Spielzeit für den Bayern-Nachwuchs? Julian Nagelsmann unter Druck
Von Dominik Hager
Julian Nagelsmann stellte nach dem 3:1 gegen Dortmund und dem damit feststehenden Meistertitel klar, den Ersatzspielern und den Kickern aus dem Nachwuchsbereich an den letzten drei Spieltagen mehr Einsatzzeit geben zu wollen. Während Choupo-Moting und Sabitzer gegen Mainz von Anfang an spielen durften, reichte es für Stanisic, Nianzou und Vidovic nur für relativ späte Einwechslungen. Andere Top-Talente haben es hingegen nicht mal in den Kader geschafft. Der Bayern-Coach befindet sich mit dieser Vorgehensweise auf dünnem Eis.
Eigentlich sollte die Bühne an den letzten drei Spieltagen auch den jungen Spielern gehören, was in Hinblick auf die Zukunft auch wichtig wäre. Beim Spiel gegen Mainz 05 hat Nagelsmann aber mit die älteste Startaufstellung der Saison aufgestellt. Trotz der Erfahrung und Qualität der Truppe, setzte es eine 1:3-Pleite.
Für den Münchner Cheftrainer ist dies durchaus ein Problem. Der Druck ist jedenfalls nun schon wieder größer, sich gegen Stuttgart nicht noch mal zu blamieren. Während die Leistungsverweigerung gegen Mainz kaum Einfluss auf die Bundesliga nahm, würde das bei einem weiteren Grottenkick gegen die abstiegsgefährdeten Stuttgarter schon anders aussehen.
Verliert Nagelsmann das Vertrauen im Bayern-Campus?
Da wird es für den Bayern-Coach natürlich wieder schwieriger, auf junge und unerfahrene Kräfte zu setzen. Nun droht Nagelsmann die Gefahr, hinter seinen eigenen Versprechen herlaufen zu müssen. Die TZ warnt bereits davor, dass der Bayern-Trainer das Vertrauen der Talente und der Campus-Verantwortlichen verlieren könnte.
Paul Wanner soll bereits im Vorfeld des letzten Spieltags verdutzt darüber gewesen sein, dass er für die U19 eingeplant wurde. Damit habe der Youngster zwar grundsätzlich kein Problem, jedoch sei dies nach den Nagelsmann-Ankündigungen überraschend gewesen. Der Mittelfeldspieler soll nun gegen den VfB Stuttgart Minuten erhalten, jedoch gilt das wohl auch nur, wenn die Münchner in Führung liegen.
Neben Wanner soll auch Malik Tillman auf Spielminuten gehofft haben. Das Talent fehlte aber ebenfalls im Kader und soll darüber nicht begeistert gewesen sein. Der Spieler stand auch bei Bayern II nicht im Aufgebot.
Bilanz nach Saison eins: Nagelsmann (noch) kein großer Talente-Förderer
In Summe hat sich der als Talente-Förderer bekannte Nagelsmann schwer damit getan, die jungen Spieler einzubauen und ihnen Minuten zu geben. Dies ist bei einer solchen Qualität im Profi-Kader natürlich auch nicht einfach. Trotzdem stellt man sich die Frage, ob man nicht das ein oder andere Talent statt Choupp-Moting und Sabitzer gegen Mainz hätte bringen können.
Selbstredend möchte Nagelsmann auch seine Ersatzspieler mit Spielzeit belohnen, jedoch ist dies nicht unbedingt zukunftsorientiert. Nagelsmann wurde auch geholt, weil er gut mit Talenten umgehen kann. Bislang darf man diesbezüglich aber ein wenig enttäuscht sein. Die ganz großen Sprünge im Bayern-Nachwuchs sind ausgeblieben.
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