Hummels adelt Terzic - Bekommt der BVB ein Trainer-Dilemma?

Edin Terzic (38) ist mit Borussia Dortmund aktuell gut im Rennen
Edin Terzic (38) ist mit Borussia Dortmund aktuell gut im Rennen / Pool/Getty Images
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Beim BVB stärken die Spieler ihrem Cheftrainer weiter den Rücken. Nach vier Siegen in Folge stimmen endlich auch die Ergebnisse. Edin Terzic befindet sich auf der Erfolgsspur, Marco Rose steckt bei Borussia Mönchengladbach in der Klemme. Geht das so weiter, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es in Dortmund überhaupt eines neuen Cheftrainers bedarf.

Die Augen der Fans und Medien richteten sich im Vorfeld des Pokalviertelfinals klar auf das Duell Marco Rose vs. Edin Terzic. Dabei sei es Borussia Dortmund gewesen, das am Dienstagabend gegen Borussia Mönchengladbach gewann - nicht etwa Trainer Terzic gegen seinen baldigen Thronfolger Rose. Dem BVB-Coach schien es äußerst wichtig, diese Kollektivleistung seiner Mannschaft noch einmal genauestens zu unterstreichen.

Auch Mats Hummels hob den kollektiven Kampfgeist seiner Truppe hervor, schwärmte aber zugleich von der Leistung seines Cheftrainers. Gegen Gladbach könne man eben nicht zaubern und genau deshalb habe Terzic sein Team "taktisch gut eingestellt", betonte der Dortmunder Abwehrchef im Gespräch mit der ARD.

Mats Hummels, Marco Reus
Hummels und Reus sind äußerst zufrieden mit ihrem Cheftrainer Edin Terzic / Lars Baron/Getty Images

Seit dessen Amtsantritt im Dezember stärkt Hummels seinem Chefcoach kontinuierlich den Rücken. Während die passenden Ergebnisse vorerst auf sich warten ließen, sind die Schwarz-Gelben nun auf Kurs. Der 1:0-Sieg im Borussia Park bescherte den vierten Sieg in Folge und zugleich das wichtige Ticket des DFB-Pokal-Halbfinals.


Dortmunds Formhoch im Überblick:

  1. CL: Sevilla 2:3 BVB
  2. BL: Schalke 0:4 BVB
  3. BL: BVB 3:0 Bielefeld
  4. Pokal: BMG 0:1 BVB

Hummels: Terzic "hervorragend seit Tag eins"

Für Hummels ist das eine Entwicklung, die sich bereits abzeichnete: "Edin macht das hervorragend seit Tag eins", so der 32-Jährige, der seinem Coach ein unglaubliches "Feuer" sowie inhaltliches Know-how attestierte. Ginge es nach Hummels, so säße Terzic künftig nicht mehr allzu lang als Co-Trainer unter Rose auf der BVB-Bank: "Ich traue ihm sehr viel zu in seiner Trainerkarriere."

"Edin macht das hervorragend, wirklich. Seit Tag eins, seitdem er das übernommen hat, mit einem Feuer aber auch inhaltlichem Wissen. "

Mats Hummels via ARD

Doch Hummels steht als Terzic-Befürworter nicht alleine da. Auch BVB-Kapitän Marco Reus spürt die positive Energie innerhalb seiner Mannschaft. "Seit dem Sevilla-Spiel, bzw. nach dem Hoffenheim-Spiel hat es ein bisschen Klick gemacht. Wir stehen anders auf dem Platz", lobte der Spielmacher den positiven Aufwärtstrend am Borsigplatz.

Positiver Aufwärtstrend dank Terzic?

Ein positiver Aufwärtstrend, den sie in Dortmund auch ihrer "Übergangslösung" Terzic zu verdanken haben. Der 38-jährige Übungsleiter scheint seine Spieler nach anfänglicher Durststrecke nun vollends zu erreichen. Die kabineninternen Gerüchte à la "Wir möchten Terzic nicht mehr" haben sich keineswegs bewahrheitet. Stattdessen befinden sich Trainer und Spieler auf der Überholspur. Die kommenden Spiele sind dabei besonders aufschlussreich. Am Samstagabend reisen die Dortmunder zum deutschen Klassiker in die Allianz Arena, Dienstag steigt das Achtelfinalrückspiel der Champions League zu Hause gegen Sevilla.

Die Erfolgschancen des BVB werden größer und größer. Gegen den FC Sevilla kann dank guter Ausgangslage (3:2-Sieg im Hinspiel) der Einzug unter die besten Acht Europas gelingen. Angesichts der weiteren Pokalviertelfinalisten ist ein Einzug in das Finale durchaus möglich und auch in der Bundesliga trennen den BVB nur noch drei Zähler auf den Champions-League-Rang.

Saisonendspurt verspricht Terzic-Rose-Dilemma

Sofern Terzic das Dortmunder Ziel der Champions League erreicht und am Ende eventuell gar den Pokal in die Lüfte streckt, so wird er für die Verantwortlichen des BVB glatt zum Problem. Eigentlich hat man Gladbachs Coach Rose für die kommenden Saison fest zugesagt. Doch wie erfolgreich darf ein Trainer maximal sein, damit er in der kommenden Saison ohne Furore wieder zum Assistenten degradiert wird? Zumal der restliche Saisonverlauf für Rose am Niederrhein womöglich kein glorreiches Ende nehmen wird. Die Luft ist seit Bekanntgabe seines Transfers einfach raus.

Das Terzic-Up und Rose-Down dürfte sich zum Abschluss der laufenden Spielzeit noch als absolutes BVB-Dilemma herausstellen. Aktuell jedenfalls spräche wenig dafür, Terzic seines Amtes als Dortmunder Cheftrainer zu enthaupten.