Drama im Dreisamstadion: Die Einzelkritik zum Auftakt der Frauen-Bundesliga

Jubel nach Freiburgs Last-Minute-Ausgleich
Jubel nach Freiburgs Last-Minute-Ausgleich / Alex Grimm/GettyImages
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Zum Auftakt der Frauen-Bundesliga hat der FC Bayern nur ein 2:2 beim SC Freiburg geholt. Vor 13 234 Zuschauern drehten Lea Schüller und Katharina Naschenweng nach einem frühen Tor von Janina Minge das Spiel, aber Svenja Fölmli hatte das letzte Wort. Die Einzelkritik zum Spiel.

Die Einzelkritik zum FC Bayern:

Mala Grohs (Tor)

Mala Grohs hatte lange nicht viel zu tun, sah bei einem Distanzschuss von Müller aber nicht gut aus - Glück für Bayerns Nummer 1, dass er nur an den Pfosten klatschte. An den Toren trug sie keine Schuld.

5/10


Giulia Gwinn (Rechtsverteidigung)

Nach ihrer Verletzung stand Gwinn endlich wieder auf dem Rasen - die Auszeit war ihr noch etwas anzusehen, einige Flanken gerieten ihr zu lang. War in der zweiten Halbzeit aber etwas besser im Spiel.

6/10


Glodis Viggosdottir (Innenverteidigung)

Kurz vor dem Spiel gab Bayern bekannt, dass Viggosdottir nach ihrer herausragenden letzten Saison als Bayern-Kapitänin auflaufen würde. Die Isländerin leistete sich zu Beginn aber einen großen Bock, den Freiburg zum 1:0 nutzen konnte. Bis auf den Patzer machte sie es vernünftig, zeigte sich ballsicher.

5/10


Tainara (Innenverteidigung)

Gegen die schnelle Cora Zicai war Tainara sehr aufmerksam, erlaubte sich keine Patzer.

7/10


Katharina Naschenweng (Linksverteidigung)

Katharina Elisa Naschenweng
Jubel über Naschenwengs erstes Tor im Bayern-Trikot / Alex Grimm/GettyImages

Naschenweng zeigte bei ihrem Liga-Debüt für Bayern eine gute Leistung, spielte immer wieder schöne Diagonalbälle. Die Österreicherin hat ein tolles Gespür für die Räume, ihre Leistung machte Lust auf mehr. Ihr Treffer in der 90. Minute war das Sahnehäubchen auf eine sehr gute Leistung - auch wenn er für den Sieg nicht reichte.

8/10


Sarah Zadrazil (defensives Mittelfeld)

Wie so oft hatte Zadrazil am Ball nicht die spektakulärsten Aktionen, deckte aber viel Platz ab. Sie sorgte dafür, dass aus vielen Kontern des SC nichts wurde, eine der besten Münchnerinnen. Hätte in manchen Situationen das Spiel aber etwas schneller machen können.

7/10


Georgia Stanway (defensives Mittelfeld)

Solides Spiel von Stanway, die viel von dem zeigte, was sie ausmacht: Distanzschüsse, gute Positionierung, Zweikampfstärke. Ein Treffer fehlte trotz vier Torschüssen aber.

6/10


Sydney Lohmann (rechtes Mittelfeld)

Lohmann hatte in der 10. Minute die große Chance auf den Ausgleich, konnte nach einer Naschenweng-Flanke aber nicht treffen. Wie üblich arbeitete sie in der Verteidigung vorbildlich mit - aber mit dem Ball blieb Lohmann glücklos und wurde Anfang der zweiten Halbzeit ausgewechselt.

5/10


Pernille Harder (offensives Mittelfeld)

Nach drei Jahren ist Pernille Harder zurück in der Frauen-Bundesliga. Bei ihrer Rückkehr hatte sie es nicht ganz leicht, die Dänin ließ immer wieder ihr Talent aufblitzen, aber die Kombinationen mit den neuen Kolleginnen klappten noch nicht immer. Von ihrer Torgefahr war im Dreisamstadion wenig zu sehen, obwohl sie viele Läufe versuchte - nicht das Debüt, das sich Harder gewünscht hätte.

