Flavius Daniliuc: So schlägt sich das ehemalige Toptalent des FC Bayern in Frankreich

Flavius Daniliuc spielt nun für OGC Nizza
Flavius Daniliuc spielt nun für OGC Nizza / Sylvain Lefevre/Getty Images
facebooktwitterreddit

Mit seinen 19 Jahren ist Flavius Daniliuc in der Fußballwelt bereits weit herumgekommen. Der gebürtige Wiener spielte im Nachwuchsbereich zunächst für Admira und Rapid, ehe er sich dem goßen Real Madrid anschloss. 2015 ging es dann in die Jugendabteilung des FC Bayern München, wo er sich bis zur U19 durchkämpfte und dort sogar die Kapitänsbinde trug.

Im vergangenen Sommer entschloss sich der Innenverteidiger seinen Vertrag beim Rekordmeister auslaufen zu lassen und nach Frankreich zu OGC Nizza zu gehen. Dort kann er in seiner ersten Profisaison auf einige Einsätze zurückblicken.

"Es war eine einfache Entscheidung", hatte Daniliuc nach seinem Wechsel zum französischen Traditionsverein erklärt. "Mir wurde gesagt, dass OGC Nizza ein ambitionierter Verein mit guten Leuten ist. Ich hatte andere Möglichkeiten, aber ich war mir bei meiner Wahl sicher." Ein paar Monate später lässt sich sagen, dass die Entscheidung des Youngsters tatsächlich nicht so verkehrt war.

Bislang kam der 19-Jährige in der Ligue 1 fünfzehnmal zum Einsatz (zehnmal Startelf), auch in der Europa League durfte sich Daniliuc in der Gruppenphase beweisen. Nicht schlecht für jemanden, der seine erste Saison im Profibereich bestreitet.

"Der Plan bei seiner Verpflichtung war, ihn zunächst als Rotationsspieler einzusetzen - mittelfristig soll er zu einem Stammspieler reifen", erklärt Kristen Collie, Redakteur bei unseren französischen 90min-Kollegen. Schon in der Vorbereitung auf die aktuelle Saison zeigte sich, dass Daniliuc einiges auf dem Kasten hat. "Er zeigte dort beeindruckende Vorstellungen", erinnert sich Kristen. Trotzdem kam der Youngster zu Saisonbeginn zunächst nur als Einwechselspieler zum Einsatz.

Auch, als sich Nizzas Abwehrchef Dante Anfang November das Kreuzband riss, änderte sich nichts an Daniliucs Status. Doch einen Monat später wurde Vieira als Cheftrainer der Südfranzosen entlassen, der bisherige Co-Trainer Adrian Ursea übernahm. Und setzte auf den jungen Österreicher!

Daniliuc profitiert vom Trainerwechsel - und überzeugt

"Unter Ursea wurde Daniluc zum Stammspieler. Er spielte neben Robson Bambu, einem weiteren Sommerneuzugang aus Brasilien. Doch die Leistungen des Brasilianers waren wirklich schlecht -Daniliuc war der einzige, dem Ursea vertrauen konnte", schildert Kristen die Situation. "Seine technischen Fähigkeiten und die Abgeklärtheit in seinem jungen Alter haben wirklich beeindruckt, er war in dieser Zeit einer der wenigen, die Leistung brachten."

Natürlich habe er auch "wirklich schlechte Spiele", wie zum Beispiel gegen Lyon (1:4) oder Bordeaux (0:3), wo er einige kostspielige Fehler machte, gehabt. Doch der Gesamteindruck des Ex-Müncheners war durchweg positiv.

Saliba und Todibo verdrängen Daniliuc (vorerst?)

Daniliuc wurden allerdings die vielen schlechten Ergebnisse des Vereins zum Verhängnis. Nizza kämpft in dieser Saison um den Abstieg, entschied sich daher, im Winter kräftig nachzurüsten. "Sie verpflichteten leihweise zwei der vielversprechendsten französischen Innenverteidiger: William Saliba von Arsenal und Jean-Clair Todibo von Barcelona. Die beiden wurden automatisch in die Startelf berufen und obwohl sie keine guten Leistungen zeigen (fünf Niederlagen in den letzten sechs Spielen), sind sie aufgrund ihres Namens absolut gesetzt", erklärt Kristen.

Bitter für Daniliuc: "Er ist jetzt nur noch der dritte Verteidiger in der Hierarchie und wird bis zum Ende der Saison wohl nicht mehr viel Spielzeit bekommen." Da Todibo und Saliba jedoch nur ausgeliehen sind, dürfte sich die Perspektive des Österreichers ab Sommer wieder verbessern.

Dass man sich in Nizza auf ihn verlassen kann, hat er jedenfalls schon gezeigt.