Kalajdzic als Lewandowski-Ersatz? Was für ein Downgrade!

Sasa Kalajdzic ist als Lewandowski-Nachfolger im Gespräch
Sasa Kalajdzic ist als Lewandowski-Nachfolger im Gespräch / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Zwar beharren die Münchner Bosse bislang darauf, dass Robert Lewandowski den Verein im Sommer nicht verlässt, jedoch läuft die Suche nach einem Nachfolger bereits auf Hochtouren. Besonders konkret scheint das Interesse an Sasa Kalajdzic zu sein. Der VfB-Stürmer wäre für etwa 20 Millionen Euro zu haben. Trotz allem stellt sich natürlich die Frage, ob der Österreicher wirklich gut genug für die Lewandowski-Nachfolge ist.


Sasa Kalajdzic ist mit seiner Größe von zwei Metern schon eine Erscheinung im Strafraum. Der Mittelstürmer versteht es, seine Körpermaße einzusetzen und glänzt mit einem starken Kopfballspiel. Zudem ist er aber auch mit den Füßen keineswegs limitiert und schon ein Spieler, der auch technisch mithalten kann. Diese Qualitäten machen den Österreicher zwar zu einen sehr guten Bundesliga-Spieler, aber noch lange nicht zu einem Bayern-Stürmer Nummer eins.

Ein verletzungsanfälliger Spätstarter: Kalajdzic weist keine Bilderbuchlaufbahn auf

Die Karriere des Angreifers hatte bislang definitiv nicht nur Höhen. Der 24-Jährige hat zwar schon in seiner Zeit in Österreich ordentlich geknipst, jedoch lesen sich zwölf Tore in 35 Spielen auch nicht herausragend. Beim VfB angekommen, musste er aufgrund eines Kreuzbandrisses zunächst fast ein ganzes Jahr pausieren und absolvierte in der Zweitliga-Saison nur sechs Spiele (ein Tor und eine Vorlage).

Dann folgte für den Sturm-Hünen die starke Saison 2020/21. Kalajdzic schoss 16 Tore und gab sechs Vorlagen und war damit maßgeblich an der tollen Spielzeit der Schwaben beteiligt. Elf seiner Buden erzielte er damals in der Rückrunde.

In der abgelaufenen Saison wurde der Angreifer dann aber wieder von Verletzungen zurückgeworfen, weswegen er gerade mal 15 Bundesliga-Spiele absolvieren konnte. Zwar taute der Angreifer gegen Ende ein wenig auf, jedoch musste er sich dennoch mit sechs Treffern begnügen. Natürlich hat der Spieler mehr drauf als er in dieser Saison zeigen konnte, aber das macht ihn noch lange nicht zum Lewandowski-Nachfolger.

Keine internationale Erfahrung und viele Verletzungen: Ist Kalajdzic der Anti-Lewandowski?

Ein Hauptgrund dafür ist allein seine Verletzungsanfälligkeit. Während der polnische Top-Torjäger praktisch immer fit ist, konnte Kalajdzic in den letzten drei Jahren nur rund 50 Prozent der Spiele absolvieren. Dies macht eine Verpflichtung schon zum Risiko. Zudem muss man bedenken, dass es sich beim FC Bayern um einen der besten Klubs der Welt und bei Robert Lewandowski um mit den besten Angreifer der Welt handelt. Demnach muss der Klub eigentlich die Ambitionen haben, einen echten Kracher als Nachfolger zu präsentieren.

Kalajdzic ist inzwischen fast 25 Jahre alt, hat noch nie international gespielt und auch erst 22 Tore in einer Top-Liga vorzuweisen. Dafür benötigt ein Robert Lewandowski noch nicht mal eine Saison.

Kalajdzic profitiert von Sosa: Doch passt er auch zum Bayern-Stil?

Selbstredend kann man jetzt behaupten, dass ein Spieler beim FC Bayern automatisch viel besser knipst, jedoch hat auch diese These ihre Grenzen.

Der 13-malige österreichische Nationalspieler profitierte beim VfB insbesondere von den genialen Flanken von Borna Sosa. Beim FC Bayern gibt es keinen Spieler im Kader, der über eine derart hervorragende Flankenqualität verfügt.

Der Kroate konnte dem Zielspieler die Bälle punktgenau auf dem Kopf servieren, wodurch „Flanke Sosa, Kopfball Kalajdzic“ zum Lieblingsspielzug der Stuttgarter wurde. Zwar kann Kalajdzic mit seinen Anlagen sicherlich auch auf andere Weise knipsen, jedoch ist er trotzdem ein wenig abhängig von hohen Hereingaben. Dies entspricht aber nicht wirklich dem Münchner Fußball.

Die Münchner brauchen einen Top-Stürmer der Marke Núñez oder Lautaro Martínez

Für die Ära nach Lewandowski muss defintiv ein anderes Kaliber her. Ein Stürmer der Kategorie Núñez, Lautaro Martínez oder Lukaku sollte eigentlich der Anspruch sein. Zudem wären auch Spieler wie Depay, Haller oder Schick noch die wesentlich besseren Optionen. Die genannten Spieler haben allesamt auf Champions-League-Niveau bewiesen, dass sie hervorragende Knipser sind. Diesen Beweis ist Kalajdzic noch schuldig geblieben.

Allein der Marktwert sagt schon aus, dass Kalajdzic nur sehr wenig auf dem Kerbholz stehen hat, was ihn für den FC Bayern qualifiziert. Mit einem Wert von 22 Millionen Euro (transfermarkt.de) liegt er auf Rang 46 aller Mittelstürmer. Zwar gibt es vielleicht nicht 45 bessere Angreifer, aber zumindest 25 bis 30. Der FC Bayern muss bei seiner Suche einfach eine Kategorie höher ansetzen. Als Back-Up wäre Kalajdzic dank seiner Größe sicherlich eine gute Option, aber als Stürmer Nummer eins sollte man ihn beim besten Wille nicht einplanen.


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