Emre Can übt Selbstkritik - und will zurück in die Nationalmannschaft

Emre Can ist 2023 in starker Form
Emre Can ist 2023 in starker Form / INA FASSBENDER/GettyImages
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Emre Can ist 2023 kaum wiederzuerkennen. Konstant stark führt er den BVB im Mittelfeldzentrum. Vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea hat der 29-Jährige Selbstkritik geübut, sein Formhoch erklärt und deutlich gemacht, dass er wieder für Deutschland auflaufen möchte.

Das Jahr 2023 hat beim BVB aktuell viele Gewinner. Ein ganz großer ist Emre Can. Pendelte der 29-Jährige zuvor zwischen Startelf und Reservistenrolle, ist Can im neuen Jahr absolut gesetzt. Die letzten acht Pflichtspiele stand der Mittelfeldspieler immer über die vollen 90 Minuten auf dem Platz.

Verdient hat er seine Stammspieler-Rolle mit starken auftritten. Can wirkt deutlich fokussierter, besinnt sich auf seine Stärken - und will nicht mehr das machen, was ihm nicht liegt. Statt Highlight-Aktionen zu produzieren, um individuell zu glänzen, versucht Can mit seinen Qualitäten der Mannschaft zu helfen. Er gewinnt viele Zweikämpfe, läuft viel und geht mit seinem Siegeswillen voran. Glanzpunkte, wie sein Treffer im Pokal gegen Bochum oder das 2:0 am vergangenen Freitag gegen Leipzig, folgen fast schon von selbst.

Can mit Selbstkritik: "Ich habe immer auf andere gezeigt"

Vor der Achtelfinal-Rückspiel beim FC Chelsea in der Champions League hat Can über seine Wandlung gesprochen und dabei Selbstkritik geübt. "Ich habe mir meine Gedanken gemacht in der Winterpause. Vor allem in der Hinrunde war ich von mir enttäuscht, ich habe mich runterziehen lassen", erklärte Can auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

"Ich habe über Dinge gemeckert, die ich nicht ändern kann. Ich habe immer auf andere gezeigt und gesagt: 'Okay, ich bin nicht daran schuld. Aber so ist es nicht im Fußball", reflektierte er. Nach "vielen Gesprächen" mit Freunden und der Familie habe bei ihm ein Umdenken stattgefunden. Er habe sich dann zu sich selbst gesagt: "Emre, egal was ist, du machst dein Ding, du gibst Gas auf dem Platz und du bist fit im Kopf und körperlich."

Diese Einstellung spiegelt sich auf dem Platz wieder. "Die letzten Wochen ist es einfach so, dass ich das zeige, was ich von mir erwarte", meinte Can selbst. Er hoffe, "es hält für eine lange Zeit". Es sei immer sein Ziel der Mannschaft zu helfen, auch in schwierigen Phasen. Mit seinen Leistungen wolle er sich schließlich auch "für größere Sachen anbieten".

Can hofft auf Rückkehr ins DFB-Team

Gemeint war damit die Nationalmannschaft. Der 37-fache Nationalspieler gehörte bei der WM in Kader nicht zum deutschen Aufgebot. Letztmals lief Can im Juni 2021 für Deutschland auf. Im EM-Achtelfinale gegen England wurde er kurz vor Schluss eingewechselt. Der neue Bundestrainer Hansi Flick setzte seither nicht auf seine Dienste.

"Ich hoffe, ich kann mich für größere Sachen anbieten. Vor allem für die Nationalmannschaft."

Emre Can

"Ich glaube, ich habe das die letzten Wochen ganz okay gemacht. Aber, ich hoffe, es war nicht nur eine Phase, sondern hält auch länger an", schloss Can seine Ausführungen ab. Darauf wird auch der BVB hoffen. Und vielleicht auch Bundestrainer Hansi Flick.