Eberl: Rose war und ist trotz Abgang "zu 100 Prozent" der richtige Trainer

Max Eberl.
Max Eberl. / INA FASSBENDER/Getty Images
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Gladbachs Sportdirektor Max Eberl hat in einem Interview noch einmal des Festhalten an Trainer Marco Rose verteidigt. Er war und sei immer noch "zu 100 Prozent" überzeugt, dass Rose für das Saisonfinale der beste Trainer war. Zudem sprach er über die "konstant inkonstante" Saison der Fohlen.


Der bevorstehende Wechsel von Marco Rose von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund hat bei den Fohlen in dieser Saison für große Aufregung gesorgt. Aufregung, über die Sportdirektor Max Eberl ein wenig verwundert war, wie er im Sportbuzzer-Interview zugab: "Wir sind im Juli 2019 diesen Vertrag eingegangen und wussten, dass es irgendwann auf uns zukommen kann. Marco Rose hat sich komplett vertragskonform verhalten. Daher war ich überrascht über die extremen Reaktionen und die komplette Abkehr einiger Fans von unserem Trainer, wenngleich ich die Emotionen durchaus nachvollziehen kann."

Direkt nach der Bekanntgabe verloren die Gladbacher sieben Spiele am Stück, nicht wenige forderten die sofortige Trennung von Rose. Eberl hielt aber an seinem Trainer fest, weil er "sportlich bewerten musste, ob er auch für die restlichen Saisonspiele noch der richtige Trainer für uns ist – was ich zu 100 Prozent war und immer noch bin. Was die Fans so emotional hat werden lassen, war, dass Marco zu Beginn sehr eindrücklich gesagt hat, er habe bei uns etwas Langfristiges vor. Das kann ich ein Stück weit verstehen. Trotzdem musste ich am Ende entscheiden: Was ist in diesem Moment das Beste für unseren Klub?"

Eberl hat "fachlich entschieden, nicht emotional"

Dass die Entscheidung richtig war, daran zweifelt Eberl auch heute noch nicht: "Ich habe fachlich entscheiden, nicht emotional, und habe die Leistungen unserer Mannschaft gesehen – auch in vielen Spielen, die wir verloren haben." Was ihn vor allem geärgert habe war, dass viele "sogenannte Experten" behaupteten, die Entscheidung von Roses Wechsel sei schon viel früher getroffen worden als vor dem Spiel in Wolfsburg Mitte Februar, nach dem sie kommuniziert wurde. Er sei der Meinung, "dass wir insgesamt sehr offen kommuniziert und nicht rumgeeiert haben."

Im Verein selber habe die Ankündigung von Roses Abschied für keine Querelen gesorgt. "Ich habe nie mitbekommen, dass Gespräche verstummt sind, weil Marco um die Ecke kam. Und das war ja die Entscheidungsgrundlage. Unser Kapitän Lars Stindl hat direkt nach der Bekanntgabe eine Rede gehalten, die mir sehr imponiert hat", sagte Eberl. Stindl habe gesagt, "dass es um Borussia geht und um die Ziele, die wir haben. Genau das trifft es – alles andere sind Alibis. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Mannschaft auf den Trainer hört und dass beide die Saison bestmöglich zu Ende bringen wollen."

So richtig geklappt hat das Stand jetzt aber nicht, denn Gladbach droht das internationale Geschäft gänzlich zu verpassen. Ein abschließendes Fazit der Spielzeit wolle Eberl aber erst nach Saisonende ziehen: "Auf jeden Fall war die Saison extrem arbeitsintensiv für alle, sehr herausfordernd finanziell." Sie habe viele Highlights rund um die Champions League geboten. "In der Bundesliga haben wir dem Ganzen Tribut gezollt und zu viele Punkte nach Führung liegen lassen aus unterschiedlichen Gründen. Das beschreibt unsere Saison sehr gut: Höhen und Tiefen, konstant inkonstant."