Lars Bender spricht über Karriereende: "Raubbau an unseren Körpern betrieben"

Lars Bender (l.) mit Bruder Sven.
Lars Bender (l.) mit Bruder Sven. / Pool/Getty Images
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Die Zwillinge Lars und Sven Bender beenden nach Saisonende bei Bayer Leverkusen ihre aktiven Karrieren. Die vielen Verletzungen, die beide während ihrer Karriere erlitten, waren letztlich ausschlaggebend dafür. Lars Bender sprach in einem Interview jetzt vom "Raubbau" am eigenen Körper.

Lars und Sven Bender sind zwei Spieler, an die man denkt, wenn es um Identifikation, vorbildliche Einstellung und einen guten Charakter geht. Spieler, die keine Freunde der großen Worte sind, sondern welche, die sich auf dem Platz stets zerreißen, alles für ihren Verein geben und keinem Zweikampf aus dem Weg gehen.

"Wir hielten das immer als zwingend notwendig für unser Spiel", sagte Lars Bender jetzt im Interview mit der Sport Bild. "Vielleicht war es das auch, um so lange ganz oben mitkicken zu können. Früher haben wir nie daran gezweifelt. Doch heute zweifeln wir, ob es immer der beste Weg war, über viele Wehwehchen hinwegzusehen und sich trotz Problemen immer wieder zur Verfügung zu stellen. Nein, es war absolut nicht immer richtig und nicht gesund."

Es hat dazu geführt, dass die beiden für das Saisonende ihr Karriereende angekündigt haben, mit "nur" 32 Jahren. "Wir hatten uns in den letzten Monaten immer wieder gefragt: Wo stehen wir eigentlich? Wir haben miteinander alle wichtigen Aspekte beleuchtet und sind im November zum Entschluss gekommen, dass am Saisonende Schluss ist", sagte Lars Bender.

Beide haben in ihrer Karriere unglaublich viele Verletzungen erlitten und kaum einmal eine volle Saison durchspielen können. "Wir haben totalen Raubbau an unseren Körpern betrieben, von vorne bis hinten", stellte Lars deshalb fest. Das Karriereende ist folgerichtig. Bei der Bekanntgabe hatten die Zwillinge schon von einer Entscheidung "für die Gesundheit und die Familie" gesprochen: "Es fällt uns leider zunehmend schwerer, dies mit all den Schmerzen und körperlichen Problemen, unter denen wir mehr und mehr zu leiden haben, kontinuierlich abzurufen." Es ist mehr als verständlich.