Frankfurt gegen Hoffenheim - Tore garantiert im Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga

  • Alle Infos zum Duell am kommenden Sonntag (10.12.)
  • Letzten beiden Aufeinandertreffen endeten 3:3
  • Unterschiedliche Saisonverläufe beider Teams
Bei den Duellen zwischen Frankfurt und Hoffenheim ist immer einiges los
Bei den Duellen zwischen Frankfurt und Hoffenheim ist immer einiges los / Christof Koepsel/GettyImages
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Am Sonntag steht in der Frauen-Bundesliga ein vorentscheidendes Duell für den Kampf um Platz 3 an: Die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt treffen aufeinander. Wenn es läuft wie in den letzten Spielen, wird wieder einiges an Spektakel geboten. Die Vorschau zum Spiel.

Datum, Spielort und Übertragung

Frankfurt empfängt am Sonntag, 10. Dezember, um 14 Uhr die TSG Hoffenheim. Die Partie wird im Frankfurter Brentanobad ausgetragen. Für die traditionell heimstarke SGE ist das sicher ein kleiner Vorteil. Übertragen wird die Partie auf Magenta Sport und DAZN – Fans müssen aber nicht für das Spiel bezahlen: Magenta Sport wird die Partie kostenfrei für alle zur Verfügung stellen. 

Saisonverlauf der beiden Teams soweit

Frankfurt und Hoffenheim erleben bisher zwei fast gegensätzliche Saisonverläufe: Die Eintracht ist schwach in die Spielzeit gestartet, konnte in den letzten Spielen aber durchaus punkten. Hoffenheim dagegen spielte zu Beginn stark auf, wurde im November aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Beide eint, dass sie gegen das Überraschungsteam der Saison, die SGS Essen, verloren haben. Frankfurt setzte den Saisonstart mit einem 0:2 gegen sie in den Start, Hoffenheim verlor am letzten Spieltag völlig verdient mit 0:3. Mit 14 Punkten steht die SGS in der Tabelle überaus gut da, zwischen Hoffenheim und Frankfurt auf dem vierten Platz. Bei einer Punkteteilung könnten die jungen Wilden aus dem Ruhrgebiet der lachende Dritte sein.

Frankfurt: erst flop, dann top

Frankfurt hatte zu Beginn der Saison ein knackiges Programm, mit Champions-League-Qualifikation und Duellen gegen Wolfsburg und Bayern. So stand die SGE nach einigen Spieltagen etwas ungewohnt in der unteren Hälfte da. Inzwischen konnte Frankfurt aber einige Pflichtsiege einfahren und hat den Anschluss an die Topteams wiederhergestellt.

Gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte spielten die Adlerträgerinnen überwiegend souverän, aber ohne wirklich ihre Topleistung abzurufen. In der Champions League sah das anders aus: Da gelang der SGE eine berauschende erste Halbzeit gegen Barcelona, mitsamt Pausenführung. Die Dreifachbelastung könnte aber in die Beine der Eintracht-Kickerinnen gehen, von denen viele auch in der Länderspielpause im Einsatz waren.

Hoffenheim: Stark begonnen, stark nachgelassen

Hoffenheim startete furios in die Saison, mit 9:0 zerlegte die Elf von Stephan Lerch den hilflosen MSV Duisburg. Darauf ließen die Kraichgauerinnen ein überzeugendes Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg folgen. Besonders die Offensive um Paulina Krumbiegel, Mara Alber und Ereleta Memeti überzeugte, aber auch im Spielaufbau wirkte die TSG souverän.

Die Euphorie verpuffte in den Spielen danach aber ziemlich schnell. Hoffenheim verlor zunächst mit 2:3 gegen den SC Freiburg, der diese Saison eigentlich nicht der Inbegriff von Offensivstärke ist. Dass das mehr als ein Ausrutscher war, zeigte dann die Niederlage gegen Essen. Hoffenheim hat viel Talent im Sturm, aber die Balance zwischen Defensive und Offensive ist eine große Baustelle der TSG. 

Die Duelle in der letzten Saison

Bayern gegen Wolfsburg ist ja ganz nett, aber Hoffenheim-Frankfurt ist das echte Topspiel der Frauen-Bundesliga - zumindest, was den Unterhaltungswert angeht. Gut, die Verteidigung beider Teams agiert nicht immer auf Topniveau, aber genau das machte die Comebacks und Dramen der letzten Spiele erst möglich.

Das 3:3 ist eigentlich nicht das wahrscheinlichste Ergebnis in der Frauen-Bundesliga, und doch brachten Frankfurt und Hoffenheim es letzte Saison nicht nur einmal, sondern gleich zweimal zustande. Viele Tore sind am Sonntag zwar nicht garantiert, aber wahrscheinlich.

Das Ergebnis war letzte Saison zweimal dasselbe, der Spielverlauf aber durchaus unterschiedlich. Beim Hinspiel war Hoffenheim der gefühlte Sieger, konnte durch einen Doppelpack von Katharina Naschenweng in der zweiten Hälfte noch ausgleichen. Das Rückspiel war ähnlich rasant, Frankfurt war zwar überlegen, Hoffenheim aber eiskalt - Resultat: wieder ein 3:3.

