Gladbach: Max Eberl wünscht sich mehr Demut und warnt vor den Belastungen der Saison

Max Eberl macht sich Gedanken zur aktuellen Situation
Max Eberl macht sich Gedanken zur aktuellen Situation / DeFodi Images/Getty Images
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Die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach startete mit nur einem Punkt aus zwei Spielen in die neue Saison. Sicherlich hatte man sich am Niederrhein mehr erhofft, doch der Gladbacher Manager legt seinen Fokus auch auf die aktuelle Gesamtsituation der Liga und weiß um die kommenden Belastungen.

Denn die Diskussionen um den Re-Start in der abgelaufenen Rückrunde wollte der Manager nicht einfach so stehen lassen. "Ich war schon teilweise schockiert, wie über den Fußball geredet wurde, wie da abgerechnet wurde", sagte Eberl im Podcast kicker meets DAZN.

Das Spiel steht im Vordergrund - die kommende Saison wird hart

Denn selbstredend kann der 47-Jährige realistisch einordnen, wie privilegiert die Fußball-Profis und Manager sind. "Natürlich verdienen wir gutes Geld und sind in einer sehr exponierten Situation, wie wir verdienen können", doch solle es in der Debatte "um das Spiel" gehen.

Generell beobachtet er die aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft gewohnt mehrschichtig und verweist auf eine sich immer weiter steigernde Polarisierung der Menschen hin - auch im Bereich Fußball. "Dieses gut/schlecht, wer ist schuld, wer muss entlassen werden" will Eberl nicht mehr sehen und bietet sogleich einen Lösungsansatz an. Diese aufgeladene Argumentation würde sich entspannen, "wenn man etwas demütiger wäre und es mehr sachlich um dieses Spiel gehen würde", so Eberl weiter.

Sorgen um die Art der Diskussion und die kommende Spielzeit bestimmen Eberls Aussagen
Sorgen um die Art der Diskussion und die kommende Spielzeit bestimmen Eberls Aussagen / DeFodi Images/Getty Images

Und Spiele wird man in der laufenden Saison genug haben - für Eberl ein Härtefall. Einerseits will er ja mit der Borussia auf drei Hochzeiten tanzen und versteht, dass an der planmäßigen Ausführung des Spielkalenders auch Existenzen hängen. Andererseits ist die Belastung aufgrund des verzögerten Saisonbeginns und der auf das nächste Jahr verlegten EM immens hoch.

"Man versucht die Anzahl der Spiele zu schaffen mit einem Monat weniger. Da kommt auf alle eine extreme Belastung zu", so Eberl, für den diese Komprimierung "am Rande der Vertretbarkeit" ist - aber eben vertretbar.

Dennoch müssten die Vereine und Länderverbände mit den Spielern "sehr sorgsam umgehen, um die Belastung zu verteilen." Schließlich sind Fußballer auch nur Menschen - egal was auf ihrem Kontoauszug steht.