100 Tage nach DFL-Taskforce: Fanvertreter fordern schnellere Umsetzung von Reformen

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. / Pool/Getty Images
facebooktwitterreddit

Genau vor 100 Tagen hat die DFL-Taskforce "Zukunft Profifußball" ihre Ergebnisse vorgestellt. Die Fanvertreter waren schon damals nicht nachhaltig zufrieden und kritisieren nun, dass die Umsetzung der Maßnahmen auf sich warten lässt.


Mit dem Beginn der Corona-Krise und den unmittelbaren Problemen, vor allem finanzieller Natur, in denen einige Vereine der Bundesliga fast unmittelbar steckten, wurden die Rufe nach Nachhaltigkeit im Profifußball immer lauter. Generell wurde offensichtlich, dass sich im bezahlten Fußball etwas ändern muss - und die DFL berief daraufhin die Taskforce "Zukunft Profifußball" ins Leben, um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten.

Neben Vertretern aus den Vereinen, der Wirtschaft oder der Politik waren auch Fans in der Taskforce dabei. Die Fanvertreter waren mit der Vorstellung der Ergebnisse vor nun genau 100 Tagen schon nicht ganz zufrieden, wie sie auf ihrer Website "Zukunft Profifussball" anmerkten: "Im Abschlussbericht fehlen wichtige Konkretisierungen, die intensiv diskutiert wurden, im Bericht jedoch ausgelassen worden sind. (...) Es war erstaunlich, wie viele Übereinstimmungen es trotz der unterschiedlichen Interessenlagen gab und wie umfassend wesentliche Bereiche im Fußball in so kurzer Zeit beleuchtet wurden. Umso bedauerlicher, dass sich dies nicht in der öffentlichen Präsentation wiederfindet."

Zumindest aber die empfohlenen Maßnahmen der Taskforce an die DFL wurden als guter Zwischenschritt "auf dem langwierigen Weg zu Reformen im Fußball" angesehen. Das Problem allerdings: In den vergangenen 100 Tagen ist offenbar kaum etwas passiert, um diese Maßnahmen auch tatsächlich umzusetzen.

"Leider liegen uns bis auf die Pressemitteilungen von der DFL-Präsidiumssitzung am 10. Februar und der DFL-Mitgliederversammlung am 4. März keine weiteren Informationen zur Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen vor", schreiben die Fanvertreter nun in einem offenen Brief: "Dadurch entsteht der Eindruck, dass kein nachhaltiges Interesse an einer schnellen Umsetzung und Bearbeitung der grundlegenden Zukunftsthemen des deutschen Profifußballs besteht."

Die Fanvertreter fordern, dass "die konzeptionellen Überlegungen und nicht zuletzt das Herzblut, das wir und die anderen Mitglieder der Taskforce eingebracht haben", nicht umsonst waren. Die Dankbarkeit für die Teilnehmer der Taskforce, von der die DFL selbst gesprochen habe, drücke sich dadurch aus, dass endlich damit begonnen werde, "ernsthafte Schritte hin zu einem nachhaltigen, zeitgemäßen und basisnahen Fußball zu gehen."

In dem Brief werden zudem konkrete Fragen gestellt, etwa nach einem Zeitplan für die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen oder wie zukünftig eine transparentere Kommunikation erfolgen kann. "Wir erwarten Transparenz im aktuellen Reformprozess der DFL und schnelle Fortschritte bei der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen."