Im Trikot von Leverkusen und Bayern: Diese 14 Spieler liefen für beide Klubs auf

Ballack, Zé Roberto und Lucio waren nicht nur Rivalen in der Nationalmannschaft, sondern spielten auf Vereinsebene für die gleichen Teams
Ballack, Zé Roberto und Lucio waren nicht nur Rivalen in der Nationalmannschaft, sondern spielten auf Vereinsebene für die gleichen Teams / FRANCOIS GUILLOT/GettyImages
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Der FC Bayern und Bayer 04 Leverkusen hegen schon seit mehreren Jahrzehnten eine besondere Rivalität in der Bundesliga. Das bessere Ende hatten dabei fast immer die Münchner. Dies gilt sowohl für die sportlichen Erfolge als auch für den Kampf auf den Transfermarkt. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Stars der Liga für beide Klubs gespielt und dabei meist den Weg aus Leverkusen nach München gefunden.

14 Spieler für Leverkusen und FC Bayern aktiv (Ranking)

14. Landon Donovan

Donovan
MARWAN NAAMANI/GettyImages

Landon Donovan kann nicht gerade auf eine gelungene Bundesliga-Karriere zurückblicken. Der US-Angreifer wurde im Jahr 1999 von Michael Reschke auf einem Jugendturnier entdeckt und nach Leverkusen geholt. Dort konnte er sich jedoch nicht durchsetzen, wodurch er 2001 in die USA zurückkehrte.

Im Jahr 2009 holte Klinsmann den Stürmer zum FC Bayern, wo er sich aber erneut nicht durchsetzen konnte und den Klub nach drei Monaten wieder verließ.

Der Donovan-Transfer dürfte mit ein Grund sein, warum die Bayern-Verantwortlichen die Trainer nicht mehr so gerne bei Transfers mitreden lassen wollen. Pranjic und Braafheid sind weitere Beispiele dafür.

13. Mitchell Weiser

Mitchell Weiser
Pool/GettyImages

Mitchell Weiser kam als 18-Jähriger aus Köln und probierte sein Glück beim FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister blieb jedoch immer eine Spur zu groß für Weiser. Zwischen 2012 und 2015 absolvierte der Rechtsfuß 16 Spiele für das Profi-Team und 35 Partien für die Amateure.

Im Anschluss wechselte er zur Hertha, wo er vermutlich seine spielerisch beste Zeit erlebte und 2018 den Sprung zu Leverkusen schaffte. Dort konnte sich Weiser zunächst als Rechtsverteidiger behaupten, ehe seine Einsatzzeiten nach und nach schwanden.

Seit dem Sommer 2021 kickt Weiser für Werder Bremen in der 2. Liga.

12. Alois Reinhardt

Alois Reinhardt dürfte nur noch den älteren Fans ein Begriff sein, zumal dessen Laufbahn bei Bayer 04 Leverkusen bereits im Jahr 1984 startete. Dort absolvierte der zweikampfstarke Innenverteidiger 156 Spiele und blieb dem Klub bis 1991 treu. Sein größter Erfolg war dabei der UEFA-Cup-Titel im Jahr 1988.

Reinhardt schaffte den Schritt in die Nationalmannschaft, wurde für die WM 1990 jedoch nicht nominiert. Ein Jahr später schaffte er dennoch den Sprung zum FC Bayern, wo er aber nie glücklich werden sollte. Aufgrund von zahlreichen Verletzungsproblemen absolvierte er zwischen 1991 und 1994 lediglich zehn Spiele.

Lang nach seinem letzten Ligaspiel im Oktober 1992 feierte er mit den Münchnern die Deutsche Meisterschaft, ehe er seine Karriere beendete.

