Leipzig gegen Freiburg: Übertragung, bisherige Gegner, Form - Vorschau zum DFB-Pokal-Halbfinale der Frauen

Jubelt der Favorit am Ende? Die Frauen des SC Freiburg
Jubelt der Favorit am Ende? Die Frauen des SC Freiburg / Alexander Scheuber/GettyImages
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Ein Zweitligist im DFB-Pokalfinale der Frauen - es wäre eine Sensation, die es im Kölner Rheinenergiestadion bisher noch nie gegeben hat. RB Leipzig will das mit einem Heimsieg gegen den SC Freiburg nun schaffen, nachdem mit Eintracht Frankfurt und der SGS Essen bereits zwei Bundesligisten geschlagen wurden. Freiburg will zum zweiten Mal nach 2019 ins Finale einziehen.

Wann und wo wird das Spiel ausgetragen?

Leipzig empfängt Freiburg am Sonntag, den 16.04. um 18:30 im ausverkauften Stadion am Cottaweg. Das Spiel wird live beim Pay-TV-Sender Sky gezeigt.


Die bisherigen Gegner beider Teams

Wie die Männer, so auch die Frauen: Freiburg hat es mit eher knappen Siegen ins Halbfinale geschafft. Nach einem Freilos in der ersten Runde besiegten die Breisgauerinnen den Zweitligisten SG Andernach mit 3:2, siegten dann gegen Bundesliga-Konkurrenten Meppen mit 1:0. Im Viertelfinale folgte ein lockeres 4:0 gegen den FC Carl Zeiss Jena.

Leipzig gewann im Viertelfinale sogar noch höher: Mit einem 6:1 gegen den Bundesligisten SGS Essen setzten die Sächsinnen ein dickes Ausrufezeichen. Essen-Trainer Markus Högner lobte im 90min-Podcast das Leipziger Team um Torjägerin Fudalla, die bereits 20 Tore in der Liga erzielt hat. "Leipzig hat die Euphorie komplett genutzt und eiskalt zugeschlagen", sagte er.

Auch gegen Eintracht Frankfurt hatte RB in der Runde zuvor bereits eiskalt zugeschlagen und mit 2:1 den großen Favoriten geschlagen. Freiburg wird also vor dem Underdog gewarnt sein. Es wird wohl nicht das letzte Duell mit Leipzig bleiben: In der 2. Frauen-Bundesliga ist der Verein auf Aufstiegskurs und will mittelfristig sogar in die Champions League.


Wie ist die Form der beiden Teams?

Johanna Kaiser
Leipzig um Kapitänin Johanna Kaiser geht selbstbewusst ins Halbfinale / Karina Hessland/GettyImages

Ganz klar: Leipzig hat das Momentum auf seiner Seite. Beflügelt von den beiden bisherigen DFB-Pokal-Triumphen will das Team von Saban Uzun die nächste Hürde überspringen. Leipzig spielt zwar eine Liga unter Freiburg, hat aber trotzdem viele vielversprechende Spielerinnen wie die Ex-Potsdamerin Luca Graf oder Torjägerin Vanessa Fudalla im Kader stehen. Nach mehreren misslungenen Anläufen, trotz beträchtlicher finanzieller Ressourcen, sieht es so aus, als würde Leipzig in die Bundesliga aufsteigen: RB hat erst zweimal verloren und steht souverän an der Spitze der Tabelle.

In Freiburg ist die Gefühlslage etwas anders, denn die Breisgauerinnen mussten zuletzt fünf Niederlagen in Folge in der Frauen-Bundesliga hinnehmen. Selbst das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Turbine Potsdam ging mit 0:1 verloren. Das Halbfinale wäre für den SC also die perfekte Chance, diese kleine Negativserie zu beenden.


Die Stimmen zum Spiel

Leipzig ist klar der Underdog, hofft aber auf den nächsten Coup. Die Spielerinnen gehen mit breiter Brust in das Halbfinale: "Wir sind ein gut eingespieltes Team, wir haben alle Bock drauf. Wir haben in den letzten zwei Pokalspielen bewiesen, dass wir auch kämpferisch stark sind. Es muss natürlich viel klappen, es gehört auch ein bisschen Glück dazu und vielleicht hat Freiburg nicht seinen besten Tag", sagt RB-Kapitänin Johanna Kaiser.

Trainer Saban Uzun will dem nächsten Favoriten ein Bein stellen. Der 35-Jährige kam im Sommer zu RB und hat einen erheblichen Anteil am Leipziger Aufschwung. "Wir wollen weiter höher am gegnerischen Tor den Ball erobern, um den Gegner weniger an unser Tor heranzulassen. Und damit sind wir einen guten Weg gefahren, da wir nun die wenigsten Gegentreffer haben", erklärt er seine Philosophie.

Ein Vorteil für Leipzig könnten die Fans sein: "Leipzig ist durch die Ultras super unterstützt worden. Das war schon eine heiße Atmosphäre auf dem Platz, obwohl da nur 1500 Zuschauer waren. Aber die haben einen Riesen-Alarm und eine totale Lautstärke gemacht. Das hat schon die ein oder andere Spielerin von uns eingeschüchtert", sagte Markus Högner über das Viertelfinale seiner SGS Essen in Leipzig.


Die möglichen Aufstellungen:

Hasret Kayikci
Freiburgs Frauen wollen endlich wieder jubeln / Alexander Scheuber/GettyImages

Freiburg: Nuding - Karl, Stegemann, Steuerwald, Steinert - Felde, Minge, Müller - Bouziane, Kayikci, Xhemaili

Leipzig: Herzog - Kempe, Krug, Metzner, Schaller - Graf, Hipp, Mauly - Rackow, Fudalla, Müller


Prognose:

Freiburg wird gewarnt sein und Leipzig trotz der Favoritenrolle sicherlich nicht unterschätzen. Für die SC-Frauen könnte das wichtigste Spiel der Saison zu einer Trendwende werden - das Selbstbewusstsein und die Frage, wer das erste Tor schießt, könnten sehr wichtig werden. Es könnte auf ein enges Pokalspiel hinauslaufen, etwa ein 2:1 für Freiburg.