Glasner wütet: "Verkackt" Eintracht Frankfurt eine tolle Saison?

Oliver Glasner
Oliver Glasner / Maja Hitij/GettyImages
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Eine bislang eigentlich wirklich gute Saison mitsamt tollen Champions-League-Erfahrungen scheint sich Eintracht Frankfurt zurzeit etwas kaputt zu machen. Oliver Glasner zeigte sich nach der erneuten Niederlage gegen Union Berlin wütend und enttäuscht.

Während Eintracht Frankfurt in der Liga auf die internationalen Ränge, zum Teil sogar auf die Plätze für die Champions League vorpreschte, konnte in der Champions League eine emotionale wie erfolgreiche Gruppenphase gespielt werden. All das noch mit dem Gewinn der Europa League im Rücken und dem Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale.

Inzwischen lässt die SGE aber nach. In der Königsklasse musste man gegen die SSC Neapel schlichtweg den Qualitätsunterschied anerkennen. In der Bundesliga wurden in den letzten Wochen aber zu häufig zu viele Punkte liegen gelassen. Nach der 0:2-Niederlage bei Union Berlin ist Eintracht zwar noch Tabellensechster, doch sind es nur noch drei Punkte Abstand bis zu Rang neun.

Kurzum: Frankfurt droht auch die internationalen Plätze zu verspielen. Aus den letzten sechs Spielen in der Liga gab es nur einen Sieg.

Glasner-Frust: "Frage der Qualität"

Entsprechend groß scheint der Frust zu sein, der sich zuletzt bei Oliver Glasner angesammelt hat. Denn nach der Pleite gegen Union meckerte er bei DAZN regelrecht los. Zunächst darüber, wie seine Mannschaft den Eisernen einen einfachen Sieg geschenkt hat: "Ich habe nicht viel von Union gesehen, außer, dass sie unsere Fehler bestraft haben. Heute haben wir Union gezeigt, wie du ohne herausgespielte Torchance gewinnen kannst."

Sein Team habe "viele Chancen, die wir vergeben haben". Dann könne man auch einmal 0:0 spielen, so Glasner weiter, ehe er ergänzte: "Aber wir können es nicht."

Angesprochen darauf, dass Union genau auf solche Spiele und die kleinsten, oftmals selbst verschuldeten Chancen spekuliert, bezeichnete Glasner diese Tatsache als "Frage der Qualität". Auf die Frage, ob damit die eigene Defensive gemeint sei, antwortete er: "Ich habe keine herausgespielte Chance von Union gesehen."

Was durchaus auch als ein Meckern gegenüber dem Hauptstadtklub interpretiert werden könnte, war eine doch recht deutliche Abrechnung mit den eigenen Spielern. Das machte der Coach dann noch klarer: "Ich weiß nicht, wie man Qualität trainieren soll. Es ja nicht das erste Mal. Wir müssen ehrlich sein, es hilft ja nicht immer Palaver, Palaver. Fakt ist, dass wir immer auf die gleiche Art und Weise unsere Spiele verlieren."

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Union durfte doppelt gegen die SGE jubeln / ODD ANDERSEN/GettyImages

"Am Ende verkacken wir es hinten", so sein grummeliges Fazit. Den zweiten Gegentreffer bezeichnete er derweil als "unterirdisch": "Das hat nichts mit Taktik zu tun. Wenn ein Spieler zwei von uns aushebelt und dann auch noch den Torhüter tunnelt?"

Anstatt ganz nah an Union heranzurücken, damit sogar wieder auf die Champions-League-Plätze schielen und sich nach unten weiter absetzen zu können, machte Frankfurt das Gegenteil. Der Abstand zum Tabellen-Mittelfeld schmilzt weiter, während die Frustration vor allem beim Trainer augenscheinlich stetig anwächst.

Mit einer wohl recht schlechten Laune geht es nun also in die Länderspielpause. Glasner und die Eintracht werden darum bemüht sein, aus diesem Frust ihre Lehren zu ziehen. Immerhin geht es nach der Pause direkt gegen den zuletzt aufstrebenden VfL Bochum, wo ein souveräner Heimsieg an der Tagesordnung stehen sollte. Wenige Tage später kommt es im DFB-Pokal zum erneuten Duell mit Union.