Inka Grings wehrt sich gegen Scheinarbeit-Vorwürfe und spricht über Bundestrainer-Posten

  • Scheinarbeit-Vorwürfe gegen Inka Grings
  • 45-Jährige wehrt sich
  • Neue Bundestrainerin?

Inka Grings
Inka Grings / Visionhaus/GettyImages
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Seit knapp einem Monat ist Inka Grings ihren Job als Trainerin der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft los. Grund war ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beihilfe zum Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt. Gleichzeitig gilt die Ex-Nationalspielerin als Kandidatin für den Job als Bundestrainerin beim DFB.

In einem Interview mit dem Nachrichtenportal t-online hat sich Grings nun ausführlich zu beiden Themen geäußert. Auf die Frage, wie ihr Ende als Trainerin der Schweizer Nationalmannschaft abgelaufen sei, antwortete die 45-Jährige:

"Am Mittwoch, dem 15. November, sind dubiose Artikel über mein Angestelltenverhältnis zu meiner Zeit als Trainerin beim SV Straelen erschienen, welche absurd waren und nicht stimmten. Ein Tag später wurde nach einem Call mit dem schweizerischen Fußballverband dann eine einvernehmliche Trennung vereinbart."

Grings trainierte in der Saison 2019/2020 die Männermannschaft des damaligen Regionalligisten SV Straelen. Ihr wurde vorgeworfen, in dieser Zeit das Doppelte ihres offiziell angegeben Gehalts verdient zu haben. Zum Schein, so berichtete die Bunte im November, soll Grings bei einer Firma des Präsidenten des SV Straelen, pikanterweise der Ehemann von Ex-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, Hermann Tecklenburg, angestellt gewesen seien. Dort sei Grings aber nie gesehen worden.

"Was geschrieben wurde, war gelogen"

Die Staatsanwaltschaft Kleve hatte ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beihilfe zum Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt gegen die gebürtige Düsseldorferin eingeleitet. Nachdem Grings eine nicht näher bekannte Geldsumme an die Staatskasse gezahlt hatte, wurde das Verfahren gegen sie eingestellt. Damit gilt die Trainerin als nicht verurteilt.

Grings hatte von Anfang an ihre Unschuld beteuert und deutlich gemacht, dass sie stets alle erhaltetenen Zahlungen ordnungsgemäß in ihren Steuererklärungen angegeben habe. Auch gegenüber t-online betonte Grings, dass sie sich "keiner Schuld bewusst" sei.

"All das, was da geschrieben wurde, war gelogen und entsprach absolut nicht der Wahrheit! Es wurden Falschaussagen über meine Person getätigt. Ich habe das Gefühl, dass ich zum Bauernopfer gemacht wurde. Von meiner Seite ist zu dem Thema aber nun alles gesagt", so die ehemalige Stürmerin des FCR 2001 Duisburg.

Bundestrainerin? "Eine der interessantesten Stellen überhaupt"

Zu den Gerüchten um die Nachfolge von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch erklärte Grings: " Ich bin Deutsche, lebe in Deutschland und trage die 'deutsche Mentalität' in mir. Es ist sicherlich ein sehr anspruchsvoller Job, aber auch eine der interessantesten Stellen überhaupt." Grundsätzlich traue sie sich die Aufgabe zu. Grings verriet jedoch auch, dass es bislang noch keine Kontaktaufnahme seitens des DFB gegeben habe.

Der Verband hat mit Nia Künzer allerdings erst vor wenigen Tagen die neue Sportdirektorin für den Frauenbereich engagiert hat. Künzers erste Aufgabe besteht darin, einen neuen Bundestrainer oder eine neue Bundestrainerin zu finden.

Nia Künzer die richtige Wahl als Sportdirektorin?

In den Augen von Inka Grings hat der DFB mit der Installation von Künzer die richtige Entscheidung getroffen. "Sie war selbst eine sehr erfolgreiche Spielerin, war jahrelang als Expertin im TV dabei. Sie weiß, was es braucht, um international sowie national wieder zu den Großen des Fußballs zu gehören", schwärmte Grings von ihrer ehemaligen Mitspielerin. "Ich traue ihr zu, dass sie die richtigen Entscheidungen und Anregungen treffen wird, um den deutschen Fußball wieder zu stärken!"

Zu der Frage, ob der Sportdirektor-Posten bei den DFB-Frauen notwendigerweise auch von einer Frau besetzt sein sollte, gab Grings eine differenzierte Antwort. "Die Jobverteilung sollte völlig unabhängig vom Geschlecht sein. Frauen sollen im Männerbereich arbeiten können und umgekehrt", sagte sie.

"Trotzdem finde ich es gut, dass der DFB einer Frau, die die nötige Qualität und das notwendige Wissen mitbringt, das Vertrauen schenkt. Es ist wichtig, dass der DFB Frauen die Chance gibt. Der Verband muss auch in diesem Bereich Vorreiter sein."


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