Liverpools erste Heimpleite seit 2017: "Wie kann man so ein Spiel verlieren?"

Jürgen Klopp klatscht mit Takumi Minamino ab.
Jürgen Klopp klatscht mit Takumi Minamino ab. / Pool/Getty Images
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Nach fast vier Jahren hat der FC Liverpool mal wieder ein Heimspiel verloren: Gegen den FC Burnley gab es ein 0:1. Jürgen Klopp war nach dem Spiel sichtlich frustriert und nahm die Schuld auf sich. Dem Team fehle es aktuell an Selbstvertrauen.

Es ist aktuell eine frustrierende Phase für den FC Liverpool: Seit fünf Partien warten die Reds nun schon auf einen Sieg in der Premier League, Manchester United an der Tabellenspitze ist bereits sechs Punkte enteilt. Es droht zudem der Absturz auf Rang sechs, nachdem am Donnerstagabend eine fast vier Jahre lange Serie gerissen ist und Liverpool erstmals seit April 2017 (!) ein Heimspiel verloren hat. Der FC Burnley gewann mit 1:0.

27 Torschüsse gab Liverpool ab, die Clarets ganze sechs. Doch zum vierten Mal in Serie in der Liga blieb der amtierende Meister ohne eigenen Treffer und verlor am Ende durch einen Strafstoß. "Ich denke, unser Problem im Moment ist die Entscheidungsfindung", analysierte Jürgen Klopp (via liverpoolfc.com).

Der Trainer nahm die Schuld dabei auf sich: "Die Entscheidungen basieren auf den Informationen, die ich gebe und auf der Verfassung, in der man gerade ist. (...) Die Spieler haben die richtigen Informationen, aber vielleicht war ich nicht überzeugend genug, ich konnte vielleicht nicht genug Selbstvertrauen geben, denn das ist auch mein Job."

Liverpool fehlt es an Selbstvertrauen

Im letzten Drittel treffen die Spieler des FC Liverpool aktuell zu selten die richtige Entscheidung, was vielleicht auch daran liegt, dass das Selbstvertrauen "nicht auf dem höchsten Level" ist, wie Klopp sagte: "Ich denke, es ist offensichtlich. Man sieht es in speziellen Momenten. Es ist, als wären 90 Prozent von dem, was die Jungs sonst getan haben, immer noch da, aber die entscheidenden 10 Prozent fehlen. Daran müssen wir jetzt arbeiten. Wir müssen jetzt vielleicht ein wenig tiefer graben, um sie zurück zu bekommen."

Über die Meisterschaft möchte Klopp aktuell natürlich nicht reden: "Wie dämlich wäre es, wenn ich mich hier hinstelle, gegen Burnley verloren, in den letzten drei oder vier Spielen - ich weiß es nicht genau - kein Tor geschossen und rede dann über das Titelrennen? Wie dämlich wäre das? Wir müssen einfach Fußballspiele gewinnen. Und dafür müssen wir Tore schießen." Ihn beschäftige derzeit etwas ganz anderes: "Wir können viel besseren Fußball spielen, das ist meine Sorge."

Heftiges Wortgefecht zwischen Klopp und Sean Dyche

Wie sehr den 53-Jährigen die aktuelle Phase ärgert, war auch schon zur Halbzeit zu sehen: Da lieferte er sich auf dem Weg in die Kabine ein heftiges Wortgefecht mit Burnleys Trainer Sean Dyche. Worüber die beiden sich so dermaßen stritten, ist unklar. Eindeutig ist aber Klopps Frust: "Wie kann man so ein Spiel verlieren? Aber wir haben es verloren. Das ist unsere, und das bedeutet meine, Schuld."

Anders als Klopps Mannschaft hat Dyches Elf offenbar reichlich Selbstvertrauen, wie der Trainer auf der Klub-Homepage sagte: "Das ist eine motivierte Gruppe von Menschen. Es geht nicht um einen einzigen Spieler, es geht um das gesamte Team, das in Form und Organisation sehr fleißig war. Sie haben den inneren Glauben, den man braucht." Zudem merkte Dyche an, man habe Liverpool bei "ein paar guten Chancen" gehalten.

Selbiges ist auch Ex-Liverpool-Verteidiger Mark Lawrenson aufgefallen, der BBC Radio sagte: "Liverpools Problem ist, dass sie nicht genügend klare Torchancen herausspielen. Warum? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Jürgen Klopp und seine Trainer werden wissen, dass diesem Team im Moment etwas fehlt." Was es ist, hat Klopp ja bereits genannt: Selbstvertrauen.