Ex-VfB-Präsident Dietrich kritisiert Hitzlsperger: "Für mich ist das ein No-Go"

Kritisiert Thomas Hitzlsperger für den entfachten Machtkampf mit Claus Vogt: Ex-VfB-Präsident Wolfgang Dietrich
Kritisiert Thomas Hitzlsperger für den entfachten Machtkampf mit Claus Vogt: Ex-VfB-Präsident Wolfgang Dietrich / TF-Images/Getty Images
facebooktwitterreddit

Gegenüber BILD hat sich Ex-Präsident Wolfgang Dietrich zum Machtkampf beim VfB Stuttgart geäußert. Wie der Fanausschuss kritisierte auch der 72-Jährige Thomas Hitzlspergers Kandidatur für das Präsidentenamt.

Die Kritik an Thomas Hitzlsperger lässt nicht nach. Der Vorstandsvorsitzende der AG des VfB Stuttgart machte Ende Dezember seine Kandidatur für das Amt des e.V.-Präsidenten öffentlich und kritisierte im selben Atemzug den derzeitigen Amtsinhaber Claus Vogt.

Wolfgang Dietrich war von Oktober 2016 bis Juli 2019 Präsident des VfB, unter seiner Leitung stieg Hitzlsperger in das Präsidium auf, übernahm die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums und wurde schließlich zum Sport-Vorstand und Vorstandsvorsitzenden ernannt.

Will die komplette Macht beim VfB Stuttgart übernehmen: Thomas Hitzlsperger
Will die komplette Macht beim VfB Stuttgart übernehmen: Thomas Hitzlsperger / Adam Pretty/Getty Images

"Ich habe ihn kennengelernt als einen klugen, kommunikationsstarken Sympathieträger, der dem Verein einfach nur gutgetan hat", sagt Dietrich über Hitzlsperger. Insbesondere nach dem Abstieg im Jahr 2019 habe der 38-Jährige "mit der Ernennung von Thomas Krücken zum NLZ-Chef und Markus Rüdt als Organisations-Direktor sehr kluge Entscheidungen getroffen" und zudem mit Sportdirektor Sven Mislintat "ein hervorragendes Tandem gebildet".

Dietrich: Hitzlsperger-Kandidatur "ein No-Go"

Das positive Bild wird allerdings von Hitzlspergers jüngsten Bemühungen, das Amt des Vereinspräsidenten zu übernehmen, überschattet: "Dass er beide Ämter vereinen möchte, verstehe ich nicht. Und das ist nach meiner Überzeugung auch nicht machbar. Für mich ist das ein No-Go", kritisierte Dietrich den Ex-Profi. Wie schon der Fanausschuss betonte auch der Ex-Präsident, dass dieses Doppelamt mit dem bei der Ausgliederung geäußerten Versprechen, AG und e.V. künftig zu trennen, gebrochen werde.

Auch die Art und Weise, wie Hitzlsperger Vogt in seinem offenen Brief kritisiert hat, stößt bei Dietrich auf Unverständnis: "Ich weiß nicht, ob es einem Vorstandsvorsitzenden zusteht, dass er die Arbeit des Präsidenten und des Aufsichtsratsvorsitzenden bewertet. Und es stellt sich die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, die öffentliche Bewertung der Arbeit von Claus Vogt samt der notwendigen Konsequenzen dem Präsidium, Vereinsbeirat und dem Aufsichtsrat zu überlassen."

Laut kicker darf Hitzlsperger für das Präsidentenamt kandidieren, offen ist jedoch, ob er an seinem Vorhaben festhält. Bei Fans und Mitgliedern dürfte er jedenfalls nicht nur Sympathiewerte, sondern auch potentielle Stimmen verloren haben.