Frauen-Bundesliga TOTW: Die Topelf zum 7. Spieltag
Von Helene Altgelt
Zwei Kellerduelle gab es am 7. Spieltag der Frauen-Bundesliga. Beim 2:1-Erfolg der SGS Essen über Schlusslicht Turbine Potsdam konnte sich eine Essenerin für unsere Topelf empfehlen. Dasselbe gilt für eine Akteurin des SV Meppen, der Werder Bremen mit 2:0 bezwang. Die Hauptrolle im90min-Aufgebot spielen indes die Spielerinnen der Spitzenteams aus Wolfsburg und München, die sich insgesamt vier Mal für eine Nominierung empfehlen konnten. Zwei Duisburgerinnen, eine Freiburgerin, eine Hoffenheimerin und eine Frankfurterin komplettieren das Team of the Week.
Die Topelf im Überblick:
1. Tor und Abwehr
Tor: Ena Mahmutovic (MSV Duisburg)- Trotz der Niederlage zeigte die junge Ena Mahmutovic gegen den VfL Wolfsburg eine überzeugende Leistung. Machtlos bei den vier Gegentreffern, hielt sie die Zebras etwa mit einer überragenden Parade im Eins-gegen-eins mit Pajor (13.) lange im Spiel. Überhaupt erweist sich die 18-Jährige seit Saisonbeginn als Schlüsselspielerin im Team der Zebras.
RV: Lynn Wilms (VfL Wolfsburg) - Lynn Wilms hat Konkurrentin Joelle Wedemeyer in dieser Spielzeit auf die Bank verdrängt. Die Niederländerin zeigt konstant gute Leistungen, besticht durch kompromisslose Zweikampfführung und Offensivdrang. Diese Qualitäten brachte sie auch beim 4:0 gegen den MSV Duisburg auf den Platz. Anfangs in einer eher defensiven Rolle, setzte Wilms im Laufe der Partie auch die gewohnten Impulse in der gegnerischen Hälfte.
IV: Vanessa Fürst (MSV Duisburg) - Der MSV Duisburg hielt im David-gegen-Goliath-Spiel gegen Wolfsburg lange gut mit. Die Verteidigung war leidenschaftlich bei der Sache und ließ den Wölfinnen wenige Räume. Besonders stach dabei Innenverteidigerin Vanessa Fürst heraus, die dem VfL mit ihrem couragierten und mutigen Defensivverhalten das Leben schwer machte. Fürst scheute keinen Zweikampf und gewann gegen die technisch versierten Wolfsburger Offensivspielerinnen davon auch einige. Sie zeigte sich robust und hielt dem Pressing des VfL gut stand - eine starke Leistung der 21-Jährigen.
IV: Glodis Viggosdottir (Bayern München) - Dass die Bayern mit nur drei Gegentoren die beste Defensive der Liga stellen, ist kein Zufall. Abwehrchefin Glodis Viggosdottir vereint Antizipationsvermögen mit geschickter Zweikampfführung und ist sowohl auf dem Boden als auch in der Luft kaum zu bezwingen. Darüber hinaus nimmt sie eine aktive Rolle im Spielaufbau ein. Zu all diesen Qualitäten kam beim Sieg gegen Freiburg auch noch ihr Treffer zum 2:0 hinzu.
LV: Carolin Simon (Bayern München) - Caro Simons linker Fuß ist eine Waffe. Beim 3:0 in Freiburg bereitete die frisch in die Nationalelf zurückgekehrte Verteidigerin die ersten beiden Tore mustergültig per Eckstoß vor. Beim Führungstreffer brachte sie die Kugel mit Schnitt in den Fünfmeterraum auf den Kopf von Lea Schüller. Beim 2:0 verhalf die Variante "Flugball" Glodis Viggosdottir zu ihrem ersten Saisontor und den Bayern zur Vorentscheidung.
