Keine Unruhe in Gladbach: Eberl nimmt Ginter und Zakaria aus der Schusslinie
Von Dominik Hager
Borussia Mönchengladbach hat in den letzten Wochen mächtig Federn gelassen. Auf eine deftige 1:4-Klatsche im Derby gegen Köln folgte eine völlig inakzeptable 0:6-Pleite gegen den SC Freiburg. Es erscheint nicht so ganz klar, wie ein solch stark besetztes Team immer wieder zu solchen Horror-Auftritten in der Lage ist. An der ungeklärten Situation von Führungsspielern wie Matthias Ginter und Denis Zakaria liegt es laut Max Eberl schon mal nicht.
Vor der Saison wurde bei Borussia Mönchengladbach mehrheitlich darüber diskutiert, was denn jetzt mit Matthias Ginter und Denis Zakaria passieren werde. Sonderlich förderlich für eine entspannte und fokussierte Vorbereitung ist das weder für die betroffenen Spieler, noch für den Rest des Teams.
Die beiden Profis sind in der Hierarchie der Fohlen schließlich sehr weit oben anzusiedeln, weshalb ein Abschied im Mannschaftskonstrukt einiges durcheinander gebracht hätte. Zwar kam es in der Sommerpause zu keinem Wechsel, jedoch deutet sich bei beiden Spielern auch noch keine Vertragsverlängerung an.
Eberl stellt klar: "Spüre keine Unruhe in der Kabine"
Max Eberl möchte die sportliche Performance jedoch nicht auf mögliche Unruhen in der Kabine zurückführen, die aus der unklaren Situation der beiden Spieler entstanden sein könnten. Das Duo selbst wird vom 48-Jährigen ebenfalls nicht für die Berg- und Talfahrt verantwortlich gemacht.
"Nein, ich spüre keine Unruhe in der Kabine. Es sind Entscheidungen, die Spieler zu fällen haben. Mit denen müssen sich die Spieler auseinandersetzen. Trotzdem haben sie hier ihren Arbeitsvertrag, trotzdem haben sie hier ihre Leistung zu bringen. Gerade bei Denis Zakaria kann ich völlig ohne Zweifel sagen, dass er hier bis jetzt eine sehr, sehr gute Hinrunde spielt. Auch Matze Ginter macht es großteils sehr, sehr ordentlich", erklärte Eberl im Interview mit Sky.
Die Leistungen der beiden Spieler oder mögliche Unruhen sind demnach also nicht der Grund, warum es zuletzt in der Bundesliga überhaupt nicht mehr funktionierte.
"Das ist für mich auch wieder Gründe suchen irgendwo, warum man jetzt ein Spiel verloren hat. Wir müssen alles betrachten. Aber das Wichtigste ist und darüber möchte ich gerne reden - und ich bin ja einer, der sagt, lasst uns über Fußball reden: Sechs Flankentore sind ein eindeutiges Indiz bei sechs Gegentoren, wo ein Hebel anzusetzen ist. Das bedeutet für mich, dass man daran ansetzen muss, um es in Zukunft besser zu machen und wieder Spiele zu gewinnen", erläuterte das Gladbach-Urgestein.
Am Niederrhein wird man weder die Spieler, noch den Trainer an den Pranger stellen, sondern in erster Linie das Verteidigen von Standards trainieren.
Eberl schließt Winter-Verkäufe nicht aus: "Ich weiß es nicht"
Früher oder später wird allerdings auch wieder über die auslaufenden Verträge von Ginter und Zakaria gesprochen werden müssen. Vielleicht ja sogar schon zu Weihnachten, wenn das Transferfenster öffnet und die Gladbacher noch die Chance hätten, eine Ablöse für die beiden Eckfeiler mitzunehmen. Eberl möchte einen Winter-Wechsel zumindest schon mal nicht ausschließen.
"Kann sein, ich weiß es nicht. Das ist auch eine Thematik. Ich habe oft genug dazu gesagt, dass wir mit den Spielern sehr gerne verlängern wollen würden. Den Spielern liegen Angebote von uns vor. Wir warten auf das Feedback der Berater, der Agenturen. Dann wird man sehen, ob es dann eben jetzt im Winter ist", erläuterte der Borussia-Manager.
Klar ist jedoch, dass kein Spieler vom Hof gejagt wird, der nicht wechseln möchte, selbst wenn man dadurch mögliche Transfer-Einnahmen verlieren könnte.
"Am langen Ende entscheidet der Spieler. Ich werde keinen zwingen können, dass er geht. Dementsprechend sind das Thematiken, die ich mit dem Spieler und seiner Agentur zu lösen habe, die aber im besten Fall auf dem Platz und in der Kabine nichts zu suchen haben", verdeutlichte Eberl.