Löw adelt Schürrle zum Karriereende - Hecking zeigt Verständnis

Bundestrainer Joachim Löw (r.) hat nur positive Worte für André Schürrle (l.) übrig
Bundestrainer Joachim Löw (r.) hat nur positive Worte für André Schürrle (l.) übrig / DANIEL ROLAND/Getty Images
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Mit erst 29 Jahren hängt André Schürrle die Fußballschuhe an den Nagel. Während Bundestrainer Joachim Löw dem Ex-Nationalspieler ein großes Lob aussprach, äußerte Dieter Hecking Verständnis für diese Entscheidung.

André Schürrle hat seine Karriere beendet. Bis 2021 hatte er noch bei Borussia Dortmund unter Vertrag gestanden, doch seine Zeit beim BVB war längst abgelaufen. Weil kein Abnehmer gefunden wurde, einigten sich beide Parteien auf eine Vertragsauflösung - kurz darauf verkündete Schürrle das Ende seiner Laufbahn in einem Interview mit dem Spiegel.

"Die Entscheidung ist lange in mir gereift", sagte Schürrle. Man müsse "immer eine gewisse Rolle spielen, um in dem Business zu überleben", doch je tiefer es auf der Karriereleiter bergab ging, desto schwerer sei es geworden, sich wieder hochzuarbeiten. Die Tiefen seien immer tiefer geworden, die Höhepunkte immer weniger, so der Weltmeister und einstige Dortmunder Rekordtransfer, dessen Karriereende wie eine Flucht aus diesem Teufelskreis wirkt.

Mit aktivem Profifußball hat André Schürrle nichts mehr am Hut
Mit aktivem Profifußball hat André Schürrle nichts mehr am Hut / Jeremy Moeller/Getty Images

Trotz der eher düsteren letzten Jahre sprach Bundestrainer Joachim Löw seinem ehemaligen Schützling ein großes Lob aus: "André Schürrle habe ich bereits in seinen jungen Jahren als charakterstarken und vorausschauenden Spieler kennengelernt, der sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt hat", sagte Löw auf der Website des DFB. "Ich ziehe den Hut vor seiner Entscheidung und wünsche André alles Gute für die Zukunft."

Laut Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, stehen Schürrle die Türen beim DFB "immer offen". "Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von André Schürrle", so Bierhoff, der erklärte, Schürrle habe einen "feinen, reflektierenden, aber in gleichermaßen sehr fröhlichen" Charakter.

Hecking "kann verstehen, wenn jemand sagt: Ich will nicht mehr"

Diese Charakterzüge waren auch Dieter Hecking aufgefallen, der Schürrle von 2015 bis 2016 beim VfL Wolfsburg trainierte. Grundsätzlich sei Schürrle "ein positiver Typ", doch es habe auch Phasen gegeben, "in denen er sehr nachdenklich wurde", sagte Hecking dem Sportbuzzer. "Man sieht, dass der Rücksack für die jungen Menschen manchmal zu groß ist", so Hecking. Schürrles Entscheidung könne er deshalb nachvollziehen: "Wenn die Lupe so sehr auf einem brennt, dann kann ich verstehen, wenn jemand sagt: Ich will nicht mehr."