern ist alles eine Liga. Das ist aber nicht so", erläuterte Magath, der sich neben dem Medizinball-Training offenbar auch das Gedankenlesen auf die Visitenkarte geschrieben hat. Demnach sei Nagelsmanns "Herangehensweise dem Klub und der Situation nicht angemessen" gewesen.