Bundestrainer-Suche: Darum kritisiert Tabea Kemme den DFB

  • Horst Hrubesch nur interimsweise Bundestrainer
  • DFB sucht langfristige Lösung
  • Verband zu langsam und ideenlos?
Tabea Kemme
Tabea Kemme / Christof Koepsel/GettyImages
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Aktuell steht Horst Hrubesch an der Seitenlinie der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Mit 72 Jahren ist die HSV-Legende aber "nur" eine Interimslösung und wird spätestens im Sommer aufhören. Wer langfristig an der Seitenlinie der deutschen Fußballerinnen stehen soll, ist noch unklar. Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme findet, dass der DFB auf der Suche nach einem neuen Bundestrainer keine gute Figur abgibt.

In ihrer Kolumne für t-online bemängelt die Olympiasiegerin von 2016: "Der DFB ist langsam unterwegs - und hat in meinen Augen auch schon verschlafen, sich auf dem internationalen Trainer- und Trainerinnenmarkt umzuschauen."

Was und wen die 32-Jährige damit konkret meint: "Emma Hayes verlässt Chelsea und geht in die USA, Jonatan Giráldez vom FC Barcelona hat ein Angebot aus der NWSL. Auch ein Trainer wie Joe Montemurro, aktuell bei Juventus Turin unter Vertrag, ist eine hoch spannende Personalie."

Der DFB schaue allerdings "zu wenig über den Tellerand hinaus" und greife "immer wieder auf die alten gleichen Kandidaten zurück", moniert Kemme. Dabei wäre "eine neue, frische Perspektive aus dem Ausland" wichtig. "Damit steht und fällt die Zukunft", so die ehemalige Spielerin von Turbine Potsdam und dem FC Arsenal.

Aktuell gelten etwa Wolfsburgs Tommy Stroot, Stephan Lerch aus Hoffenheim oder der südkoreanische Nationalcoach Colin Bell, der früher auch in der Frauen-Bundesliga tätig war, als Kandidaten.

Nia Künzer und "die männlichen Führungspersönlichkeiten beim DFB"

Positiv bewertet Kemme die Installation von Nia Künzer als neue Direktorin Frauenfußball und erklärt: "Ich schätze Nia Künzer und weiß, dass sie die nötige Führungskompetenz mitbringt. Diese enorm wichtige Position im Frauenfußball bekommt mit ihr endlich ein Gesicht."

Es sei aber notwendig, dass Künzer im Verband "auch die Unterstützung bekommt, um die dicken Bretter zu bohren, die sie wird bohren müssen", gibt Kemme zu bedenken - und äußert durchaus Zweifel. Es sei klar, "dass die männlichen Führungspersönlichkeiten beim DFB nach wie vor veraltete Bilder skizzieren und einer Frau in hochrangiger Funktion weniger offen gegenüberstehen."


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