Gladbach nach der Donezk-Gala: Jetzt bitte, bitte Schalke schlagen

Borussia Mönchengladbach hat gegen Schachtar Donezk mal wieder abgeliefert
Borussia Mönchengladbach hat gegen Schachtar Donezk mal wieder abgeliefert / DeFodi Images/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach hat in der Champions League Shakhtar Donezk eine erneute Lehrstunde erteilt. Am Samstag wartet mit dem FC Schalke 04 dann der graue Bundesliga-Alltag - und ein wenig ist die Angst da, dass es daneben gehen könnte.

Diese Champions-League-Saison macht einfach nur Spaß! Borussia Mönchengladbach zeigt in jedem Spiel beeindruckende Leistungen und berauschende Feste, schon 14 Tore haben die Fohlen in den vier Spielen geschossen. Mit ein wenig Glück könnten statt acht bereits zwölf Punkte auf dem Konto sein, aber auch so ist der Achtelfinal-Einzug zum Greifen nah.

Die Bundesliga dagegen? Not so much. Das 1:1 gegen den FC Augsburg vergangene Woche war wieder einmal enttäuschend. Der FCA wurde nicht wie Donezk gnadenlos aus dem Stadion geschossen, was möglich gewesen wäre. Stattdessen wurde Chance um Chance versiebt und es gab mal wieder den späten Ausgleich wie gegen Wolfsburg und Union Berlin.

Mit Schalke wartet der graue Bundesliga-Alltag

Vor der Länderspielpause hatte es ein enttäuschendes 3:4 in Leverkusen gegeben. Bei Bayer kann man sicher verlieren, aber nötig wäre auch das nicht gewesen. Vor allem die Art und Weise der Gegentore war frustrierend. Zuvor gab es unter der Woche das unglaubliche 6:0 in Kiew gegen Shakhtar Donezk. Nach dem 4:0 am Mittwochabend gegen die Ukrainer wartet am Samstag mit dem FC Schalke 04 jetzt erneut der graue Bundesliga-Alltag, wie er grauer nicht sein könnte.

Die Situation in Gelsenkirchen ist hinlänglich bekannt. Nach den Suspendierungen und Trennungen von Spielern und Verantwortlichen wird es für Schalke das erste Spiel sein, es wird eine Reaktion der Mannschaft erwartet. Auf dem Papier würde man natürlich sagen: In Gladbach? Da kriegen die fünf Stück! Normalerweise sollte das auch so sein, aber als langjähriger und leidgeprüfter Gladbach-Fan weiß man es besser.

Schalke holte gegen Gladbach seinen bisher letzten Bundesliga-Sieg
Schalke holte gegen Gladbach seinen bisher letzten Bundesliga-Sieg / TF-Images/Getty Images

Man kennt diese tristen Auftritte gegen vermeintlich schwächere Teams, die dann 0:1 oder 1:2 enden. Wo die Mannschaft es unerklärlicherweise nicht schafft, ihr Potential abzurufen und das gnadenlos unterlegene Team einfach mit 3:0 nach Hause zu schicken. Unter Marco Rose sind diese Auftritte deutlich seltener geworden, aber es gibt sie hin und wieder. Eines dieser Spiele war am 17. Januar 2020, als der FC Schalke seinen bis heute letzten Bundesliga-Sieg einfuhr.

Der Kreis könnte sich schließen

Es würde den Kreis nun einmal schließen, wenn die Knappen jetzt im Borussia-Park etwas holten. So absurd das auch klingen mag, irgendwo im Hinterkopf ist dieser Gedanke da. Genau so wie gefühlt jeder Spieler gegen Gladbach sein erstes Bundesliga-Tor schießt und jeder Ex-Spieler trifft. Die Mannschaft hat am Samstagabend auch einen seltsamen Druck: Ein Unentschieden wäre schon eine Enttäuschung, eine Niederlage wäre schlicht peinlich. Bei allem Respekt für Schalke, aber Gladbach wäre dann das Gespött der Liga.

Es bleibt zu hoffen, dass die Borussen diesen erneut wunderbaren Auftritt gegen Donezk schnell abhaken, viel Zeit zum Feiern bleibt in diesen Tagen ohnehin nicht. Oder besser noch: Sie machen am Samstag einfach genau da weiter und sorgen schon in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse. Dieses Spiel in den Sand zu setzen wäre aufgrund des Gegners und auch schlicht aufgrund der eigenen Lage, in der man dringend Punkte braucht, fatal. Also Gladbach: Bitte, bitte Schalke schlagen. Es muss auch nicht schön sein.