11. Niko Kovač

Niko Kovac
CHRISTOF STACHE/GettyImages

Wie sein Bruder Robert spielte auch Niko Kovač sowohl für Bayer 04 Leverkusen als auch für den FC Bayern. Nach fünf Jahren für die Hertha wechselte der defensive Mittelfeldspieler im Jahr 1996 und damit im gleichen Jahr wie sein Bruder nach Leverkusen. Der Kroate kam auf 77 Einsätze, ehe es ihn im Jahr 1999 nach Hamburg zog.

Zwei Jahre später folgte sein Wechsel zu den Bayern. Im Gegensatz zu Robert konnte sich Niko aber nie einen dauerhaften Stammplatz sichern. Nach 34 Einsätzen ging es 2003 zurück zur Hertha, wo er seine Bundesliga-Karriere begann.

Als Coach kehrte Niko Kovač im Sommer 2018 zu den Bayern zurück und gewann das Double. Spielerisch enttäuschten die Münchner unter seiner Regie jedoch. In der darauffolgenden Saison wurde er nach einer herben Pleite gegen Frankfurt von Erfolgscoach Hansi Flick ersetzt.

10. Hans-Jörg Butt

Hans Joerg Butt
Etsuo Hara/GettyImages

Hans-Jörg Butt wechselte im Jahr 2001 vom HSV zu Bayer 04 Leverkusen und absolvierte für die Werkself 191 Spiele. Der Torhüter glänzte dabei nicht nur mit seinen Reflexen, sondern auch als sicherer Elfmeterschütze. Zudem stand er jahrelang im Kader der deutschen Nationalmannschaft, wo er jedoch nicht an Kahn und Lehmann vorbei kam.

Im Jahr 2007 folgte ein Knackpunkt in der Karriere von Butt, da er nach einem Platzverweis seinen Stammplatz an den aufstrebenden René Adler verlor.

Der Keeper schloss sich Benfica Lissabon an, wo er jedoch nur ein Spiel absolvierte. Die Karriere, die schon dem Ende nah schien, wurde jedoch mit dem Wechsel zum FC Bayern wiederbelebt. Zwar wurde er als Ersatz für Rensing eingeplant, verdrängte diesen jedoch, da der geplante Kahn-Nachfolger nicht das hielt, was er versprach.

In den weiteren Jahren musste sich Butt den Platz erneut erst gegen Rensing und später gegen Kraft zurückholen, strahlte aber stets als einziger Bayern-Keeper Sicherheit aus. Endgültig ins zweite Glied rückte er erst mit der Verpflichtung von Manuel Neuer im Sommer 2011.

9. Emre Can

Emre Can
Matthias Hangst/GettyImages

Emre Can wechselte als 15-Jähriger in die Bayern-Jugend und galt damals schon als großes Talent. Allerdings konnte er sich bei den Profis nicht durchsetzen und suchte nach nur vier Profi-Einsätzen eine neue Herausforderung. Demnach wechselte er im Jahr 2013 nach Leverkusen, wo er sich in der Bundesliga etablieren konnte.

Nur einem Jahr später verfiel er jedoch dem Lockruf vom FC Liverpool, der Can verpflichtete. Der Mittelfeldspieler etablierte sich international und absolvierte für die Reds 115 Spiele. 2018 folge der Wechsel zu Juventus Turin, ehe er in die Bundesliga zurückkehrte und derzeit beim BVB unter Vertrag steht.

Bei all den Top-Klubs, die Can in seiner Karriere durchlaufen hat, ist man schon geneigt zu vergessen, dass seine Anfänge damals bei den Bayern und in Leverkusen stattfanden.

8. Robert Kovač

Robert Kovac
Stuart Franklin/GettyImages

Nach dem Abstieg des 1. FC Nürnberg 1996 schloss sich Robert Kovač Bayer 04 Leverkusen an. Nach schwierigen Anfängen bei Bayer 04 etablierte sich der Innenverteidiger und wurde zum Ruhepol der Leverkusener Abwehr.