6/10


Klara Bühl (linkes Mittelfeld)

Für Bühl war es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, sie verließ 2020 den SC in Richtung München. Im Dreisamstadion war sie bemüht, blieb aber oft mit ihren Dribblings hängen.

5/10


Lea Schüller (Sturm)

Lea Schueller, Greta Stegemann, Janina Minge, Alina Axtmann
Schwer zu stoppen: Lea Schüller / Alex Grimm/GettyImages

Mit typischem Stürmer-Instinkt machte Schüller in der 21. Minute das 1:1 - Freiburg konnte den Ball im Gewusel nicht klären, Schüller war da. Aber nicht nur abschließen konnte Schüller, sondern bereitete in einigen Szenen auch gut für die Kolleginnen vor - sehr schöner Trick etwa in der 72. Minute, als sie mehrere Freiburgerinnen aussteigen ließ. Wie oft hatte Schüller auch blasse Phasen, aber ihre zweite Hälfte war stark. Fast konnte sie ein Doppelpack schnüren, ihr Schuss in der 90. Minute ging an den Pfosten - aber den Abpraller konnte ja Naschenweng nutzten.

8/10


Jill Baijings (eingewechselt in der 58. Minute)

Bayerns Neuzugang aus Leverkusen kann es aus der Distanz - das zeigte sie auch gegen Freiburg, aber noch ohne Torerfolg.

Keine Bewertung


Linda Dallmann (eingewechselt in der 74.)

Dallmann belebte das Spiel von Bayern und trug dazu bei, dass die Münchnerinnen in den 25 Minuten gefährlicher wurden.

Keine Bewertung


Tuva Hansen (eingewechselt in der 83.)

Unauffällige 10 Minuten von der norwegischen Verteidigerin.

Keine Bewertung


Lina Magull (eingewechselt in der 83.)

Letzte Saison war Magull Stammspielerin - mit Harder gibt es auf der 10 nun große Konkurrenz. Keine nennenswerten Aktionen mehr.

Keine Bewertung


Die Einzelkritik zum SC Freiburg:

Julia Kassen (Tor)

Julia Kassen wurde von der Bayern-Offensive weniger gefordert als angenommen. Wenn doch, war der Neuzugang vom VfL Wolfsburg aber aufmerksam. An den Toren trug sie keine Schuld.

7/10


Lisa Karl (Rechtsverteidigung)

Jill Baijings, Lisa Karl
Lisa Karl (rechts) scheute den Zweikampf nicht / Alex Grimm/GettyImages

Lisa Karl ist eine Rechtsverteidigerin mit Offensivdrang - die Kombinationen von ihr und Gudorf werden Freiburg noch so einigen Erfolg bringen. Gegen Bayern war Karl mit dem Verteidigen aber auch gut beschäftigt, hatte Klara Bühl gut im Griff.

7/10


Greta Stegemann (Innenverteidigung)

Wie schon in der letzten Saison wackelte die Freiburger Innenverteidigung in einigen Situationen. Mehrmals konnten sie den Ball nicht klären oder standen sich gegenseitig im Weg. Im Spielaufbau waren Stegemann und Steuerwald aber recht solide, und sie steigerten sich im Laufe des Spiels.

6/10


Samantha Steuerwald (Innenverteidigung)

Das gilt auch für Steuerwald. Klärte kurz vor der Pause in einer kritischen Situation stark, gewann einige Luftduelle. Dafür war ihr Stellungsspiel mehrmals falsch.

6/10


Marie Müller (Linksverteidigung)

Sehenswerter Versuch in der 36. Minute, Müller schloss einen Konter aus der Distanz ab aber traf nur den Pfosten. Auch Anfang der zweiten Halbzeit nochmal mit einem guten Schussversuch.

