Gladbach gegen Bremen im Glück: Spiel gewonnen - aber die Probleme bleiben
Von Stefan Janssen
Borussia Mönchengladbach konnte gegen Werder Bremen mal wieder einen knappen Vorsprung ins Ziel bringen. Hinwegtäuschen über die Probleme bei eigener Führung sollte dies aber nicht.
"Fohlen schließen Hinrunde mit Arbeitssieg ab", titelte borussia.de am Dienstagabend nach dem 1:0-Heimsieg der Gladbacher über Werder Bremen. In den Stimmen zum Spiel fand sich dann vor allem ein Ausdruck immer wieder: Glück.
"Zuletzt haben wir häufiger in der Schlussphase noch einen Gegentreffer bekommen, aber heute hatten wir etwas das Glück auf unserer Seite und wir haben es letztlich gut verteidigt", meinte Siegtorschütze Nico Elvedi. Yann Sommer sagte: "Diesmal hatten wir das nötige Quäntchen Glück, das wir uns in den letzten Wochen erarbeitet haben, auf unserer Seite."
Bremen hatte die besseren Chancen
Und damit hatten beide Recht, denn die besseren Torchancen über das gesamte Spiel hinweg hatten die Bremer. Schon im ersten Durchgang hatte Romano Schmid mit einem Volley Sommer zu einer Glanzparade gezwungen, zudem musste Matthias Ginter einmal auf der Linie retten. Die beste Gelegenheit des zweiten Durchgangs hatte dann Milot Rashica, der den Pfosten traf. Dabei "hatten wir das Quäntchen Glück, das uns in dieser Saison schon häufig gefehlt hat", sagte Trainer Marco Rose quasi das gleiche wie sein Torwart.
Es ist natürlich schön, dass die Gladbacher dann auch mal das Glück hatten und nicht wieder in der letzten Minute den Ausgleich kassierten, sei es durch ein dummes Gegentor oder einen fragwürdigen Elfmeter. Doch hinwegtäuschen sollte das über die Leistung insgesamt nicht. Bremen stellte sich von Beginn an hinten rein und lauerte auf Konter, die Fohlen traten deshalb anfangs durchaus dominant auf, ohne aber die ganz dicken Torchancen herauszuspielen.
Gladbach entscheidet die Spiele nicht vorzeitig
Dass es dann ein Standard-Tor sein musste, um die Bremer Abwehr zu knacken, ist überhaupt kein Problem. Allerdings verfielen die Gladbacher danach schon wieder in einen Trott, den man in dieser Saison nach Führung schon so häufig gesehen hat. Der Drang, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, war nicht da, stattdessen wurde der an sich unterlegene Gegner immer besser.
Bremen kam so eben durch Rashica oder auch Leonardo Bittencourt noch zu richtig guten Chancen auf den Ausgleich und es fehlte nicht viel, und die Borussia hätte schon wieder eine Führung hergegeben und nur Unentschieden gespielt. Diesmal passierte es nicht und Werder-Trainer Kohfeldt sprach hinterher von einer "unglücklichen Niederlage". Gladbach hat das Spiel zwar gewonnen, doch die Probleme bei eigener Führung bleiben.