Das steckt hinter der Top-Transferpolitik von Eintracht Frankfurt

Amin Younes (l.) und Andre Silva sind bei der Eintracht voll eingeschlagen.
Amin Younes (l.) und Andre Silva sind bei der Eintracht voll eingeschlagen. / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Den Erfolg auf dem Platz verdankt Eintracht Frankfurt auch seiner herausragenden Transferpolitik. Die Bild hat ermittelt, wie die Frankfurter ihre neuen Spieler finden und warum die Neuverpflichtungen oft einschlagen.

Eintracht Frankfurt hat es in den vergangenen Jahren geschafft, sich in der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga zu etablieren und ist jetzt dabei, sogar in die Champions-League-Ränge vorzustoßen. Damit das für die SGE möglich ist, müssen die Transfers sitzen, denn immer wieder müssen Leistungsträger ersetzt werden, die den Verein verlassen.

Das geht schon seit Jahren so, zum Beispiel musste 2019 die "Büffelherde" Ante Rebic, Sebastien Haller und Luka Jovic auf einmal ersetzt werden. Vor allem mit Andre Silva erzielte die Eintracht mal wieder einen Volltreffer, zudem hat sich Daichi Kamada zu einem Topspieler entwickelt und mit Amin Younes holte die Eintracht einen weiteren aktuellen Leistungsträger. Außerdem ist Jovic wieder zurück.

Den Serben kennen die Frankfurter schon, seit er 16 Jahre alt ist, wie die Bild schreibt. Per Datenbank haben die Eintracht-Verantwortlichen bereits alle U17-Nationalteams auf dem Schirm. "Es gibt Programme, in denen du jedes Talent auf dieser Welt sehen kannst", erklärt Sportdirektor Bruno Hübner der Zeitung. Und dann braucht es eben gutes Scouting: 20 Spielerbeobachter haben die Hessen im Einsatz, angeführt von Ben Manga, der ab Sommer Hübners Nachfolger wird.

Wichtig ist dann aber eben auch, im richtigen Moment zuzuschlagen. Luka Jovic konnte sich bei Benfica nicht richtig durchsetzen, Frankfurt lieh ihn aus und vereinbarte eine Kaufoption, die sich letztlich als Schnäppchen erwies und einen großen Gewinn einbrachte. Ein anderes Beispiel ist Amin Younes, der beim SSC Neapel auf der Bank versauerte und dem die Eintracht wieder zu alter Stärke verhalf. Schon vor drei Jahren wollten sie Younes holen, verloren ihn nicht aus den Augen und schlugen dann zu.

Ein weiterer wichtiger Faktor für Frankfurts Erfolg auf dem Transfermarkt ist auch Trainer Adi Hütter. Er hat bereits einige Spieler entscheidend weiterentwickeln können, was Sportvorstand Fredi Bobic inzwischen gute Argumente gibt. "Adi Hütter hat mich angerufen. Er schwärmte von der familiären Atmosphäre in Frankfurt, sagte mir, dass ich mich dort taktisch enorm verbessern werde", bestätigt das Ali Akman. Das 18-jährige Talent von Bursaspor kommt also auch wegen Hütter im Sommer nach Frankfurt. "Mittlerweile empfehlen uns die Berater ihre Spieler", berichtet Hübner vom inzwischen sehr guten Ruf der Eintracht.

Adi Hütter.
Adi Hütter. / Alexander Scheuber/Getty Images

Und dann muss das alles eben noch zusammenpassen: Trainer, Sportdirektor und -vorstand sowie Scouts müssen auf einen Nenner kommen. "Vor der Saison gucken wir: Wo ist ein ablösefreier Spieler? Welcher Typ fehlt uns? Nicht nur Analysten, Scouts und Netzwerk - der Trainer hat eigene Ideen. Jeder schlägt Spieler vor, die ihm aufgefallen sind. Am Ende ist es ein gesunder Mix, der den Erfolg ausmacht", erklärt Hübner. Und so fliegen die Adler vielleicht geradewegs in die Königsklasse.