FC Bayern: Sané-Frust nach Auswechslung - Unterstützung von Flick und Lewandowski

Nach seiner Auswechslung auf Schalke war Leroy Sané erneut frustriert
Nach seiner Auswechslung auf Schalke war Leroy Sané erneut frustriert / Lars Baron/Getty Images
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Trotz des deutlichen Sieges auf Schalke (4:0) war Leroy Sané am Sonntagnachmittag nicht zufrieden. Der Flügelspieler des FC Bayern entlud seinen Frust bei seiner Auswechslung, wie Sport1 berichtet. Während Hansi Flick ihm anschließend den Rücken gestärkt hat, habe Robert Lewandowski ihm einige Tipps gegeben.

Ein Vereinswechsel ist mit vielen Faktoren verknüpft, die sich gegenseitig bedingen: Ein neues Umfeld, eine neue Mannschaft, ein neuer Trainer, ein neues System, eine neue Rolle, eine neue Erwartungshaltung - insofern ist ein Transfer stets ein riskantes Wagnis. Abhilfe kann allerdings der Faktor Zeit schaffen. Stößt ein Spieler früh in der Vorbereitung zu seiner neuen Mannschaft und stehen im Laufe einer Saison genügend Trainingseinheiten zur Verfügung, um taktische Elemente zu trainieren, kann die Integration schnell und erfolgreich verlaufen.

Genau dieser Punkt wird in dieser Saison noch einmal deutlicher. Der Grund dafür, dass Neuzugänge wie Bouna Sarr, Marc Roca oder Douglas Costa keine große Rolle beim FC Bayern spielen und Leroy Sané die hohen Erwartungen noch nicht erfüllen kann, ist der, dass sie kaum Eingewöhnungszeit hatten. Sie müssen sich in ihrem neuen Verein zurechtfinden, ohne die Chance zu haben, überhaupt anzukommen; sie sind direkt gefordert, ohne in Trainingseinheiten und Analysen ausreichend vertiefen zu können, was sie auf dem Feld zu tun haben.

FC Bayern: Leroy Sané schiebt Frust nach Auswechslung

Dass Sané trotz 12 direkten Torbeteiligungen in 22 Pflichtspielen kritisch beäugt wird, hängt auch mit den Problemen auf der rechten Offensivseite der Bayern zusammen. Weder Benjamin Pavard noch Niklas Süle hinterlaufen den deutschen Nationalspieler oder bieten ihm die Gelegenheit, in die Tiefe durchzustarten. Vielmehr ist Sané häufig dazu gezwungen, den Ball in vorderster Reihe mit dem Rücken zum Tor anzunehmen und ihn anschließend weiterzuleiten. Er kann nicht aufdrehen, hinter die Abwehr des Gegners gelangen oder in aussichtsreiche Dribblingsituationen kommen.

Gegen Schalke blieb Leroy Sané (mitte) glücklos
Gegen Schalke blieb Leroy Sané (mitte) glücklos / Pool/Getty Images

Auch Sané selbst scheint mit seinen Leistungen nicht immer zufrieden zu sein, unvergessen ist noch immer die Ein- und Auswechslung im Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen, als er bedient vom Feld wanderte. Gegen Ex-Klub Schalke wurde er ebenfalls frühzeitig ausgewechselt, musste in der 64. Minute für Kingsley Coman weichen - und warf daraufhin die Handschuhe weg, ehe er in den Katakomben verschwand, wie Sport1 berichtet.

Unterstützung von Flick und Lewandowski

Der Frust war Sané erneut anzumerken, Cheftrainer Hansi Flick relativierte die eher magere Vorstellung am Sonntagnachmittag jedoch: "Man kann von ihm nicht erwarten, dass er jetzt jedes Spiel auf Topniveau spielt", so der 55-Jährige, der überdies betonte: "Wenn er heute unzufrieden ist, dann ist es seine Entscheidung."

Auch von seinen Mannschaftskollegen erhält der Linksfuß offenbar die volle Unterstützung. So habe ihm der ebenfalls ausgewechselte Robert Lewandowski in einem Gespräch kurz vor Spielende verschiedene Laufwege angedeutet, die er in den kommenden Spielen wählen könnte, um wieder besser zur Geltung zu kommen - damit Frustmomente wie in Leverkusen und Gelsenkirchen der Vergangenheit angehören.