6 Gründe, warum Nagelsmann im Sommer Bayern-Trainer wird

Folgt Nagelsmann auf Flick?
Folgt Nagelsmann auf Flick? / ANNEGRET HILSE/Getty Images
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Hansi Flick will den FC Bayern München im Sommer verlassen. Nach knapp zwei extrem erfolgreichen Jahren, die wohl besten in der Vereinsgeschichte, muss sich der Rekordmeister einen neuen Übungsleiter suchen. Wer es wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch offen - allerdings deutet einiges auf Julian Nagelsmann hin.

Sky-Experte Lothar Matthäus, der erst unter der Woche berichtet hatte, dass bereits lose Sondierungsgespräche mit der Entourage des 33-Jährigen stattgefunden haben, ist sich sehr, sehr sicher, dass Nagelsmann im Sommer an der Säbener Straße aufschlagen wird. Obwohl er bei RB Leipzig noch einen gültigen Vertrag bis 2023 besitzt.

90min liefert sechs Gründe, warum ein Nagelsmann-Wechsel zum FC Bayern Sinn ergeben würde:

1. Nagelsmann ist Wunschkandidat von Salihamidzic

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Hasan Salihamidzic ist Fan von Nagelsmann / CHRISTOF STACHE/Getty Images

Es gilt als verbrieft, dass Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der für die Suche des neuen Trainers zuständig sein wird, ein großer Fan von Julian Nagelsmann ist. Die Bild-Zeitung berichtete bereits des Öfteren, dass der Leipzig-Coach im Falle eines Flick-Abgangs der absolute Wunschkandidat von Brazzo sei.

Spannungen, wie Salihamidzic sie mit Flick hatte, wären bei der Zusammenarbeit mit Nagelsmann (wohl) nicht zu erwarten.

2. Es gibt keine Alternativen

Abgesehen von Julian Nagelsmann muss man sich auch die Frage stellen, wer denn sonst für den Rekordmeister überhaupt in Frage käme. Die Antwort: niemand!

Der Trainermarkt gibt aktuell einfach nicht viel her. Da die Münchener zudem Wert auf einen deutschsprachigen Kandidaten legen, ist der Kreis ohnehin eingeengt. Jürgen Klopp will seinen Vertrag beim FC Liverpool erfüllen, Ralf Rangnick passt aufgrund der Vereinsstrukturen definitiv nicht nach München.

Ein Massimiliano Allegri oder Maurizio Sarri, durchaus große Namen, kommen allein aufgrund der Sprachbarriere nicht in Frage.

Einzig und allein Erik ten Hag könnte man sich eventuell noch als Alternative vorstellen. Aber darüber hinaus sind gute Optionen schlichtweg Fehlanzeige.

3. Nagelsmann träumt schon immer vom FC Bayern

Julian Nagelsmann
Nagelsmann in der Allianz Arena / Pool/Getty Images

Dass Julian Nagelsmann mit einem Wechsel zum FC Bayern kokettiert, ist ein offenes Geheimnis. Bereits im Jahr 2017 erklärte er gegenüber Eurosport, dass der Rekordmeister eines Tages sein Ziel sei.

"Der FC Bayern spielt schon eine etwas größere Rolle. Ist doch klar, ich habe viele Jahre in München gelebt und komme aus Landsberg am Lech, das ist auch nicht so weit von München weg. Meine Frau und mein Kind ziehen demnächst nach München, wir bauen da ein Haus. Also wir haben eine familiäre Verbindung dahin, das ist unsere Heimat. Ich bin sehr glücklich in meinem Leben, aber der FC Bayern würde mich noch ein Stück glücklicher machen. Aber es ist nicht so, dass mein Lebensglück total vom FC Bayern abhängt", erklärte Nagelsmann vor knapp vier Jahren.

Zudem war er in seiner Kindheit großer Bayern-Fan.

4. Ablösesumme für FC Bayern zu stemmen

Laut Informationen von Sport1 würde es den FC Bayern zwischen 15 und 20 Millionen Euro kosten, um Julian Nagelsmann aus seinem Vertrag bei RB Leipzig herauszukaufen.

Zugegeben: Das ist für einen Chefcoach sehr viel Geld und würde auch die Rekordablöse in der Trainerwelt bedeuten. Andererseits darf sich der Rekordmeister wohl auch über eine Ablöse für Flick freuen, sollte es diesen wie erwartet zum DFB ziehen - für lau wird man den Vertrag des 56-Jährigen kaum auflösen. Und dieser Betrag dürfte auch nicht zu knapp ausfallen.

Die Differenz zwischen Flick und Nagelsmann sollten die Münchener - trotz der Coronapandemie - durchaus zahlen können.

5. Es ist der richtige Zeitpunkt

Nachdem Nagelsmann bei der TSG Hoffenheim seine ersten Meriten im professionellen Trainergeschäft verdient und den Klub sogar bis in die Champions League geführt hatte, entschied er sich vor zwei Jahren für den nächsten Schritt seiner Karriere.

Mit RB Leipzig fand er einen sehr ambitionierten Arbeitgeber, mit dem er zusammen die nächsten Entwicklungsstufen gehen konnte. Nagelsmann etablierte die Roten Bullen als deutsche Nummer zwei (BVB-Fans an dieser Stelle bitte weggucken) und erreichte sogar das Halbfinale der Champions League.

Viel mehr kann der 33-Jährigen mit RBL fast nicht mehr erreichen, er ist definitiv bereit für den nächsten Schritt.

Angenommen, die Münchener lassen sich Nagelsmann in diesem Jahr durch die Lappen gehen und er geht im nächsten Jahr zu einem anderen Topklub (Interessenten dürfte es immer geben), könnte der Rekordmeister das bitterböse bereuen.

Wer weiß, wann der FC Bayern noch einmal auf der Suche und Nagelsmann gleichzeitig für einen Wechsel bereit wäre. Timing ist bekanntlich alles!

6. Nagelsmanns Spielidee passt zum FC Bayern

Julian Nagelsmann
Nagelsmann fordert Vollgas-Fußball / Stuart Franklin/Getty Images

Last but not least: Nagelsmann passt mit seiner Spielidee einfach nach München. Der Fußballlehrer steht für aggressiven und offensiven Fußball - ähnlich, wie ihn Hansi Flick zuletzt praktizieren ließ. Und genau diesen Spielstil wollen Fans und Verantwortliche nun einmal auch sehen!

Zurückhaltender Fußball, wie er beispielsweise unter Niko Kovac gespielt wurde und auch von Trainern wie Allegri oder José Mourinho bevorzugt wird, ist in München verpönt.

7. Fazit

Nagelsmann und der FC Bayern - das würde wie die Faust aufs Auge passen. Für die Leipziger wäre ein Abgang ihres Star-Trainers natürlich ein herber Rückschlag, weshalb sie ihn kaum kampflos ziehen lassen werden.

Aber mit Jesse Marsch, der bei Red Bull Salzburg hervorragende Arbeit leistet, hätten die Sachsen ihrerseits zum Beispiel auch einen genialen Ersatz parat.