Der Kroate machte insgesamt 127 Spiele für die Werkself und schloss sich im Jahr 2001 den Bayern an. Dort gelang Robert Kovač ebenfalls der Sprung zum Stammspieler und fuhr im Jahr 2003 und 2005 das Double ein. Nach 94 Spielen für den FCB wechselte er im Jahr 2005 zu Inter Mailand.

7. Paulo Sérgio

Paulo Sergio
Stuart Franklin/GettyImages

Paulo Sérgio schloss sich im Jahr 1993 als amtierender brasilianischer Nationalspieler Bayer 04 Leverkusen an. Bis 1997 erzielte der Südamerikaner in 121 Spielen 47 Tore. Im Anschluss führte ihn sein Weg nach Italien, wo er für AS Rom in zwei Jahren 64 Spiele absolvierte und 24 Tore erzielte.

Daraufhin kehrte der begnadete Techniker in die Bundesliga zurück und probierte sein Glück beim FC Bayern. Für die Münchner erzielte der Brasilianer in 77 Spielen 21 Tore und gewann zwei Meisterschaften und den Champions-League-Titel.

Im Finale gegen Valencia wurde er in der 108. Minute eingewechselt und verschoss im Elfmeterschießen. Allerdings wurde sein Fehlversuch dank Oliver Kahn nicht bestraft. 2002 verließ er die Bayern und wechselte in die Vereinigten Arabischem Emirate.

6. Arturo Vidal

Arturo Vidal
Gabriel Aponte/GettyImages

Der Chilene wechselte im Jahr 2007 von Colo-Colo zu Bayer 04 Leverkusen. Dort agierte der Neuzugang zunächst als Außenverteidiger. Im Verlaufe der Jahre konnte sich der zweikampfstarke Südamerikaner aber eine zentrale Rolle im Spiel sichern und wurde zum "Aggressive Leader" von Bayer 04.

Der FC Bayern erkannte das Potenzial von Vidal und wollte ihn nach München holen. Dieser entschied sich jedoch für Juventus Turin, obwohl es offenbar schon eine Zusage für den FC Bayern gegeben haben soll.

Nach vier Jahren Juv, in denen Vidal zu den stärksten Sechsern der Welt heranreifte, wechselte er dann doch noch nach München. Dort absolvierte er zwischen 2015 und 2018 79 Spiele und gewann dreimal die deutsche Meisterschaft.

Ein Jahr vor Vertragsende transferierte der FC Bayern den zunehmend an Knieproblemen leidenden Chilenen zum FC Barcelona.

5. Jorginho

Jorginho kam im Jahr 1989 nach Leverkusen und spielte als einer von mehreren Brasilianern bis 1992 für den Klub. Der Rechtsverteidiger absolvierte 101 Spiele, in denen er zehn Tore erzielte und 23 Vorlagen gab.

Für die damals durchaus beträchtliche Ablöse von umgerechnet 2,8 Millionen Euro (damals zahlte man noch in D-Mark) schloss sich der Weltmeister von 1994 drei Jahre später dem FC Bayern an. Für den Rekordmeister absolvierte er 80 Spiele (sechs Tore, 17 Vorlagen) und gewann im WM-Jahr '94 die Deutsche Meisterschaft. In der Winterpause 1994/95 verließ er die Münchner gen Japan.

4. Toni Kroos

Toni Kroos
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Toni Kroos benutzte Bayer 04 Leverkusen als Karriere-Umweg, um beim FC Bayern durchstarten zu können. Als Youngster konnte sich der Mittelfeldspieler gegen die erhebliche Konkurrenz in München nicht erwehren. Demnach verlieh der FC Bayern Kroos im Januar 2009 nach Leverkusen, wo er in Jupp Heynckes einen Förderer fand.

Kroos blieb eineinhalb Jahre und spielte sich vor allem in der Saison 2009/2010 mit zahlreichen Torbeteiligungen ins Rampenlicht.

