"Holding Six" - Die besten defensiven Mittelfeldspieler der Bundesliga im Ranking

Wer sind die besten Sechser der Bundesliga?
Wer sind die besten Sechser der Bundesliga? /
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Immer und immer wieder betont Bayern-Coach Thomas Tuchel wie gerne er doch eine "Holding Six" im Kader hätte. Als eine solche sieht Tuchel Joshua Kimmich schließlich nicht, wenngleich die beiden da eine kleine Meinungsverschiedenheit zu haben scheinen. Grundsätzlich ist die Argumentation des Trainers jedoch nachvollziehbar, weil der 28-Jährige mit seinen zahlreichen Ausflügen per Definition keine "Holding Six" ist. Wir werfen einen Blick auf die Top-10-Bundesliga-Spieler, die man tatsächlich als solche bezeichnen kann.

10. Salih Özcan

Pre-Season Friendly
Salih Özcan / ANP/GettyImages

Salih Özcan ist als Sechser sozusagen der Back-up von Emre Can beim BVB. Der türkische Nationalspieler hat in Köln bereits gezeigt, dass er im defensiven Mittelfeld wertvoll sein kann, kam in Dortmund aber noch nicht wirklich an diese Leistungen heran. Insbesondere in großen Spielen merkt man, dass sich Özcan teilweise schwer tut, in die Zweikämpfe zu kommen und häufig einen Schritt zu langsam ist. Auch im Spiel mit Ball lässt er die nötige Übersicht teilweise vermissen. Aus diesem Grund ist er eben auch nur der Back-up von Can.

9. Atakan Karazor

Atakan Karazor
Helge Prang - GES Sportfoto/GettyImages

Der 26-Jährige, der nach seinem wohl unberechtigten Knast-Aufenthalt auf Ibiza wieder in der Spur ist, hat sich auf der Sechser-Position beim VfB etabliert. Karazor ist ein unspektakulärer Spieler, der wenig Kreativität mitbringt, jedoch im Passspiel meist Sicherheit ausstrahlt. Gegen den Ball überzeugt er mit einer großen Arbeitsbereitschaft und Zweikampfstärke. Nach dem Abgang von Endo wird Karazor noch wichtiger werden.

8. Florian Grillitsch

Florian Grillitsch
Cathrin Mueller/GettyImages

Florian Grillitsch ist ein Musterbeispiel für eine "Holding Six". Der Österreicher versteht es, dem Spiel aus der Sechser-Position Struktur zu geben und konzentriert sich größtenteils auf seine Aufgaben im Spielaufbau. Gegen den Ball versucht er die Lücken zu schließen und zeigt sich meist auch erfolgreich in den Zweikämpfen. In seinen besten Jahren in der Bundesliga kam er an die 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe heran. Sicherlich ist Grillitsch kein internationaler Top-Spieler, aber einer, der der TSG im Vorjahr sehr gefehlt hat und von dem man nach seiner Rückkehr wieder profitieren wird.

7. Nicolas Höfler

SC Freiburg v RB Leipzig - DFB Cup Final 2022
Lukas Schulze/GettyImages

Nicolas Höfler ist all die Jahre immer ein wenig unter dem Radar geschwommen, war aber stets ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor für den SC Freiburg. Der inzwischen 33-Jährige ist ein echter Teamplayer, der sich für nichts zu schade ist und andere glänzen lassen kann. Sicherlich ist Höfler nicht der größte Stratege im Mittelfeld, aber ein zuverlässiger Akteur mit Sicherheit am Ball und einem enormen Einsatz in der Defensive.

6. Rani Khedira

Rani Khedira
Matthias Kern/GettyImages

Im Vergleich zu Bruder Sami konzentriert sich Rani Khedira noch mehr auf die Defensive. Der Union-Profi ist ein Arbeiter im Mittelfeld, der über ein gutes Stellungsspiel und die nötige Spielintelligenz verfügt. Zwar ist seine Zweikampfquote mit rund 50 Prozent in den letzten beiden Saisons nicht sonderlich überzeugend gewesen, jedoch fiel das gar nicht so auf. Mit dem Ball am Fuß hat Khedira sicherlich ein paar Schwächen und versteht sich nicht als grandioser Stratege oder Passspieler. Dank seiner Zuverlässigkeit ist der 29-Jährige aber dennoch wertvoll.