7/10


Janina Minge (defensives Mittelfeld)

Janina Minge
Jubel über den Treffer von Janina Minge / Alex Grimm/GettyImages

Janina Minge machte da weiter, wo sie letzte Saison aufgehört hatte: Auch gegen Bayern bewies sie ihren Torriecher. In der 7. Minute konnte sie gedankenschnell zum 1:0 abstauben, auch wenn sie dafür zwei Anläufe brauchte. Im Mittelfeld ging sie oft dazwischen - einmal gab es dafür auch Gelb. Mit dem Ball nicht ganz so auffällig, aber passsicher.

8/10


Annabel Schasching (defensives Mittelfeld)

Annabel Schasching bildete anstelle von Meret Felde, die Mutter wird, die Doppel-Sechs mit Janina Minge. Dort war die Österreicherin eher unauffällig, war wenig eingebunden.

5/10


Ally Gudorf (rechtes Mittelfeld)

Gudorf spielte in der letzten Saison in Köln noch als Rechtsverteidigerin, gegen Bayern wurde sie etwas offensiver eingesetzt - aber Gudorf vernachlässigte ihre defensiven Aufgaben nicht und klärte mehrmals stark. Mit dem Ball teilweise zu unpräzise, aber physisch stark und mit viel Energie - sie zeigte ihr Potenzial.

7/10


Hasret Kayikci (offensives Mittelfeld)

Die Freiburger Kapitänin hat den SC schon oft gerettet, gegen Bayern war sie mit Ausnahme eines Distanzschusses in der ersten Hälfte aber eher ungefährlich. Kayikci wollte immer wieder direkt den Konter einleiten, verlor dabei aber auch öfters den Ball - symbolisch etwa, als sie es mit der Hacke lösen wollte, aber dabei die Kugel verlor.

6/10


Judith Steinert (linkes Mittelfeld)

Steinert ist für Theresa Merk eine Allzweckwaffe, kann fast jede Position besetzen. Auf dem linken Flügel hatte sie einige gute Aktionen, auch wenn sie es manchmal etwas umständlich spielte. Im Laufe des Spiels weniger eingebunden.

6/10


Cora Zicai (Sturm)

SC Freiburg Women's Team Presentation
Starkes Spiel von Cora Zicai / Vera Loitzsch/GettyImages

Zicai hatte in der 7. Minute die große Chance auf das 1:0 auf dem Fuß und machte es gut, hatte aber Pech, dass ihr Schuss an den Pfosten ging. Im Endeffekt war das aber egal, weil Minge zur Stelle war - und Zicai war mit ihrem entschiedenen Anlaufen trotzdem maßgeblich am Treffer beteiligt.

Zicai wurde immer wieder mit langen Pässen geschickt und bewies ihr gutes Gefühl für die Räume. In der Spitze hatte sie teils einen schweren Stand, aber Bayern musste viele Kräfte aufwenden, um sie zu stoppen. Die 18-Jährige hat bereits in der Vergangenheit ihr Talent gezeigt, diese Saison könnte ihr Durchbruch werden.

8/10


Svenja Fölmli (eingewechselt in der 63.)

Die Schweizerin ist nach ihrem Kreuzbandriss zurückgekehrt. Gegen Bayern hatte sie war sie erst bei einigen Kontern involviert, aber zu ungenau. Dann wurde sie mit dem Schuss ins Glück in der 97. Minute zur Freiburger Heldin - ob der Arm im Spiel war, wird ihr und dem Team wohl egal sein.

Keine Bewertung


Alina Axtmann (eingewechselt in der 63.)

Die 18-Jährige machte es in der Verteidigung gut, blieb gegen Bayerns Stars cool.

Keine Bewertung


Selina Vobian (eingewechselte in der 74.)

Vobian hatte keine nennenswerten Aktionen mehr.

Keine Bewertung


Giovanna Hoffmann (eingewechselt in der 74.)

Gleiches gilt für Hoffmann.

Keine Bewertung