Hass und Anfeindung im Netz: "Collinas Erben" ziehen sich zurück

Die Schiedsrichter-Leistung stand beim Spiel Stuttgart gegen die Bayern im Fokus
Die Schiedsrichter-Leistung stand beim Spiel Stuttgart gegen die Bayern im Fokus / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Das Bundesliga-Spiel zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart schlug auch im Netz hohe Wellen. Vor allem die strittige Kimmich-Szene wurde wütend diskutiert. Aufgrund der erneuten Anfeindungen und Hass-Nachrichten von Usern und Userinnen im Netz hat sich nun das beliebte Netz-Gespann "Collinas Erben" zurückgezogen.


Seit Jahren lieferten "Collinas Erben" einen transparenten Blick auf die Schiedsrichterentscheidungen im deutschen und auch europäischen Fußball. Strittige Schiedsrichter-Entscheidungen wurden von den Betreibern der Seite geduldig erklärt und bewertet. "Collinas Erben" genoss einen astreinen Ruf.

Nun haben die Betreiber den Account vom Netz genommen. Grund dafür waren wohl die erneuten Anfeindungen, die gegen "Collinas Erben" nach den strittigen Entscheidungen im Spiel zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart gerichtet wurden. Am Sonntagmorgen löschten die Betreiber ihren langjährigen Erfolgs-Kanal und damit eines der wenigen wirklich unparteiischen und professionell geführten Schiedsrichter-Portale im deutschen Fußball.

Umgang mit Schiedsrichtern wird zum Problem für den DFB

Die zunehmende Unzufriedenheit der Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen über den Umgang von Fans, Spielern, Trainern und Verantwortlichen wird zu einem immer größeren Problem für den DFB. Der Verband hat immense Probleme damit, junge Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen anzuwerben, gerade im Amateurbereich fehlt es personell an allen Ecken und Enden. Wirklich viele junge Talente im Schiedsrichterbereich rücken auch nicht nach.

Der Rückzug von "Collinas Erben" zeigt umso deutlicher, wie brisant die Lage für den DFB und den deutschen Fußball ist. Wirkliche Lösungsansätze gibt es hinsichtlich Hass und Anfeindungen, gerade im Netz, nicht.