Asamoah will wieder Werte schaffen: "So wie Schalke ist"

Gerald Asamoah.
Gerald Asamoah. / INA FASSBENDER/Getty Images
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Gerald Asamoah hat der Abstieg des FC Schalke sehr mitgenommen. Jetzt sieht er den Verein in der 2. Bundesliga aber gut aufgestellt. Im Interview mit 11Freunde lobt der Teammanager die Arbeit der neuen sportlichen Führung und spricht über Werte, die er wieder etablieren will.


Es gibt wohl innerhalb der Mannschaft und im Trainer- und Betreuerstab des FC Schalke 04 keinen, der den Verein so lebt, wie Teammanager Gerald Asamoah. Dementsprechend hat ihn der Abstieg in die 2. Bundesliga besonders hart getroffen, auch, wenn er es erwarten konnte, nachdem er Ende Februar den Job übernommen hatte.

"Trotzdem haben mich meine Gefühle nach dem Abpfiff übermannt, als feststand, dass wir runtergehen", erzählte Asamoah im Interview mit 11Freunde. "Ich musste an die vielen Tausend Fans denken, die Zuhause vor dem Fernseher saßen und genauso gelitten haben wie ich - wenn nicht noch schlimmer. Ich musste auch an Rudi Assauer denken, der auf Schalke so viel aufgebaut hat und was er in diesem Moment wohl empfinden würde."

"Ergab keinen Sinn, da noch mit dem Hammer drauf zu hauen"

Schon kurz nachdem er von der U23 zu den Profis aufgestiegen war, hatte Asamoah gespürt, dass nicht mehr viel zu machen war: "Natürlich wollte ich den Jungs neuen Mut zusprechen, sie auch mal bei der Ehre packen und an die alten Schalker Tugenden erinnern. Aber ganz ehrlich: Es war sehr schwer, in dieser Situation noch Einfluss zu nehmen. In Einzelgesprächen merkte ich recht schnell, wie leer sich viele von den Jungs fühlten. Es ergab keinen Sinn, da noch mit dem Hammer drauf zu hauen."

Stattdessen gilt jetzt die Devise: Die Situation in der 2. Bundesliga annehmen und alles daran setzen, wieder hoch zu kommen. Um das zu erreichen, sieht der ehemalige Stürmer S04 inzwischen gut aufgestellt. Sportdirekter Rouven Schröder und Sportvorstand Peter Knäbel "packen die Dinge an und ziehen uns alle mit. Es ist endlich wieder Leben in der Kabine." Zudem gebe es nun Spieler wie Danny Latza, Simon Terodde, Marcin Kaminski oder Victor Pálsson, die die richtige Einstellung mitbringen und jüngere Spieler an die Hand nehmen.

Asamoah lobt Schröders Art der Kommunikation

Vor allem gefällt Asamoah die Arbeit von Rouven Schröder. Dieser kenne die Erwartungen aus dem Umfeld und stelle sich ihnen. "Er hat eine sehr gute Art, mit den Leuten zu kommunizieren", erklärte der 42-Jährige. "Er ist der Chef, aber er fragt auch die Abteilungen nach ihrer Meinung und nimmt uns auf diese Weise alle mit. Vieles ist in der Vergangenheit an mangelnder Kommunikation gescheitert. (...) Es sollte nicht passieren, dass ein Co-Trainer erst aus der Zeitung erfährt, dass ein neuer Spieler verpflichtet wird."

"Lange Zeit war es Normalität, dass man hier Dinge aus dritter Hand erfahren hat. Das war für viele enttäuschend."

Gerald Asamoah

Generell seien einige Kleinigkeiten verändert worden, wie die Sitzordnung in der Kabine und die Parkplätze der Spieler, für die es nun klare Vorgaben gebe. "Es muss wieder mehr Ordnung in den Laden", stellte Asamoah klar. Zudem wolle man zum Beispiel die Kabine bei Auswärtsspielen stets sauber und ordentlich hinterlassen, das sei eine Frage des Respekts. Asamoah ist es wichtig, wieder Werte zu schaffen, "über die wir uns definieren". Und nennt sie gleich mit: "Bodenständigkeit, Demut und Ehrlichkeit. So wie Schalke ist."