Bericht: Bellingham-Abgang "extrem förderlich" für das BVB-Klima

Jude Bellingham
Jude Bellingham / Mika Volkmann/GettyImages
facebooktwitterreddit

Der Wechsel von Jude Bellingham hat Borussia Dortmund über 100 Millionen Euro eingebracht - und offenbar auch eine intern viel bessere Stimmung. In der Kabine soll sein Abgang für ein deutlich besseres Klima gesorgt haben.

Dass Jude Bellingham einerseits ein begnadeter Kicker und leidenschaftlicher Fighter ist, ist unbestritten. Er ist der Typ Gegenspieler, den man als Fan und Spieler des anderen Teams aus diesen Gründen nicht ausstehen kann - was zweifelsohne für ihn spricht.

Andererseits ist in den letzten Jahren auch klar geworden, dass er gegenüber den eigenen Teamkollegen nicht wirklich einfach ist. Und auch, dass er für das interne Betriebsklima einer Mannschaft durchaus schwierig sein kann. Deshalb ging schon Didi Hamann zuletzt davon aus, dass sein Wechsel zu Real Madrid wohl nicht jedem seiner Teamkollegen beim BVB missfallen hat.

Bellingham sorgte im BVB-Team vermehrt für Frust und Unverständnis

Offenbar sollte der Sky-Experte zumindest in dieser Angelegenheit Recht behalten. Denn wie die Sportbild berichtet, und sich dabei auf Informationen innerhalb der Mannschaft bezieht, sei Bellinghams Abgang für die Stimmung in der Kabine "extrem förderlich" gewesen.

So soll es vor allem drei Aspekte gegeben haben, die intern immer wieder für Unruhe, Unverständnis und Frust gegenüber Bellingham gesorgt hatten.

Ein Aspekt, der ein Thema unter den Spielern war: Bellingham hielt sich oftmals zurück, wenn die Mannschaft in die Kurve ging, um sich für den Support zu bedanken - nur um dann eigenständig nochmal vor die Fans zu treten. Der Mittelfeldspieler würde sich gerne in den Mittelpunkt stellen, soll es von manchen Spielern geheißen haben. Deshalb habe dieses Verhalten auch dann angefangen, als Erling Haaland zum neuen Fanliebling wurde.

Marius Wolf, Jude Bellingham
Bellingham vor dem BVB-Anhang / Lars Baron/GettyImages

Im Fokus stand jedoch sein direkter Umgang mit seinen Teamkollegen. Intern soll Bellingham eine teils fragwürdige Wortwahl an den Tag gelegt haben. Diese Probleme waren schon vor geraumer Zeit ein Thema, das der BVB jedoch immer wieder mit dem Verweis auf das junge Alter des englischen Nationalspielers abtat.

Besonders deutlich wurde es, als er Nico Schulz einmal mitten auf dem Platz zusammenfaltete. Damals waren sich mehrere Lippenleser einig, dass Bellingham lautstark über den Platz gerufen habe (via Sportbild): "Du kannst keinen verdammten Pass spielen, du bist verdammte Scheiße! Jedes verdammte Mal!"

Aus der Mannschaft sei dem Bericht zufolge zu hören gewesen, dass solche Vorfälle insbesondere im Training und in den Halbzeitpausen vermehrt vorgekommen sind. Gleich mehrfach sei der Youngster gegenüber seinen Mitspielern ausfällig geworden.

Auftreten nicht Kapitäns-like: Sanktionen im Sinne der Ablösesumme vermieden?

Und dass er seiner Rolle als dritter Kapitän in der vergangenen Saison kaum gerecht wurde, ist offenbar der dritte Kritikpunkt. Den Informationen der Sportbild zufolge war Bellingham nur sehr selten ein Ansprechpartner, dazu habe er wenig Führung im Sinne des Teams vorgelebt. Das ging Hand in Hand mit der Entwicklung, dass er sich zunehmend launisch gezeigt haben soll - was sich teils auch in der Körpersprache auf dem Platz zeigte.

Sanktionen gab es offenbar vor allem deshalb nicht, um eine möglichst hohe Ablösesumme nicht zu gefährden. Wäre ein solch wertvoller Spieler sanktioniert oder abgemahnt worden, hätte das einen direkten Einfluss auf die Transfer-Verhandlungen gehabt. Eine schlechtere Verhandlungsposition wollte man wohl nicht riskieren. Umso besser scheint der Abgang von Bellingham für das interne Klima gewesen zu sein, bei all seinen beachtenswerten Fähigkeiten.


Weitere Nachrichten rund um den BVB:

feed