Als gereifter Spieler ging es für Kroos zurück zum FC Bayern, wo er sich ebenfalls durchsetzen konnte, aber nie komplett unumstritten blieb. Nach insgesamt 130 Einsetzen und dem Triple-Gewinn 2013 wechselte er im Anschluss an die WM 2014 zu Real Madrid. Dort reifte der brillante Techniker und Stratege zum absoluten Weltstar.

3. Michael Ballack

Michael Ballack
Stuart Franklin/GettyImages

Michael Ballack spielte von 1999 bis 2002 bei Bayer 04 Leverkusen und wurde zum Führungsspieler und Gesicht der Mannschaft. Allerdings brachten die drei Jahre auch eine gewisse Tragik mit sich, die sinnbildlich für die unvollendete Karriere stand.

Im Jahr 2000 verlor Leverkusen am letzten Spieltag gegen Unterhaching die Meisterschaft, woran Ballack mit einem Eigentor entscheidend beitrug. Zwei Jahre später gab es für die Leverkusener drei zweite Plätze in der Liga, im DFB-Pokal und in der Champions League und sicherte sich endgültig den zweifelhaften Ruf als "Vizekusen".

Für Ballack folgte nur wenige Wochen später der nächste Vize-Titel bei der WM 2002, als er im Finale gesperrt zusehen musste. Im Anschluss wechselte der Mittelfeldspieler zum FC Bayern, wo er drei nationale Meistertitel feierte, jedoch den ersehnten Champions-League-Triumph nicht einfahren konnte. Im Jahr 2006 beendete der Kapitän der Nationalmannschaft das Kapitel Bayern und schloss sich dem FC Chelsea an.

2010 kehrte Ballack nochmals nach Leverkusen zurück, ehe er zwei Jahre später seine Schuhe an den Nagel hing.

2. Lúcio

SC Freiburg's Lebanese player Antar Roda
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Lúcio wechselte im Jahr 2001 aus Brasilien zu Bayer 04. Der Innenverteidiger überzeugte schnell mit seiner resoluten Zweikampfführung und seiner Dynamik, die er gerne auch auf den Weg nach vorne nutzte. So erzielte er auch für einen Verteidiger beachtliche 15 Tore in 92 Spielen.

Lúcio entwickelte sich zu einem der besten Innenverteidiger in Europa und wechselte fast schon folgerichtig im Jahr 2004 zu den Bayern. In München konnte er seinen Offensivdrang zwar nicht mehr ganz so oft ausleben, war aber trotzdem mehrere Jahre lang unumstrittener Abwehrchef.

Im Jahr 2009 endete die Zeit von Lúcio bei den Bayern, nachdem van Gaal den Spieler eher kritisch beäugte und keine Stammplatzgarantie geben wollte. Der Brasilianer wechselte zu Inter Mailand und gewann 2010 prompt das Triple. Ein Schlag in die Magengrube für den FC Bayern, der das Champions-League-Finale gegen Inter und Lúcio mit 0:2 verlor.

1. Zé Roberto

Ze Roberto
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Zé Roberto kam im Jahr 1998 von Flamengo nach Leverkusen und bestimmte die Tradition starker Brasilianer bei Bayer 04 mit. Der begnadete Techniker wurde schnell zur absoluten Attraktion in der Bundesliga und absolvierte für Leverkusen 114 Spiele. Dabei erlebte er die bitteren Spielzeiten 2000 und 2002 mit, in denen der Klub trotz zum Teil überragender Auftritte keinen Titel holen konnte.

2002 wechselte er für 9,5 Millionen Euro parallel zu Michael Ballack zu den Bayern und blieb dem Klub ebenfalls bis 2006 treu. Nach einem einjährigen Intermezzo in seiner brasilianischen Heimat ging es für Zé Roberto für weitere drei Jahre zurück nach München. Dort glänzte der ehemalige Flügelspieler als zentraler Mittelfeldspieler und nahm eine wichtige Führungsrolle ein.

2009 verließ er die Bayern endgültig und schloss sich dem HSV an, für den er im Spätherbst seiner Karriere noch immer tolle Leistungen zeigte.