Jessic Ngankam - Herthas Sturmjuwel vor dem Durchbruch?

Ngankam nach seinem ersten Bundesliga-Tor
Ngankam nach seinem ersten Bundesliga-Tor / Boris Streubel/Getty Images
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Maximilian Mittelstädt, Jordan Torunarigha oder Arne Maier: In den vergangenen Jahren hat es bei Hertha BSC das eine oder andere Eigengewächs in die erste Mannschaft geschafft. Richtig festsetzen konnten sich nur die drei genannten - allesamt eher defensivere Spieler. In naher Zukunft könnte auch endlich mal ein Offensivspieler dazukommen, Jessic Ngankam tastet sich immer näher an die erste Elf des Big City Clubs.

Mehrere Kurzeinsätze seit dem Amtsantritt von Bruno Labbadia, dazu nun das erste Bundesliga-Tor - gegen Manuel Neuer und den großen FC Bayern: Jessic Ngankam scheint unter Bruno Labbadia aufzublühen. Der 20-Jährige ist mittlerweile fester Bestandteil des Profi-Kaders, kommt aber auch noch ab und zu bei der U23 zum Einsatz. In dieser Saison spielte er bisher zwei Mal in der Regionalliga, ein Tor und eine Vorlage sind seine gute Ausbeute. Bereits in der Vorsaison, als Ngankam noch fester Bestandteil von Herthas zweiter Mannschaft war, konnte er überzeugen - mit 22 Scorerpunkten in 22 Spielen.

Dabei war es bis zum Trainerwechsel in der Corona-Pause nicht einmal klar, dass Ngankam überhaupt über den Sommer hinaus bei Hertha bleiben würde. Unter Labbadias Vorgänger Alexander Nouri schien Ngankam keine Chance auf einen Kaderplatz zu haben, er beschäftigte sich intensiv mit einem Wechsel - Hoffenheim, Gladbach oder RB Salzburg wurden als mögliche Abnehmer gehandelt. Labbadia machte Ngankam aber schnell klar, dass er unter seiner Fittiche seine Chance bekommen würde, in der Bundesliga kam Ngankam noch vier Mal als Joker zum Einsatz und bereitete am letzten Spieltag in Gladbach das Tor von Vedad Ibisevic vor.

Aber auch über den Trainer hinaus scheint das Vertrauen in Ngankam in den vergangenen Monaten gewachsen zu sein. In der abgelaufenen Transferperiode entschied sich Hertha schlußendlich dagegen, noch einen Flügelstürmer zu verpflichten und priorisierte die Verstärkung im zentralen Mittelfeld. Ein Signal, dass man Ngankam die Rolle als Back-Up hinter Dodi Lukébakio, Javairo Dilrosun und Matheus Cunha durchaus zutraut.

Der 20-Jährige, der Frankreichs Superstar Kylian Mbappé nicht ganz unähnlich sieht, überzeugt durch verschiedene Stärken: Er ist schnell, torgefährlich, hat aber auch einen guten Überblick. Dazu hat er wenig physische Anpassungsprobleme an die Bundesliga - und wurde von Trainer Bruno Labbadia auch immer wieder für seine Arbeitsmoral gelobt.