Leverkusen kann "Roma-Bus" nicht knacken: Die Stimmen zum Europa-League-Halbfinale

Das ersehnte Tor wollte für Bayer 04 einfach nicht fallen...
Das ersehnte Tor wollte für Bayer 04 einfach nicht fallen... / BSR Agency/GettyImages
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Die AS Rom steht im Finale der Europa League und trifft dort am 31. Mai in Budapest auf den FC Sevilla. Das Team von Trainer José Mourinho ermaurerte sich im Halbfinal-Rückspiel gegen Bayer Leverkusen ein 0:0. Der Frust bei der Werkself über die vergebene Final-Chance und auch das Zeitspiel der Gäste war groß. Mourinho zeigte sich stolz und sprach von einem epischen Spiel.

72 Prozent Ballbesitz, 23 zu eins Torschüsse, 621 zu 253 gespielte Pässe - null Tore! Bayer Leverkusen hat sich im Halbfinal-Rückspiel der Europa League an der AS Rom die Zähne ausgebissen.

Nach der 0:1-Pleite im Stadio Olimpico kam die Werkself in der BayArena nicht über ein torloses Unentschieden hinaus und verpasst das Finale. Für die Mannschaft von Trainer José Mourinho ist es dagegen das zweite europäische Endspiel in Folge. In der vergangenen Saison hatten die Giallorossi die Conference League gewonnen.

Nach dem Schlusspfiff war auf Leverkusener Seite der Frust natürlich groß. Und auch der Ärger. Die Roma hatte nicht nur den berühmten "Bus geparkt". Die Italiener wandelten auch am Rande des Fairplays. Immer wieder blieben Spieler der Giallorossi auf dem Boden liegen und sorgten für lange Unterbrechungen. Schiedsrichter Slavko Vincic ordnete zwar acht Minuten Nachspielzeit an - angesichts des Zeitspiels der Gäste war das aber noch deutlich zu wenig.

Bei RTL kritisierte Experte Karl-Heinz Riedle die Spielweise der Roma: "Das ist keine schöne Art, in ein Finale einzuziehen. Es ist schon bitter, wenn man so rausfliegt. Die AS Rom hat so gut wie gar nichts gemacht. Sie haben permanent das Spiel verzögert. Für den Fußball ist das eine Schande", so der Ex-Stürmer.

Lothar Matthäus stimmte zu: "Bei der Weltmeisterschaft wären es 20 Minuten gewesen, ganz sicher. Das ist kein schöner Fußball, aber das Ergebnis spricht für Rom und Mourinho."

Die Stimmen zum Spiel

Bayer-Sportchef Simon Rolfes: "Der Schiri hat sich verarschen lassen. Alle paar Sekunden lag jemand auf dem Boden. Jeder Fan, der hier war, wünscht jetzt Sevilla fürs Finale alles Gute. Es ist bitter, dass diese Art und Weise zum Erfolg geführt hat."

Bayer-Coach Xabi Alonso: "Es ist schade für die Spieler und für die Fans. Wir hatten eine große Chance, um das Finale zu erreichen. Ich bin stolz auf die Jungs, sie haben alles auf dem Platz bis zum Ende gegeben. Wenn wir noch mal so eine Chance bekommen, dann sind wir auf dem richtigen Weg."

Alonso über das Zeitspiel der Roma: "Es war nicht neu, was in der zweiten Halbzeit passiert ist. Wir haben es vorher gesehen, wir waren dafür bereit. Aber manchmal ist Fußball frustrierend. Ich will hier nicht weinen. Wir konnten ein Tor machen, wir hatten genügend Chancen. Wir haben fast alle Chancen genutzt, um ins Halbfinale zu kommen. Wir haben mit Konzentration und Intensität gespielt - so, wie man ein Halbfinale spielen muss. Wir waren gut vorbereitet. Der große Unterschied war eben das eine Tor."

Alonso über die Fan-Unterstützung: "Wir sind dankbar für die Unterstützung der Fans - das war unglaublich. Vor dem Spiel, während des Spiels und nach dem Spiel. Die Verbindung kann für uns sehr wichtig sein. Jetzt gilt: Kopf hoch und weitermachen!"

Kerem Demirbay: "Ich denke, die Römer sind sehr erfahren, sie haben einen sehr erfahrenen Trainer. Das so eine Spielweise am Ende belohnt wird, ist bitter für den Fußball."

Nadiem Amiri: "Wir haben es nicht verdient, gegen solch eine Mannschaft auszuscheiden, die mit Fußball nichts zu tun hat."

Roma-Coach José Mourinho: "Die Jungs sind außergewöhnlich. Wir sind seit zwei Jahren zusammen, und natürlich sind einige Spieler gegangen und andere gekommen, aber die, die gehen, vermissen uns. [...] Die Jungs sind wirklich eine außergewöhnliche Gruppe."

"Das heutige Spiel war, ich würde sagen, episch. [...] Die Spieler waren außergewöhnlich, mit einer unglaublichen Leistung, aber gleichzeitig mit einer großen emotionalen Kontrolle. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Wie ich vorhin schon sagte, sagen Trainer in solchen Momenten normalerweise, dass es ein Vergnügen ist, mit diesen Jungs zu arbeiten. Für mich ist es kein Vergnügen, für mich ist es eine Ehre. Es ist eine Ehre, mit diesen Jungs zu arbeiten."

"Ich glaube, dass ich ein guter Trainer bin, aber ich muss die Bescheidenheit haben zu sagen, dass diese Jungs mich ins Finale gebracht haben. Ich habe sie nicht dorthin gebracht, sie haben mich ins Finale gebracht."


Stimmen via RTL & Pressekonferenz