Hütter wusste bei Eberl schon lange Bescheid: "Ein absoluter Nackenschlag"
Von Dominik Hager
Obwohl es bereits über längere Zeit ein paar Indizien gab und der Verein sogar vorbereitet war, ist der Rücktritt von Max Eberl für ganz Gladbach ein absoluter Schock gewesen. Es ist nun mal zu einem großen Teil der Verdienst des 48-Jährigen gewesen, dass die Fohlen in den 2010er-Jahren von einem Abstiegskandidaten zu einem Bundesliga-Spitzenklub mutierten. Coach Adi Hütter zeigte sich bei seiner ersten öffentlichen Stellungnahme ein wenig gebeutelt.
Das wankelmütige Boot Borussia Mönchengladbach muss fortan ohne Steuermann und Ruhepol Max Eberl auskommen. Der jahrelange Denker und Lenker im Klub hat aus gesundheitlichen Gründen sein Aus verkündet und für seine ehrliche und konsequente Entscheidung viel Respekt erhalten. Diesen hat er sich in der ganzen Bundesliga und insbesondere bei seinen Fohlen aber ohnehin schon über all die Jahre absolut verdient.
Hütter verrät: Eberl war "entscheidender Faktor" für Gladbach-Wechsel
Trotz allem mischt sich bei Coach Adi Hütter selbstredend auch ein wenig Traurigkeit in die Gemütslage. Immerhin war der Österreicher aber auf die Tatsache vorbereitet.
"Er hatte mich schon im Oktober informiert", erklärte Hütter, der aber trotz allem von einem "absoluten Nackenschlag" sprach. Eberl sei ein "ganz entscheidender Faktor" dafür gewesen, dass der ehemalige Frankfurt-Coach die Entscheidung traf, sich der Borussia anzuschließen. "Darum musste ich das auch erst einmal verdauen", stellte er klar.
Hütter erwartet Antwort auf dem Platz: Wichtige Matches gegen Bielefeld und Augsburg
Viel Zeit für Traurigkeit bleibt Hütter und seiner Truppe jedoch nicht. Als Tabellen-Zwölfter stehen die Fohlen lediglich drei Punkte vor dem Relegationsplatz und müssen sogar ein wenig um den Klassenerhalt bangen.
"Natürlich sind wir in der Situation, in der wir punkten müssen", erklärte Hütter, stellt aber auch gleichzeitig klar, dass er noch immer Leute um sich hat, die ihn "unterstützen und helfen".
Adi Hütter ist guter Dinge, dass die Mannschaft den Eberl-Abgang gut verkraftet hat und meint sogar, eine "Jetzt-erst-recht-Mentalität" zu erkennen. Den Beweis hierfür wird jedoch die Mannschaft auf dem Platz liefern müssen. An den kommenden Wochenenden stehen mit den Partien gegen Bielefeld und Augsburg zwei wegweisende Tage an. Gewinnen die Fohlen gegen die direkten Konkurrenten, könnte man sich im Tabellenkeller durchaus ein ordentliches Polster verschaffen.
Eberl-Nachfolger noch nicht in Sicht: "Beteiligen uns nicht an Spekulationen"
Wer die Nachfolge von Eberl antreten wird, ist sportlich fürs Erste eher zweitrangig. Demnach möchte sich die Borussia auch ausreichend Zeit lassen, um einen geeigneten Nachfolger zu präsentieren.
"Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen", erklärte Vizepräsident Rainer Bonhof, der die Sache "in Ruhe angehen" möchte.
Von der zumindest vorgetragenen Gelassenheit der Führungsetage profitiert auch Adi Hütter, der trotz der Krise nicht um seinen Job bangen muss. "Wir haben zwei wichtige Spiele vor uns, dementsprechend sind wir an Adis Seite", versicherte Bonhof, der auf die Trainerfrage nicht näher eingehen wollte.