Herthas Achterbahnfahrt: Es ist Geduld gefragt

Als nächstes geht es für Hertha gegen den FC Bayern
Als nächstes geht es für Hertha gegen den FC Bayern / Maja Hitij/Getty Images
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Das bittere Aus im DFB-Pokal, ein überzeugender Sieg in Bremen - um dann wiederum auf enttäuschende Art und Weise gegen Eintracht Frankfurt zu verlieren. Hertha BSC schickt sich an, die Wundertüte der neuen Bundesliga-Saison zu werden.

"So dürfen wir uns nicht abkochen lassen." Wie schon nach dem Pokalspiel in Braunschweig war es Herthas neuer Keeper Alexander Schwolow, der nach der Niederlage gegen Frankfurt am vergangenen Freitag die richtigen Worte fand. In der ersten Halbzeit fand Hertha gegen die Eintracht überhaupt nicht ins Spiel, zu schlampigem Defensivverhalten gesellten sich schnelle Ballverluste. Nach dem Spiel im Bremer Weserstadion schien Hertha zumindest Teile dieser Probleme bereits abgelegt zu haben, gegen Frankfurt traten sie wieder deutlich zu Tage.

Bereits vor der Saison hatten die Verantwortlichen für Geduld plädiert, die junge und teilweise noch etwas führungslos wirkende Mannschaft werde innerhalb der Saison mit Leistungsschwankungen zu kämpfen haben. In den ersten drei Pflichtspielen der neuen Saison wurde klar, worauf Michael Preetz und Bruno Labbadia sich dabei bezogen: Neben den beiden enttäuschenden Auftritten gegen Braunschweig und Frankfurt steht eine überzeugende, abgezockte Leistung in Bremen in der Bilanz.

Trainer Labbadia wünschte sich nach dem Spiel am vergangenen Freitag, davon wegzukommen, "nach jedem Spiel Endabrechnungen zu machen" (via kicker). Weder sei nach einem Sieg wie in Bremen bereits alles super, noch sei nach einer Niederlage alles schlecht.

Auf Labbadia wartet noch einiges an Arbeit
Auf Labbadia wartet noch einiges an Arbeit / ODD ANDERSEN/Getty Images

Hertha wird sich nun schleunigst bemühen, Konstanz in die eigenen Leistungen zu bringen, helfen könnten dabei Führungsspieler, die die Mannschaft auf dem Platz lenken und anführen. Diese müssen aber erst in ihre Rollen hineinwachsen - der Umbruch im Sommer wurde in der vergangenen Chaos-Saison eher mangelhaft moderiert, nun hat Labbadia den Salat: Er muss eine neue Team-Hierarchie entwickeln, an der sich die sowieso schon junge und unerfahrene Mannschaft orientieren kann.

Zumindest teilweise wird man die Leistungsschwankungen so vermindern können - gänzlich ausschließen lassen sie sich aber nicht. Und so wird Hertha neben einigen unerwarteten Siegen die eigenen Anhänger in dieser Saison wohl auch immer mal enttäuschen - wie gegen Frankfurt.