Fünf Säulen: So möchte Julian Nagelsmann den FC Bayern umkrempeln
Von Dominik Hager
Julian Nagelsmann mahnte in den vergangenen Tagen zweimal öffentlich, dass man den Punkt für Veränderungen nicht verpassen dürfe. Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass man fünf oder mehr neue Spieler holen muss. Der Bayern-Coach möchte auch im eigenen Kader ansetzen und einige Sachen umkrempeln. Die BILD vermutet, dass der Nagelsmann-Plan für die neue Saison auf fünf Säulen beruht.
1. Spieler-Schulung für mehr Variabilität
Nagelsmann ist ein Coach, der wie kaum ein anderer eine enorme Variabilität von seinen Spielern fordert. Auf einer Position spitzenklasse zu sein, reicht nicht mehr. Im Hinblick auf die neue Saison möchte der 34-Jährige seinen Stars mehr Variabilität einhauchen, damit diese nicht mehr so auf ihren Positionen festgefahren sind.
“Ich erstelle gerade Positionsprofile, die wir mit Videos füttern, dass jeder Spieler, wenn er nächste Saison mal auf einer ungewohnten Position spielt, ins Handy gucken kann und im Video vier, fünf Punkte sieht, die positionsmäßig gefragt sind“, zitierte die BILD den Münchner Coach.
2. Weniger Formationsänderungen
Während Hansi Flick stur am 4-2-3-1-System festgehalten hat, probierte Julian Nagelsmann in diesem Jahr mehr aus. Immer wieder spielte man auch im 3-4-3-System und auch mal im 4-1-4-1-System. Die Bayern-Profis sollen von den häufigen Systemwechseln nicht begeistert sein. Das Team fühle ich zum Teil "überfordert" und möchte lieber durchgängig im 4-2-3-1-System spielen. Nagelsmann möchte nun offenbar insbesondere in wichtigen Spielen auf bewährte Taktiken zurückgreifen.
3. Mehr Zusammenhalt
Einige Experten stellten in den vergangenen Wochen die These auf, dass es beim FC Bayern in der Mannschaft nicht mehr so ganz stimmt. Das "Mia-san-Mia-Gefühl" blieb immer wieder auf der Strecke. Demnach leistete man sich zum Teil katastrophale Pleiten, wie jene am vergangenen Samstag gegen Mainz 05. Die Mentalität, die die Flick-Bayern so ausgezeichnet hat, scheint verloren gegangen zu sein.
Immer wieder scheinen die Spieler zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein. Sei es ein missgelaunter Leroy Sané oder die Spieler, die sich mit möglichen Vertragsverlängerungen befassen müssen. Der ganz große Team-Spirit scheint aktuell nicht vorhanden zu sein. In Zukunft soll es wieder mehr gemeinsame Teamabende geben. Dem Bayern-Coach gefällt die Tatsache nicht, dass die meisten Bayern-Stars nach Spielen direkt abdampfen.
4. Neue Spieler
Julian Nagelsmann macht kein Geheimnis daraus, dass er neue Spieler sehen möchte. "Wenn man in der freien Wirtschaft nachfragt, ist das der erste Punkt, den große Firmen ändern, wenn es mal nicht läuft: Personal austauschen, um frischen Wind und frisches Blut reinzubringen", erklärte der 34-Jährige.
Stand jetzt stehen die Münchner wohl unmittelbar vor den Transfers von Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui. Inzwischen deutet sich aber auch an, dass doch ein neuer Innenverteidiger kommen könnte. Dabei könnte es sich mit Jurrien Timber um einen weiteren Ajax-Youngster handeln. Im Mittelfeld ist wohl zudem Konrad Laimer ein Kandidat.
Neue Spieler könnten jedoch auch aus dem Nachwuchsbereich hochgezogen werden. Spieler wie Wanner, Tillman oder Vidović hätten das Potential, um nächste Saison eine größere Rolle zu spielen.
5. Mehr delegieren
Julian Nagelsmann war in seiner ersten Saison immer wieder der Wortführer. Sogar der Vorstandsvorsitzende Kahn und meist auch Hasan Salihamidzic hielten sich öffentlich häufig ziemlich zurück. Gleiches gilt für Herbert Hainer. Meist war es der Coach, der zu den vielen Themen Stellung beziehen musste. In der kommenden Spielzeit wird Nagelsmann mehr Hilfe von den Oberen benötigen.
Darüberhinaus sollen seine beiden Co-Trainer Dino Toppmäller und Xaver Zembrod mehr beim individuellen Training mit den Bayern-Profis eingebunden werden. Seinen Stil möchte Nagelsmann aber grundsätzlich nicht ändern.
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