Nach Einbürgerung von Borna Sosa: Nominierung für das DFB-Team endgültig vom Tisch!

Borna Sosa absolviert eine ganz starke Saison für den VfB. Mit einem Debüt im DFB-Team wird es jedoch nichts.
Borna Sosa absolviert eine ganz starke Saison für den VfB. Mit einem Debüt im DFB-Team wird es jedoch nichts. / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
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Die Überraschung war groß, als die Meldungen über einen Verbandswechsel von Borna Sosa die Runde machten. Der 23-jährige Linksverteidiger vom VfB Stuttgart wurde eingebürgert und sollte von nun an für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. Daraus wird jedoch aufgrund einer Regelung der FIFA nichts.


Bis vor wenigen Wochen wussten nur wenige, dass Borna Sosa einen deutschen Background hat. Vor vielen Jahren wanderte dessen Großvater nach Ulm aus, wo auch die Mutter von Borna Sosa geboren wurde.

Der Spieler wurde zwar in Zagreb geboren und wuchs in Kroatien auf, verbrachte aber auch viel Zeit bei seinen Großeltern in Deutschland. Seit seinem Wechseln zum VfB im Jahr 2018 lebt der Linksverteidiger nun auch selbst in Deutschland.

Sosa wartete Vergeblich auf Chance in Kroatiens A-Team

Der talentierte Außenbahnspieler durchlief alle kroatischen Junioren-Nationalteams von der U14 bis zur U21. Nachdem er aber die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat, möchte er nun für das DFB-Team auflaufen.

Hierbei dürfte auch ein wenig Ärger über den kroatischen Verband mitspielen. Wenngleich die Südeuropäer auf der linken Abwehrseite wahrlich nicht gut besetzt sind, bekam Sosa noch keine Chance. Dabei zählt dieser in der laufenden Saison zu den stärksten Außenverteidigern der Bundesliga.

DFB verzichtet auf Antrag auf Verbandswechsel

Oliver Bierhoff
DFB-Sportdirektor Oliver Bierhoff bestätigte das Aus für Borna Sosa / Handout/Getty Images

Nun sieht es jedoch so aus, als hätte sich der Kroate mit seinen Plänen selbst um eine EM-Teilnahme gebracht. Wie Oliver Bierhoff am Dienstag erklärte, wird der DFB auf einen Antrag auf Verbandswechsel verzichten, selbst wenn dieser durchaus ein interessanter Kandidat gewesen wäre.

"Borna Sosa ist nicht nur aufgrund der Leistung in der aktuellen Saison ein interessanter Spieler mit großem Potenzial. Wir hätten ihn uns nach Abschluss seines Einbürgerungsverfahrens perspektivisch in der Nationalmannschaft vorstellen können", äußerte Bierhoff.

"Deshalb haben wir in den letzten Tagen auch die Möglichkeit einer Spielberechtigung für Deutschland sorgfältig und seriös geprüft", führt er fort.

FIFA-Regularien verhindern Verbandswechsel

Die Hoffnungen des DFB und von Borna Sosa zerschlugen sich jedoch. Laut Bierhoff muss der Deutsche Fußballbund "in seinem Fall auf einen Antrag auf Verbandswechsel verzichten, da dieser wegen der erst vor wenigen Monaten geänderten Statuten wenig Aussicht auf Erfolg hätte".

Grund dafür ist, dass Sosa für die U21 von Kroatien EM-Qualifikationsspiele und somit Pflichtspiele bestritten hat. Allerdings besagen die FIFA-Statuen, dass lediglich Spielern ein Verbandswechsel freisteht, der "zum Zeitpunkt seines letzten Einsatzes für seinen aktuellen Mitgliedsverband in einem offiziellen Wettbewerb irgendeiner Fußballsparte noch nicht 21 Jahre alt war".

Daher unterscheidet sich schließlich auch der Fall Jamal Musiala vom Fall von Borna Sosa. Während der Bayern-Star bei seinen Quali-Einsätzen erst 17 war, spielte Sosa im Alter von 22 Jahren für die U21-Auswahl.

Sosa vor ungewisser Nationalmannschafts-Karriere

Für den DFB ist dies durchaus bitter, zumal der Stuttgarter vor allem offensiv sehr gut unterwegs ist. Dank seiner präzisen Flanken legte er in dieser Saison bereits zehn Treffer auf. Allerdings besitzt die Nationalmannschaft in Person von Robin Gosens bereits den Typ "offensivstarker Außenverteidiger".

Demnach wäre der Deutsch-Kroate wohl keine Option für die Startelf gewesen. Dies liegt auch an seiner fehlenden Erfahrung und den Zweifeln an seinen defensiven Fähigkeiten. Für die nächsten Jahre wäre er dennoch eine spannende Option gewesen.


Über die weitere Nationalmannschafts-Karriere des Spielers steht nun ein dickes Fragezeichen. Der kroatische Verband und die Fans dürften jedenfalls nicht unbedingt begeistert von den Zielen des 23-Jährigen gewesen sein.