"Sind für Fehler bestraft worden" - Martina Voss-Tecklenburg über Niederlage gegen die USA

Brad Smith/ISI Photos/GettyImages
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So hatte sich die deutsche Nationalmannschaft das letzte Länderspiel des Jahres nicht vorgestellt. Statt an den 2:1 Erfolg über die USA anzuknüpfen, setzte es im zweiten Testspiel gegen die Weltmeisterinnen eine Niederlage. Dabei war das deutsche Team in der ersten Hälfte spielbestimmend und führten lange Zeit dank eines Treffers von Jule Brand. Nach der Partie stellte sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg den Fragen der Medien und ordnete das enttäuschende Ergebnis ein.

Über den Spielverlauf

"Wir haben einen sehr sehr guten Start in dieses Spiel gehabt. Wir waren die ersten 30 Minuten sehr sehr gut im Spiel, waren sehr präsent, haben sehr sehr viele gute Entscheidungen getroffen, das Tor erzielt zum 1:0. Wir hatten dann einen kleinen Bruch nach der Verletzung von Lena Oberdorf, was dann die Mannschaft nicht ganz so auffangen konnte."

"Und in der zweiten Halbzeit haben wir dann im Spielaufbau ein, zwei Fehler gemacht, immer wieder ein bisschen unsauber agiert oder die Zweikämpfe nicht gewonnen. Das hat dann die USA mit ihrer herausragenden Qualität ausgenutzt und dann eben diese Fehler bestraft mit den zwei Toren."

"Insgesamt als Fazit: wir haben viele Wechsel gemacht heute, sieben Wechsel, viele junge Spielerinnen gebracht oder Spielerinnen, die nicht so häufig auf diesem top top internationalen Niveau spielen. Deshalb war es eine sehr wichtige Reise für uns, mit der wir gut umgehen können. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen und sind froh, dass wir diese beiden Spiele in den USA machen durften."

Jule Brand
Jule Brand erzielte Deutschland's einziges Tor in der ersten Halbzeit / Ira L. Black/GettyImages

Über die Belastungssteuerung und personelle Ausfälle

"Insgesamt dürfen wir nicht vergessen, dass uns heute nicht nur Lena Oberdorf gefehlt hat, sondern auch viele wichtige Spielerinnen zu Hause sein mussten, weil sie verletzt sind oder wir sie auch heute geschont haben. [Andere haben wir] bewusst nicht spielen lassen. Das ist wichtig für uns, wir nutzen diese Spiele [für] Spielerinnen, die nicht so oft oder gar nicht Champions League spielen, die nicht so oft auf top internationalem Niveau spielen können.

Wir hatten eine EM-Quali mit vielen leichteren Gegnern, das hilft uns nicht weiter. Deshalb diese Spiele [...], mit allem was gut ist, aber auch mit Fehlern, aus denen wir lernen. Ich bin sehr optimistisch, was die Entwicklung dieses Teams Richtung World Cup 2023 angeht."

Über den Fahrplan bis zur nächsten Maßnahme im Februar

"Wir werden heute Abend noch eine kleine Abschlussbesprechung machen. Ich werde der Mannschaft nochmal ein großes Kompliment aussprechen für dieses sehr abwechslungsreiche, sehr intensive und erfolgreiche Jahr. Wir haben auch diese Woche sehr sehr viele kleine Widerstände gehabt, mit Flugverspätungen, dem Hurricane, Trainingsabbrüchen, Feueralarm, [einem kaputten] Bus. Viele Dinge haben außerhalb der normalen Planung nicht funktioniert, aber die Mannschaft hat das grandios genommen [...]."

Martina Voss-Tecklenburg
MVT ist trotz der Niederlage im letzten Spiel sehr zufrieden mit der Mannschafts-Leistung / Omar Vega/GettyImages

"In dieser Phase, in der sie in der Liga sind, dann auch hier nochmal alles zu geben, ist großartig und zeigt den sehr guten Charakter dieser Mannschaft und dann sollen sie jetzt in den Vereinen performen und gesund über das Jahr kommen. Und dann werden wir die Trainingszeit im Februar nutzen [...] und werden uns sehr konkret auf die Weltmeisterschaft vorbereiten."

Über individiuelle Fehler in der Abwehr

"Das sind die kleinen Dinge, die dann im Spiel bestraft werden, das werden wir anschauen. Und wir haben bewusst gesagt, dass wir eine Sjoeke, eine Nicole genau in diesen Spielen bringen, und das wir uns auch nicht scheuen, eine Fehlertoleranz zu haben und aus diesen Fehlern zu lernen, weil wir sonst nicht die Chance haben zu schauen, wie viele Alternativen haben, wie wollen sie reinwachsen in die Zukunft. Und das schauen wir ganz normal und sachlich an und werden versuchen, Lösungen zu finden."

Alex Morgan, Nicole Anyomi
Wird Frankfurt's Stürmerin Nicole Anyomi zur dauerhaften Alternative in der Außenverteidigung? / Howard Smith/ISI Photos/GettyImages

Über die Rückkehr von Ann-Kathrin Berger

"Ich habe dieses Lächeln genau so gesehen. Während der ganzen Nationalhymne habe ich die Spielerinnen beobachtet. Das hat mich sehr gefreut, weil ich weiß, dass es besonders war für sie, nach der Krebserkrankung hier zu spielen, vor 26.000 eine sehr gute erste Halbzeit zu spielen und das sind die eigentlich wichtigen Momente, die wir dann mitnehmen."


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