2. Mittelfeld
ZM: Janina Minge (SC Freiburg) - Die Niederlage des SC Freiburg gegen Bayern war letztendlich recht deutlich, die Münchnerinnen kamen nach dem ersten Tor zu einigen Chancen. Keine Schuld daran traf aber Janina Minge, die bald auch ihr Debüt in der deutschen Nationalmannschaft geben könnte: Sie wurde für die beiden Testspiele gegen die USA nominiert. Vielleicht war Minge von dieser Nachricht beflügelt, jedenfalls legte sie gegen Bayern erneut einen starken Auftritt hin. Ob hinten oder vorne, als Ausputzerin oder erste Station des Konters: Minge war überall und war insbesondere in der Defensive eine gern gesehene Verstärkung.
ZM: Lisa Josten (SV Meppen) - Big points im Kampf um den Klassenerhalt für den SV Meppen: Nach einer guten ersten Hälfte setzten sich die Emsländerinnen mit 2:0 gegen Bremen durch. Großen Anteil daran hatte Lisa Josten, die für Meppen das 1:0 schoss. Ein enorm wichtiges Tor, durch das Meppen sichtlich an Selbstvertrauen gewann. Gegen ein Bremer Team, das sich schwertat, Chancen herauszuspielen, konnte Meppen sich so in der zweiten Hälfte auf das Verteidigen verlegen. Josten war als Herz des Meppener Spiels immer mit dabei und leitete einige Angriffe gut ein.
ZM: Natasha Kowalski (SGS Essen) - Auch die SGS Essen gewann ein Sechs-Punkte-Spiel: Gegen das kriselnde Turbine Potsdam gelang ihnen ein verdienter und wichtiger 2:1-Sieg, durch den Essen sich ein kleines Polster verschaffen konnte. Natasha Kowalski war dabei die Spielmacherin der SGS, und sie machte ihre Rolle sehr gut: Mit einer schönen Technik und viel Zug zum Tor leitete die 19-Jährige einige gute Aktionen ein. Mehrmals konnte sie mit öffnenden Pässen Turbines Abwehr offenlegen und schaltete sich auch hinten ein, um von dort das Aufbauspiel zu machen. Auf die Essen-Youngsterin gilt es, ein Auge zu haben.
3. Angriff
ST: Shekiera Martinez (Eintracht Frankfurt) - Im Spiel gegen den 1. FC Köln machte Shekiera Martinez bereits wenige Sekunden nach Anpfiff klar, dass sie sich ihre erste Startelf-Chance in dieser Saison nicht entgehen lassen wollte. Die junge Stürmerin luchste FC-Verteidigerin Sarah Puntigam geschickt den Ball ab und setzte Kollegin Lara Prasnikar in Szene, deren Schuss am rechten Außenpfosten landete. Im weiteren Verlauf war Martinez die auffälligste Spielerin auf dem Platz und krönte ihre tolle Leistung mit dem Tor zum 1:0.
ST: Ewa Pajor (VfL Wolfsburg) - Trotz einiger vergebener Chancen in der Top-Elf zu landen - das schafft nur Ewa Pajor. Über ihre zu harmlosen Schüsse hätte sich Wolfsburgs Topstürmerin an einem anderen Tag vermutlich sehr geärgert. Gegen Duisburg fielen sie aber nicht ins Gewicht, denn nach dem Auftakttreffer, den Pajor höchstpersönlich besorgte, kam Wolfsburg besser ins Spiel. Pajor war dabei sehr agil und stets als Anspielstation in den wenigen Lücken, die die Duisburger Defensive bot, zu finden. In der letzten Minute gelang ihr dann auch noch ihr zweiter Treffer, erneut per Kopf. Kopfballschwäche? Von wegen!
ST: Julia Hickelsberger (TSG Hoffenheim) - Julia Hickelsberger hatte großen Anteil daran, dass die TSG Hoffenheim das Freitagabendspiel gegen Bayer Leverkusen für sich entscheiden und in Schlagdistanz zum dritten Platz bleiben konnte. Vor dem 1:0 eroberte sie gegen Elisa Senß den Ball, die Kugel landete schließlich bei Gia Corley, die per Lupfer die Führung markierte. Das 2:0 bereitete Hickelsberger selbst vor. Auf rechts setzte sie sich robust gegen Emira Arfaoui durch, behielt die Übersicht und legte mustergültig in den Rückraum zu Ereleta Memeti.
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