5. Exequiel Palacios

Exequiel
Palacios
Andreas Rentz/GettyImages

Palacios ist ein unermüdlicher Arbeiter, der im defensiven Mittelfeld Lücken stopft und abräumt. Der Argentinier von Bayer 04 ist giftig in den Zweikämpfen und hat auch in der letzten Saison mit 59,5 Prozent gewonnener Duelle überzeugt. Auf dem Weg nach vorne belässt es Palacios meist eher bei sicheren Pässen, was jedoch sehr gut funktioniert. Der 24-Jährige gehört nicht zu den südamerikanischen Zauberern, sondern ist eher als Arbeitstier wertvoll.

4. Julian Weigl

Borussia Mnchengladbach v FC Augsburg - Bundesliga
Neil Baynes/GettyImages

Julian Weigl ist eine "Holding Six" wie sie im Buche steht. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach hält seine Position im defensiven Mittelfeld und hat seine Stärken ganz klar im Spielaufbau. In Sachen Kurzpassspiel gehört Weigl zu den stärksten Spielern der Liga und auch lange Diagonalpässe kommen beim früheren Dortmunder in der Regel an. Wenn man dann noch bedenkt, dass er in der letzten Saison 63,5 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen hat, würde man meinen, dass es sich bei Weigl um einen Weltklasse-Sechser handelt. Dies ist jedoch nicht der Fall, weil der 27-Jährige kein Arbeitstier ist und deutlich weniger Zweikämpfe führt, als giftigere und laufstärkere Spieler. Zudem wurde er zuletzt häufiger von Verletzungen zurückgeworfen.

3. Robert Andrich

Bayer 04 Leverkusen v RB Leipzig - BundesligaBayer 04 Leverkusen - RB Leipzig
ANP/GettyImages

Robert Andrich kam vor gut einem Jahr als Nachfolger von Lars Bender zu Bayer 04. Die Werkself hat einen kampfstarken und robusten Spieler für das defensive Mittelfeld gesucht und in Andrich gefunden. Der 28-Jährige ist laufstark und besticht mit einer guten Aggressivität und Härte in den Zweikämpfen. Zudem ist er auch sicher am Ball, wenngleich er kein großer Techniker oder Stratege ist. Im Vergleich zu seiner Zeit bei Union Berlin sucht er seltener den Vorwärtsgang und hat sich mehr und mehr zu einer "Holding Six" entwickelt.

2. Emre Can

Emre Can
Christof Koepsel/GettyImages

Der BVB setzt in der defensiven Zentrale voll auf Emre Can, was einige für gut befinden, andere aber als äußerst gefährlich betiteln. Die Sorgen mancher Anhänger sind berechtigt, weil Can in den letzten Jahren immer wieder für Aussetzer gut war und erst seit Anfang 2023 wieder gut spielt. Der 29-Jährige lebt von seiner körperlichen Präsenz und Zweikampfstärke. Zudem bringt er eine ganz gute Athletik mit und ist als Kapitän in einer Leader-Rolle. Ein Problem von Can ist jedoch, dass er seine fußballerischen Fähigkeiten überschätzt und demnach mit dem Ball oft recht wilde Dinge anstellt. Diese Fehler muss er komplett abstellen, um eine wertvolle Konstante im defensiven Mittelfeld zu sein.

1. Ellyes Skhiri

Ellyes Skhiri, Morgan Gibbs White
Christian Kaspar-Bartke/GettyImages

Natürlich muss man sich die Frage stellen, ob Ellyes Skhiri eine "Holding Six" ist oder nicht. Beim 1. FC Köln hat dieser schließlich auch einige Ausflüge nach vorne unternommen und einige Tore erzielt. Bei der Eintracht dürfte seine Rolle als zweikampfstärkster Mittelfeldspieler im Team aber tendenziell ein wenig defensiver sein. Immerhin verfügt die Eintracht auch über qualitativ hochwertige Offensivspieler, die für Torgefahr sorgen können. Skhiri ist ein echtes Laufwunder, das trotz seiner gelegentlichen Ausflüge unglaublich viele Lücken stopft und viele Angriffe unterbindet. Der Tunesier ist jedoch nicht nur gegen den Ball stark, sondern auch ein guter Passspieler und mit fußballerischen Fertigkeiten gesegnet. Echte Schwächen verzeichnet er nicht, weshalb er sich Platz eins in unserem Ranking absolut verdient hat. Die Eintracht kann sich glücklich schätzen, einen solchen Profi bekommen zu haben. Selbst der FC Bayern und Borussia Dortmund hätten einen Skhiri durchaus gut gebrauchen können.


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