Disziplin-Fanatiker Julian Nagelsmann: Diese Regeln bekommen die Bayern-Spieler

Nagelsmann fordert von seinen Profis Disziplin und hat sogar ein eigenes Bestrafungs- und Belohnungssystem entwickelt.
Nagelsmann fordert von seinen Profis Disziplin und hat sogar ein eigenes Bestrafungs- und Belohnungssystem entwickelt. / Pool/Getty Images
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Für die Bayern-Profis weht mit Julian Nagelsmann schon bald ein anderer Wind. Der 33-Jährige gilt als Disziplin-Liebhaber und handelt auch durchaus konsequent, wenn ihm etwas nicht passt. Dies bekam zuletzt Angeliño zu spüren, der für das DFB-Pokalfinale gestrichen wurde. Der Spanier soll in den entscheidenden Trainingseinheiten die Zügel ein wenig schleifen lassen haben. Allerdings ist der junge Coach in einigen Angelegenheiten wesentlich lockerer als die meisten seiner Kollegen, wie die BILD aufdeckt.


Am 1. Juli wird Julian Nagelsmann seinen Job in München antreten. Für die Spieler werden von diesem Tag an demzufolge auch neue Regeln gelten, die es zu beachten gibt. Zu viel Angst müssen die Bayern-Stars vor dem Trainer jedoch auch nicht haben, zumal dieser in einigen Punkten als vergleichsweise nachsichtig und locker gilt.

Die Spieler dürfen den jungen Trainer duzen und schätzen den Coach für einen lockeren Umgang. Unter Nagelsmann waren bei RB sogar wieder Handys in der Kabine erlaubt, nachdem dies unter Rangnick noch untersagt war.

Gut für die Bayern-Stars: Nagelsmann verzeiht Fehler und ist nicht nachtragend

Relativ entspannt geht er auch mit den nicht immer überlegten Social-Media-Posts seiner Spieler um. In der letzten Saison dementierte Angeliño eine Verletzung unter dem Eintrag seines Klubs. Während andere Trainer dieses Verhalten sanktioniert hätten, blieb Nagelsmann ruhig und scherzte sogar über die Situation.

Erst beim nächsten unüberlegten Post des Spaniers stellte er den Linksfuß öffentlich an den Pranger. Allerdings blieb von der Geschichte nichts hängen, zumal der 33-Jährige dafür bekannt ist, nicht nachtragend zu sein.

Eher human ist auch der Strafenkatalog. Bei RB Leipzig mussten die Profis beispielsweise 50 Euro blechen, wenn sie den Ball im Training blind über den Fangzaun jagten und kein Torwart im Tor stand. Etwas teurer kamen den Profis dagegen Verspätungen zu stehen. Für ein zu spätes erscheinen wurden 300 Euro fällig, während sich die Strafe an Spieltagen verdoppelte.

Sollte sich ein Spieler aufgrund von unsportlichen Verhaltens eine Rote Karte einfangen, muss dieser mit einer vierstelligen Strafe rechnen. Nagelsmann ist der Teamgedanke extrem wichtig, weshalb die Strafen empfindlicher ausfallen, wenn Kollegen unter den Verfehlungen leiden müssen.

Bayern-Mitarbeiter aufgepasst: Nagelsmann will seine "Wünschebox" auch in München installieren

Wichtiger als sein Strafenkatalog ist Nagelsmann aber seine "Wünschebox". Hierbei handelt es sich um ein eigens entwickeltes Bestrafungs- und Belohnungssystem. Leistet sich ein Spieler eine Undiszipliniertheit, wird per Losverfahren ein Zettel eines Mitarbeiters gezogen. Auf diesem haben Klub-Angestellte persönliche Wünsche verfasst, die mithilfe der Spieler-Strafen finanziert werden. In Leipzig freute sich zuletzt eine Reinigungskraft über einen Reisegutschein. Der Wert dieser Wünsche ist jedoch auf 1.000 Euro gedeckelt.

Laut Bild-Angaben möchte Nagelsmann sein System auch bei den Bayern installieren. Die Bayern-Mitarbeiter dürfen sich also auf den neuen Coach freuen. Die Idee passt zur generell bodenständigen Art des Trainers. Auf diese Weise zeigt er den Mitarbeitern eine Art Wertschätzung, die sonst weniger vom großen Bayern-Kuchen abbekommen.

Für die hochbezahlten Bayern-Stars sollten die Strafen ohnehin nicht sonderlich schmerzhaft sein. Wer nicht richtig mitzieht, bekommt dies eher sportlich zu spüren als an einer leichter werdenden Geldbörse.