Frankfurt gegen Hoffenheim ist wegen dieses Torspektakels interessant, aber auch wegen der zwei unterschiedlichen Ansätze, die aufeinanderprallen: Frankfurt hat sich in den letzten Jahren im Ballbesitz verbessert, aber am wohlsten fühlt sich die Elf von Niko Arnautis, wenn sie kontern können. Die TSG dagegen spielt Ballbesitzfußball mit aggressivem Pressing - das sorgt für eine interessante taktische Ausgangslage.

Schlüsselspielerinnen auf beiden Seiten

Bei Eintracht Frankfurt war Laura Freigang in den letzten Spielen on fire. Die Nationalspielerin erzielte die zwischenzeitliche Führung gegen Barcelona, auch in der Frauen-Bundesliga war sie mit fünf Treffern sehr torgefährlich. 

Auch Barbara Dunst hat in dieser Saison nochmal einen Schritt nach vorne gemacht. Die österreichische Mittelfeldspielerin zeigte sich treffsicher, war aber vor allem im Spiel sehr viel eingebunden. Dunst kommt zu deutlich mehr Strafraumszenen als in der letzten Spielzeit, das tut ihr und der Eintracht gut.

Wichtig war diese Saison für die Eintracht auch Stina Johannes. Johannes, die aus Essen nach Frankfurt gekommen war, hat sich inzwischen als sichere Nummer eins im Eintracht-Kasten etabliert und hatte schon einige wichtige Paraden.

Auf Hoffenheimer Seite ist besonders Sarai Linder hervorzuheben: Die Linksverteidigerin gehört unter Interimstrainer Horst Hrubesch zum Stammpersonal der DFB-Elf, und sie konnte ihre Chance in der Startelf mit starken Leistungen nutzen. "Sarai macht es richtig gut. Sie spielt unaufgeregt und schaltet sich immer wieder vorne mit ein“, sagte auch TSG-Coach Lerch.

Nicht ganz so sehr überzeugen konnte im Nationalteam Paulina Krumbiegel - Lerch sagte: "Paulina hat in Wales nicht das gespielt, was sie sich erhofft hat. Sie kann es besser." Das hat die quirlige Krumbiegel diese Saison bereits bei Hoffenheim unter Beweis gestellt, wo sie gut mit Mara Alber harmoniert. Die 18-Jährige hat diese Saison ihren Durchbruch bei Hoffenheim und steuerte bereits vier Tore und drei Vorlagen bei.

Team-News und Verletzungen

Frankfurt-Coach Niko Arnautis kann für das Spitzenspiel gegen Hoffenheim fast aus dem Vollen schöpfen. Anna Aehling fehlt weiterhin, Nadine Riesen und Cara Bösl waren zuletzt erkältet. Besonders wichtig ist für die Eintracht der Fitness-Stand von Laura Freigang - die Stürmerin musste zuletzt vorzeitig vom Nationalteam abreisen. Niko Arnautis sagte, ein Einsatz von ihr sei noch fraglich.

Laura Freigang
Laura Freigang im Spiel gegen Barcelona / Eurasia Sport Images/GettyImages

Bei Hoffenheim fallen wie zuletzt schon einige wichtige Spielerinnen aus: Melissa Kössler, die in den ersten Partien der Saison geglänzt hatte, fällt mit einem Syndesmosebandriss bis Ende des Jahres aus. Auch Kapitänin Fabienne Dongus, Isabella Hartig und Torhüterin Martina Tufekovic konnten zuletzt nicht für die TSG auflaufen. Dongus wurde gegen Essen aber wieder eingewechselt und könnte gegen Frankfurt eine Option sein.

Voraussichtliche Aufstellungen

Beide Teams werden vermutlich mit ähnlichen Aufstellungen wie im letzten Bundesliga-Spiel in die Partie gehen. Bei Frankfurt ist die große Frage, ob und wie viel Niko Arnautis rotieren wird, denn unter der Woche steht bereits das nächste Champions-League-Spiel gegen Benfica an.

Eintracht Frankfurt: Stina Johannes - Pia-Sophie Wolter, Sara Doorsoun, Sophia Kleinherne, Verena Hanshaw - Barbara Dunst, Tanja Pawollek - Nicole Anyomi, Laura Freigang, Géraldine Reuteler - Lara Prašnikar

TSG Hoffenheim: Laura Dick – Marta Cazalla, Chiara d’Angelo, Lisa Doorn, Sarai Linder – Jana Feldkamp, Fabienne Dongus, Gia Corley – Mara Alber, Nicole Billa, Ereleta Memeti

Prognose

Wegen der Torgefahr auf beiden Seiten, dem unterschiedlichen Spielstil und den sehr verschiedenen Saisonverläufen könnte Frankfurt gegen Hoffenheim der Bezeichnung 'Topspiel' wieder sehr gerecht werden. Vielleicht läuft es ja wieder auf ein torreiches Unentschieden hinaus - noch ein 3:3 wäre aber unwahrscheinlich.

Tipp: 2:2


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