Viele Baustellen trotz Süle-Transfer: Hier muss der BVB nachbessern
Von Dominik Hager
Mit der Verpflichtung von Niklas Süle hat der BVB einen Transfer-Kracher getätigt, mit dem wohl absolut niemand gerechnet hat. Um auf nationaler und internationaler Ebene aber wieder so richtig angreifen zu können, fehlt den Schwarz-Gelben jedoch auch in anderen Bereichen noch der ein oder andere Spitzenspieler.
1. neuer Rechtsverteidiger
Thomas Meunier hat sich im Vergleich zur letzten Saison gesteigert, ist jedoch vom Spielertyp her langfristig gesehen einfach keine gute Lösung. Der BVB braucht einen offensiv ausgerichteten Rechtsverteidiger, der Speed mitbringt, fußballerisch beschlagen ist und brauchbare Flanken in den Strafraum schlägt.
Die ideale Besetzung wäre preis-leistungs-technisch wohl Ajax-Star Noussair Mazraoui. Der 24-Jährige hat nur noch bis 2022 Vertrag und könnte demzufolge im Sommer ablösefrei verpflichtet werden. Ein Spieler mit viel Speed und Talent wäre zweifelsohne auch Sergiño Dest. Beim US-Amerikaner weiß man jedoch nicht, wie sich seine Situation in Barcelona entwickelt.
Neben Mazraoui und Dest wurde in den vergangenen Monaten zudem auch PSG-Youngster Colin Dagba gehandelt, der dem Verein ebenfalls gut zu Gesicht stehen würde. Interessante Spieler gibt es auf dieser Position absolut. Die Borussen sollten Meunier zu Geld machen und dafür auf einen offensivstärkeren Neuzugang und auf Morey setzen.
2. Linksverteidigung
Raphaël Guerreiro gehört zu den stärksten Linksverteidigern der Liga, ist jedoch auch etwas zu verletzungsanfällig. Der BVB hat das Problem, den Portugiesen einfach nicht ersetzen zu können. Schulz wackelt als Vertreter in einer ziemlichen Regelmäßigkeit.
Demnach wäre es ideal, entweder einen talentierten Spieler hinter Guerreiro aufzubauen oder auf einen erfahrenen Back-Up wie Halstenberg zu setzen. Der Leipziger hat nur noch bis 2022 Vertrag und würde dem BVB sicherlich im Ernstfall zu Stabilität verhelfen.
3. Zentrales Mittelfeld
Mit Bellingham, Dahoud und Can verfügt der BVB über drei zentrale Mittelfeldspieler, mit denen man auch in Zukunft planen kann. Axel Witsel wird den Verein im Sommer hingegen wahrscheinlich verlassen. Drei Spieler für drei Positionen im Mittelfeldzentrum sind in Summe etwas zu wenig. Zwar deckt das Trio gemeinsam praktisch alle wichtigen Komponenten wie Athletik, Zweikampfstärke, Passstärke und Kreativität ab, jedoch wird es bei Verletzungen schnell mal knapp.
Sollte sich ein geeigneter Spieler auf dem Markt finden, wäre ein Transfer durchaus logisch. Boubacar Kamara von Olympique Marseille wäre beispielsweise ein interessanter Akteur, der im kommenden Sommer zudem ablösefrei wäre. Womöglich könnte man auch bei Florian Neuhaus einen Angriff starten.
4. Offensive Außenbahn
Die Schwarz-Gelben gelingt es in der laufenden Saison selten, ein gefährliches Flügelspiel aufzuziehen. Meunier ist offensiv bestenfalls schwankend und auch Guerreiro zieht es häufig zu sehr in die Mitte. Gleiches trifft im Offensivbereich auch auf Kicker wie Reus, Reyna oder Brandt zu.
Was dem BVB fehlt, ist ein klassischer Flügelflitzer mit Tempo und Stärken im Dribbling. Ein Spieler eben, der von den Anlagen her Jadon Sancho zumindest ähnlich kommt. Zuletzt wurden unter anderem Noa Lang und Amad Diallo gehandelt, die in den genannten Bereichen durchaus über Qualitäten verfügen.
5. Angriff
Bleibt Erling Haaland beim BVB, muss man sich über einen neuen Angreifer eigentlich noch keine Gedanken machen. Sollte der Norweger den Klub allerdings verlassen, wäre man mit Malen und Moukoko schon recht dünn besetzt.
Nachlegen sollte man in diesem Falle definitiv. Zuletzt wurden vor allem Talente wie Karim Adeyemi, Adam Hlozek und Mohamed Ali-Cho gehandelt. Spekulationen um einen Jovic-Transfer waren bereits ebenfalls im Gange. Interessant wären hiervon sicherlich vor allem Adeyemi und Hlozek, selbst wenn beide keine klassischen Mittelstürmer sind.